2036, 2040 oder 2044

Für Olympia in Berlin sitzen Hertha, Union und Co. im gleichen Boot!

Sechs große Vereine aus der Hauptstadt stehen hinter der Olympia-Idee des Senats – fordern aber klare Bedingungen.

Author - Sebastian Schmitt
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2023 stieg die Eröffnungsfeier der Special Olympics im Berliner Olympiastadion. Jetzt sprechen sich die Profiklubs der Hauptstadt für eine Olympia-Bewerbung aus.
2023 stieg die Eröffnungsfeier der Special Olympics im Berliner Olympiastadion. Jetzt sprechen sich die Profiklubs der Hauptstadt für eine Olympia-Bewerbung aus.IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Berlin träumt wieder von Olympia – und diesmal sind die größten Sportklubs der Stadt vereint wie selten. Union, Hertha, Alba, Füchse, Eisbären und die BR Volleys sprechen sich geschlossen für eine Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele aus. Doch ihre Unterstützung gibt’s nur unter einer Bedingung.

Ein seltenes Bild in der Hauptstadt: Sechs Berliner Topklubs ziehen an einem Strang. Der 1. FC Union, Hertha BSC, Alba Berlin, die BR Volleys, die Eisbären und die Füchse Berlin stellen sich geschlossen hinter die Olympia-Pläne des Berliner Senats. Das gaben die Vereine am Dienstag bei einer Medienrunde der Initiative Proficlubs Berlin bekannt.

Paris als Vorbild für Olympia in Berlin

Der gemeinsame Tenor: Berlin kann Olympia – und soll es wieder wagen. Die Erfahrungen aus der Fußball-EM 2024, der WM 2006 oder den Special Olympics World Games 2023 hätten gezeigt, wie stark die Stadt bei großen Sportereignissen aufblüht. Stimmung, Sichtbarkeit, wirtschaftliche Impulse – das alles sei ein riesiger Gewinn für Berlin.

Drei Bosse, eine Meinnung: Kaweh Niroomand, Berlins Olympia-Beauftragter und Geschäftsführer der BR Volleys, Union-Präsident Dirk Zingler und Alba-Boss Marco Baldi (v.l.) wollen die Olympischen Spiele in Berlin.
Drei Bosse, eine Meinnung: Kaweh Niroomand, Berlins Olympia-Beauftragter und Geschäftsführer der BR Volleys, Union-Präsident Dirk Zingler und Alba-Boss Marco Baldi (v.l.) wollen die Olympischen Spiele in Berlin.IMAGO/Matthias Koch

Doch es geht nicht nur um Sport, sondern auch um die Stadt selbst. „Mit einer Olympia-Bewerbung bietet sich die große Chance, die mannigfaltigen Herausforderungen unserer Stadt aktiv, koordiniert und mit einem klaren Zeitfenster anzugehen“, sagt Kaweh Niroomand, Geschäftsführer der BR Volleys, Sprecher der Initiative und Olympia-Beauftragter des Senats. „Paris hat eindrucksvoll gezeigt, wie Olympia als Hebel für nachhaltige Entwicklung einer Millionenmetropole genutzt werden kann.“

Berlin braucht dringend neue Sportstätten

Tatsächlich könnte eine Bewerbung auch über den Sport hinaus Bewegung bringen – etwa bei Themen wie bezahlbarem Wohnen, öffentlichem Nahverkehr oder dem Bau neuer Sportstätten, die Berlin dringend braucht.

Aber: Die Klubs knüpfen ihre Unterstützung an eine klare Bedingung. Der Breitensport soll profitieren, nicht nur die Profis. Eine Olympia-Bewerbung müsse einen „echten Mehrwert für alle Berlinerinnen und Berliner“ bieten – sonst gibt’s kein Ja aus den Vereinen.

Berlin plant keine Olympia-Abstimmung

Berlin steht damit in Konkurrenz zu München, Hamburg und Nordrhein-Westfalen, die ebenfalls Interesse an einer Austragung der Spiele 2036, 2040 oder 2044 signalisiert haben. Während in München am Sonntag eine Bürgerbefragung geplant ist, setzt Berlin auf ein anderes Verfahren. „Es ist ein Beteiligungsprozess vorgesehen, parallel dazu soll eine große Kampagne starten“, erklärte Niroomand.

Ob Olympia tatsächlich nach Berlin zurückkehrt, ist offen. Klar ist aber: Die Hauptstadt-Klubs sind bereit – und wollen die Spiele dorthin holen, wo Sport in Deutschland am lautesten gelebt wird.