Saft-Rezept

Wenn das Leben dir wurmige Äpfel gibt – mach Saft draus!

Es ist Herbst, die Apfelernte beginnt – aber was tun mit den wurmstichigen Äpfeln? Keine Panik, hier sind kreative Rezept-Ideen, um jeden Apfel zu verwerten.

Author - Veronika Hohenstein
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Große Ernte alter Apfelsorten – mit Liebe gesammelt, teils perfekt, teils mit kleinen Makeln. Jeder Apfel ist ein Schatz! Wurmige Äpfel? Kein Problem! 
Große Ernte alter Apfelsorten – mit Liebe gesammelt, teils perfekt, teils mit kleinen Makeln. Jeder Apfel ist ein Schatz! Wurmige Äpfel? Kein Problem! Veronika Hohenstein

Es windet, regnet und nebelt – jetzt ist der Herbst wohl endgültig da. Liebe KURIER-Leser, dieser Herbstanfang wird von wunderbaren Ernten begleitet. Haben Sie vielleicht auch schöne rotbäckige Äpfel an den Bäumen ihres Gartens hängen, die nur darauf warten, zu Mus, Kuchen, Trockenfrüchten oder Saft verarbeitet zu werden? Also, rein in den Strickpulli und Gummistiefel! Nehmen Sie sich einen großen, geflochtenen Korb – es ist Zeit für die Apfelernte!

Bei der Apfelernte ist Sorgfalt gefragt. Behandeln Sie den Baum und die Äpfel vorsichtig, um unnötige Schäden zu vermeiden. Schon jetzt sollten Sie eine gute Auswahl treffen: Die reifen, unversehrten Äpfel kommen behutsam ins Körbchen, während beschädigte oder wurmige Früchte direkt in den Eimer wandern. So verhindern Sie, dass schlechte Äpfel die guten beim Lagern verderben. Achten Sie darauf, die Äste nicht zu stark zu biegen oder zu reißen, und lassen Sie unreife Früchte am Baum hängen – sie können später geerntet werden.

Wenn das Leben dir wurmige Äpfel gibt – mache Saft draus!

Vielleicht haben Sie auch viele wurmige Äpfel? Keine Sorge, die müssen Sie nicht gleich wegwerfen! Wurmige Äpfel können noch hervorragend genutzt werden. Lesen Sie weiter, um kreative Tipps und Ideen für Ihre Apfelernte zu entdecken – und erfahren Sie, wie Sie auch die weniger perfekten Früchte sinnvoll verwerten können.

Mehr als nur Apfelkuchen: So macht der Herbst richtig Spaß

Ende September und Anfang Oktober wird es bei meinen Eltern auf dem Hof richtig intensiv – dann beginnt die Vorbereitung für den Saft und das Apfelmus, das die Familie das ganze kommende Jahr versorgen wird. Wir reden hier von Hunderten Litern, die aus der Ernte gewonnen werden! Die Äpfel stapeln sich in Körben und Kisten, und der Duft von frischen Früchten liegt in der Luft. Zuerst werden alle Äpfel in großen Bottichen gründlich gewaschen, und während sie darin schwimmen, verbreitet sich ein süßlicher Geruch, der den ganzen Hof erfüllt. Es ist harte Arbeit, aber wir packen alle mit an, um diese Fülle der Natur zu verarbeiten. Es ist hektisch, aber gleichzeitig erfüllt von einer besonderen Stimmung.

Ernten macht nicht nur den Großen Freude – auch für Kinder ist es ein großer Spaß, die Früchte direkt vom Baum zu pflücken und mitzuhelfen. Von der Ernte bis zur Verarbeitung: Wie Groß und Klein gemeinsam die Fülle des Herbstes genießen und jeden Apfel sinnvoll verwerten – hier finden Sie Tipps, wie Sie auch wurmige Äpfel verarbeiten können.
Ernten macht nicht nur den Großen Freude – auch für Kinder ist es ein großer Spaß, die Früchte direkt vom Baum zu pflücken und mitzuhelfen. Von der Ernte bis zur Verarbeitung: Wie Groß und Klein gemeinsam die Fülle des Herbstes genießen und jeden Apfel sinnvoll verwerten – hier finden Sie Tipps, wie Sie auch wurmige Äpfel verarbeiten können.Veronika Hohenstein

Wurmige Äpfel müssen nicht im Müll landen – im Gegenteil! Diese Früchte haben oft noch viele Verwertungsmöglichkeiten. Ein Beispiel ist gepresster Apfelsaft. Wenn Sie die beschädigten Stellen entfernen, können auch wurmige Äpfel noch entsaftet werden. Gerade bei großen Ernten ist es schade, solche Äpfel einfach wegzuwerfen. Nach dem Aussortieren und Schälen lassen sich die noch guten Teile der Früchte hervorragend für frischen Apfelsaft nutzen. Der Geschmack wird dadurch nicht beeinträchtigt – und so kann man auch den etwas „verlebten“ Äpfeln noch eine sinnvolle Verwendung geben. Pressen Sie die Äpfel zu einem frischen, selbstgemachten Saft oder nutzen Sie den Saft für Gelees oder Most. Haben Sie keine Saftpresse? Es gibt bestimmt einen in der Nachbarschaft oder beim nächsten Bauern in der Scheune, den Sie gegen ein paar Liter Saft leihen dürfen. 

So machen Sie ihren hausgemachten Apfelsaft lange haltbar!

Um frischen Apfelsaft mit einer Apfelpresse herzustellen, werden zuerst die Äpfel gründlich gewaschen, um Schmutz und eventuelle Rückstände zu entfernen. Danach zerkleinert man die Äpfel grob, entweder mit einem speziellen Apfelhacker oder einem Küchenmesser. Diese Apfelstücke kommen dann in die Presse. Jetzt beginnt der spannende Teil: Drehen oder drücken Sie die Presse, um den Saft aus den Äpfeln zu gewinnen. Der Saft läuft dabei langsam in einen Auffangbehälter. Den frisch gepressten Apfelsaft können Sie direkt trinken oder abfüllen. Je nach Vorliebe kann der Saft vor dem Abfüllen noch durch ein Sieb gegossen werden, um Fruchtfleisch zu entfernen.

Um den frisch gepressten Apfelsaft länger haltbar zu machen, ist das Abkochen eine einfache Methode zur Konservierung. Dafür den Saft nach dem Pressen in einen großen Topf füllen und langsam auf etwa 80-85 Grad Celsius erhitzen, aber nicht kochen lassen. Sobald der Saft diese Temperatur erreicht hat, kann er heiß in saubere, sterile Flaschen oder Gläser abgefüllt werden. Die Gefäße gut verschließen und auf den Kopf stellen, damit sich ein Vakuum bildet. So bleibt der Apfelsaft mehrere Monate haltbar und kann jederzeit genossen werden – fast wie frisch gepresst!

Keine Angst vor Wurm & Co: Wie Sie aus jedem Apfel etwas zaubern

Nichts geht über selbstgemachtes Apfelmus! Einfach die Äpfel schälen, entkernen und langsam in etwas Wasser mit Zimt und Zucker einkochen. Im Einmachglas hält sich das Mus über den Winter und ist ein echter Allrounder – als Dessert, zu Pfannkuchen oder als Beilage zu deftigen Gerichten und zum Frühstück, als Beilage zum gesunden Haferbrei.

Ein klassischer Herbstgenuss: Aus dem Saft der Äpfel und etwas Gelierzucker lässt sich ein köstliches Apfelgelee zaubern. Mit einem Hauch Zimt bekommt das Gelee eine besonders herbstliche Note. Ideal als Brotaufstrich oder Füllung für Gebäck.

Auch Apfelessig ist ein echtes Allround-Talent – ob als Zutat in der Küche oder als natürliches Hausmittel. Die Herstellung ist einfach: Apfelreste, etwas Zucker und Wasser ansetzen und einige Wochen stehen lassen. Nach der Fermentierung erhalten Sie Ihren eigenen Apfelessig, den Sie für Dressings, Marinaden oder sogar als Reinigungsmittel verwenden können.

Schwedischer ‚Apfelpaj‘ – einfaches Rezept für herbstlichen Genuss

Für ein köstliches schwedisches ‚Apfelpaj‘ einfach Äpfel schälen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Die Apfelscheiben in eine gefettete Auflaufform legen und mit etwas Zimt bestreuen. Für die Streusel Haferflocken, Mehl, eine Prise Salz, etwas Zimt, Honig und Butter miteinander vermengen, bis eine krümelige Masse entsteht. Diese gleichmäßig über die Äpfel streuen. Den ‚Apfelpaj‘ bei 180 Grad etwa 25-30 Minuten backen, bis die Streusel goldbraun und die Äpfel weich sind. Sie können die Form mit einer Alufolie abdecken, um das schnellere Backen der Äpfel zu ermöglichen.  Am besten noch warm mit einer Kugel Vanilleeis oder einem großzügigen Schluck Sahne oder Vanillesoße genießen!

Alte Apfelsorten, frisch geerntet – die Mischung aus Farben, Formen und Aromen ist ein wahres Fest für die Sinne. Ob mit Makeln oder ohne – jeder Apfel hat seinen Wert und wartet darauf, verarbeitet und genossen zu werden.
Alte Apfelsorten, frisch geerntet – die Mischung aus Farben, Formen und Aromen ist ein wahres Fest für die Sinne. Ob mit Makeln oder ohne – jeder Apfel hat seinen Wert und wartet darauf, verarbeitet und genossen zu werden.Veronika Hohenstein

Haben Sie eine viel zu große Apfelernte? Einfach trocknen!

Schneiden Sie Ihre Äpfel in dünne Ringe und trocknen Sie sie im Backofen, im Früchtetrockner oder an der frischen Luft, auf Stangen aufgehängt. So haben Sie das ganze Jahr über leckere Apfelsnacks, die auch noch gesund sind. Trockene Apfelringe sind außerdem ideal für das Frühstücksmüsli oder als kleiner Snack unterwegs.

Viele Tiere wie Igel, Eichhörnchen und Vögel freuen sich über eine Apfelmahlzeit. Legen Sie die Früchte einfach in den Garten, und beobachten Sie, wie sie gerne angenommen werden – Sie können ein Teil der Ernte auch für den Winter aufheben, und erst dann den Tieren des Gartens zur Verfügung stellen, denn im harten Winter brauchen die Tiere die wertvollen Nährstoffe erst wirklich. Besonders Amseln und Drosseln lieben es, im Schnee nach Apfelstückchen zu suchen. Bis zum Winter können Sie die aussortierten Äpfel mit Zeitungspapier im kühlen Keller oder Schuppen, abgelegen von ihren anderen Vorräten, aufheben. Je nachdem, ob Sie eine große Tiefkühltruhe haben, können Sie das Vogelfutter auch einfrieren. 

Richtig schlimm-wurmige Äpfel sind ein wertvoller Beitrag für Ihren Komposthaufen. Sie zersetzen sich schnell und liefern wertvolle Nährstoffe für den Boden.

Die Erntezeit bringt nicht nur Arbeit, sondern auch Freude. Kein Apfel wird verschwendet! Selbst die verwurmten Früchte finden ihren Weg in Saft, Kompost oder als Leckerbissen für Tiere.
Die Erntezeit bringt nicht nur Arbeit, sondern auch Freude. Kein Apfel wird verschwendet! Selbst die verwurmten Früchte finden ihren Weg in Saft, Kompost oder als Leckerbissen für Tiere.Veronika Hohenstein

Apfelernte de luxe – Von Mus bis Matsch: So verwerten Sie JEDEN Apfel!

Die besten Äpfel tun wir immer für die Obstschale aufheben oder besonders bewusst lagern. Diese sind natürlich auch extra hübsch zum Backen von Kuchen.

Am Ende des Tages gibt es nichts Schöneres, als die Früchte der eigenen Arbeit zu genießen. Ob als frischer Apfel aus der Obstschale, im duftenden Apfelkuchen oder als selbstgemachter Apfelsaft – jeder Bissen erinnert an den Herbst und die Fülle, die uns die Natur geschenkt hat. Diese Ernte ist kostbar, also lassen Sie die Äpfel nicht verkommen! Nutzen Sie jede Frucht, ob perfekt oder mit kleinen Makeln, und machen Sie etwas Leckeres oder Nützliches daraus. Die Mühe lohnt sich. Also, liebe KURIER-Leser, raus ins Herbst-Wetter und ERNTEN! Schickt uns gerne Fotos von eurer Ernte, und erzählt, was ihr draus macht, leser-bk@berlinerverlag.com – bis dahin, viel Erfolg und liebe Grüße, wir freuen uns auf eure Beiträge! ■