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Von der DDR ins Rampenlicht bei Hansa und Hertha: Was macht Stefan Beinlich heute?

Stefan Beinlich spielte sich aus der DDR ins Rampenlicht der Bundesliga. Aber was macht der Ex-Profi von Hertha BSC eigentlich heute?

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DDR-Fußballer Stefan Beinlich spielte einst für Hertha BSC. Aber was macht er heute?
DDR-Fußballer Stefan Beinlich spielte einst für Hertha BSC. Aber was macht er heute?IMAGO / Camera 4

Er war ein Held der deutschen Fußball-Bühne und verzauberte die Fans von Berlin bis Rostock – Stefan Beinlich, auch liebevoll „Paule“ genannt, hatte eine Karriere, die von Durchhaltevermögen und Talent geprägt war. Doch was macht der ehemalige Bundesliga-Profi heute, mehr als ein Jahrzehnt nach seinem letzten Auftritt auf dem grünen Rasen?

Es war nicht der übliche Werdegang, den der in Ost-Berlin geborene Stefan Beinlich einschlug. Der junge „Paule“ begann seine Fußballkarriere bei der Jugendmannschaft des BFC Dynamo, wurde jedoch bereits 1988 ausgemustert – Herzrhythmusstörungen, hieß es offiziell. Doch Beinlich wusste, wie man Rückschläge in Antrieb umwandelt. Mit der BSG Bergmann-Borsig in Pankow setzte er seinen Weg fort, und es dauerte nicht lange, bis seine beeindruckenden Leistungen auch die Bundesliga aufhorchen ließen.

Stefan Beinlich und der Weg zu Hertha BSC

Nach einem aufsehenerregenden DFB-Pokal-Spiel 1991, in dem Beinlich gegen den Hamburger SV glänzte, witterten nicht nur der HSV, sondern auch Bayern München die Chance, den talentierten Mittelfeldspieler abzuwerben. Doch es war der englische Verein Aston Villa, der den Zuschlag bekam. Auch wenn die Zeit auf der Insel eher eine „Lehrzeit“ war, öffnete sie dem ehemaligen DDR-Spieler schließlich die Türen der Bundesliga.

DDR-Fußball-Star Stefan Beinlich ist mit seiner Frau Katrin verheiratet.
DDR-Fußball-Star Stefan Beinlich ist mit seiner Frau Katrin verheiratet.IMAGO / Future Image

Mit Hansa Rostock, Bayer Leverkusen und später Hertha BSC feierte Beinlich seinen größten Erfolg: Als leistungsstarker, dynamischer Spieler brachte er es in der Bundesliga auf irre 300 Einsätze und 56 Tore. Besonders bei Hansa Rostock hinterließ er bleibende Spuren und führte die Kogge in die Bundesliga, wo er als Kapitän der Mannschaft eine zentrale Rolle spielte.

Doch wie so oft im Fußball, ist der Übergang vom Spielfeld an die Seitenlinie nicht immer einfach. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere, die 2008 aufgrund von Verletzungen vorzeitig endete, fand Beinlich eine neue Aufgabe als Funktionär. In den Jahren nach seiner Spielerzeit hat er verschiedene Aufgaben bei Hansa Rostock übernommen, unter anderem als Manager und Geschäftsführer.

Stefan Beinlich ist fußballerisch in der DDR groß geworden, war bis 2023 erfolgreich im Nachwuchsleistungszentrum von Hansa Rostock tätig.
Stefan Beinlich ist fußballerisch in der DDR groß geworden, war bis 2023 erfolgreich im Nachwuchsleistungszentrum von Hansa Rostock tätig.IMAGO / Andy Bünning

Stefan Beinlich: Arbeit im NLZ von Hansa Rostock

Besonders prägend war jedoch seine Zeit als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) von Hansa Rostock. Unter seiner Führung rückten die Jugendmannschaften des Vereins, insbesondere die U19 und U17, in die Bundesliga auf und etablierten sich als Spitzenmannschaften. Beinlichs Arbeit im NLZ wurde zu einer Erfolgsgeschichte, die bis 2023 anhielt, als er sich aus persönlichen Gründen dazu entschloss, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen.

Stefan Beinlich zog sich aus der Fußballwelt zurück, bat um Verständnis, dass er den wahren Grund nie nennen wollte. Er sei persönlich. Durch seine Aufgaben beim 1. LAV Rostock, einem Leichtathletik-Verein, bei dem er seiner Frau Katrin zuliebe Geschäftsführer ist, bleibt Paule Beinlich aber sportlich. Ein Leben nicht ganz ohne Sport, aber eben nach dem Fußball. Auch wenn er für den von Berlin bis Rostock unvergessen bleibt.