Vor dem Spiel in Frankfurt

Kein Wunder, dass es nicht klappt: 1. FC Union spielt immer in Unterzahl!

Das Team von Trainer Steffen Baumgart erzielt kaum Tore. Doch die oft in der Kritik stehenden Angreifer sind eher die Opfer.

Author - Sebastian Schmitt
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Sollen in Frankfurt von ihren Union-Mitspielern mehr Bälle bekommen: die Mittelstürmer Andrej Ilic (24, l.) und Marin Ljubicic (23)
Sollen in Frankfurt von ihren Union-Mitspielern mehr Bälle bekommen: die Mittelstürmer Andrej Ilic (24, l.) und Marin Ljubicic (23)Contrast/imago

Es ist und bleibt der Wurm drin! Die Offensive des 1. FC Union kommt einfach nicht in Schwung. Unter Cheftrainer Steffen Baumgart (53) erzielten die Eisernen in neun Spielen gleich sechsmal kein einziges Tor. Was vor dem Spiel in Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr, live bei Dazn und im KURIER-Liveticker) nach einer Stürmer-Krise aussieht, hat in Wahrheit andere Gründe. Kein Wunder, dass es nicht klappt: Der 1. FC Union spielt immer in Unterzahl!

Wie schlimm es um die eiserne Abteilung Attacke steht, bekamen die Fans beim 0:1 gegen Kiel schonungslos vor Augen geführt. Mit Marin Ljubicic und Andrej Ilic durften zwei Mittelstürmer je 45 Minuten ran. Das Ergebnis ist eklatant: Insgesamt brachten die beiden nur einen einzigen Torschuss zustande – Ilic versuchte es einmal in der zweiten Halbzeit.

1. FC Union: Steffen Baumgart nimmt Stürmer in Schutz

Selbst Flügelflitzer Benedict Hollerbach (23), mit sechs Treffern und drei Torvorlagen Unions erfolgreichster Angreifer, schoss bis zu seiner Auswechslung in der 74. Minute – genau wie Ljubicic – überhaupt nicht aufs Tor. Baumgart ist bedient: „Ich glaube, die Jungs haben viel versucht. Trotzdem muss man sagen: Über 90 Minuten fehlte am Ende die absolute Durchschlagskraft.“

Union-Trainer Steffen Baumgart (53), hier im Gespräch mit Stürmer Benedict Hollerbach (23), probiert die eiserne Torflaute in Frankfurt zu beenden.
Union-Trainer Steffen Baumgart (53), hier im Gespräch mit Stürmer Benedict Hollerbach (23), probiert die eiserne Torflaute in Frankfurt zu beenden.Contrast/imago

Baumgart weiß als ehemaliger Angreifer, dass die Torjäger schnell am Pranger stehen, wenn ein Team unter Ladehemmung leidet. Unions Cheftrainer verteidigt seine Stürmer aber und nimmt vielmehr wiederholt alle Spieler in die Pflicht: „Wir müssen erst mal in die Situationen kommen und die Jungs besser in Position bringen.“

1. FC Union übt vor Frankfurt Torabschlüsse

Fakt ist: Die Mittelstürmer sind das letzte Glied in der Kette – und das schwächste, wenn die Kollegen ihnen keine Bälle servieren. Hängen die Angreifer wie zuletzt oft in der Luft, spielt Union gefühlt in Unterzahl. Beim 0:1 gegen Kellerkind Kiel versuchte es Union, neben diversen Fernschüssen, sagenhafte 40-mal mit einer Flanke. Nur magere 18 Prozent fanden einen Mitspieler.

Der große Aufwand, den Union betreibt, soll in Frankfurt endlich wieder Ertrag bringen. Flanken, Standards und Torabschlüsse wurden vor dem Duell bei der Eintracht fleißig geübt. Baumgart verspricht nicht nur den Fans, sondern auch Ilic und Ljubicic: „Wir werden weiter probieren, in die Box zu kommen und die Jungs besser in Position zu bringen.“ ■