Wir spazieren, sind fast zu Hause auf dem Hof angekommen. Mein Vater schwenkt einen großen Korb, gefüllt mit Pfifferlingen, hin und her. Sichtlich zufrieden mit der heutigen ausbeute. Der Wald lichtet sich, und der Hof erstrahlt im nachmittägigen Sonnenlicht. „Mama, kannst du gleich Ofenpfannkuchen machen? Dann putzte ich die Pilze so lange?“ Das scheint mir ein guter Deal. Mama nickt.
Kurze Zeit später sitze ich auf der Terrasse, putze die Pfifferlinge. Ich höre meine Mutter, sie poltert in der Küche herum. Summt ein Lied. Kurze Zeit später rieche ich schon den Zimt, der durch das offene Küchenfenster strömt und mich sofort zurückversetzt in die unbeschwerten Sonntage meiner Kindheit. Eine einfache Leckerei, die mehr nach Gefühl als nach Rezept entstand, aber jedes Mal perfekt war.
Rezept für himmlische Ofenpfannkuchen: Pi mal Daumen
Mama hatte nie ein festes Rezept. Alles wird Pi mal Daumen gemacht, aus dem Handgelenk, ohne viel Aufhebens. Sie nahm, was gerade da war, was der Kühlschrank hergab, was aufgebraucht werden musste. Und irgendwie war es immer genau richtig. Besonders im Sommer, wenn wir die Schwarzen Johannisbeeren frisch aus dem Garten holten, wusste ich, dass es etwas ganz Besonderes geben würde. Erst wurde über die Elstern geschimpft, die mal wieder viel zu gierig an Mamas Beerenbüschen gespeist hatten ... Nun ja, zurück zum Ofenpfannkuchen.
Die Zubereitung beginnt immer gleich: mit großzügig viel Butter. Mama ließ sie im Ofen auf dem Blech schmelzen, bis sie sprudelte und einen herrlich nussigen Duft verströmte. Dann kam der Zimt und der Zucker dazu, und der ganze Raum füllte sich mit diesem warmen Aroma. Der Teig, den sie schnell zusammenrührte, war einfach – Milch, Eier, grobes Mehl, vielleicht etwas Zucker, das kommt auf die Laune des Tages an – und wurde in die heiße, butterige Form gegossen. Die Beeren, die während des Backens in der Hitze platzten und ihre Süße in den Teig sickern ließen, kamen direkt darauf. Heute, nach dem Spaziergang, machte sie den Ofenpfannkuchen jedoch mit halben Pflaumen, da die Beeren schon für den Winter geerntet und eingefroren sind.
Mamas Ofenpfannkuchen: Rezept mit „Oh-lecker-Effekt“
Wenn der Ofenpfannkuchen schließlich aus dem Ofen kommt, ist es immer ein Moment der Freude. „Ohhhhh leeecker“ und „Der sieht mal wieder toll aus...“. Wir sitzen dann zusammen in der Laube im Garten, eigentlich bei egal welchem Wetter. Papa liebt die knusprigen Kanten, die in der Hitze des Ofens fast karamellisiert sind, während ich es nicht abwarten kann, mich für die teils matschige, süße Mitte einzusetzen. Mein Bruder ist genügsam, wie Mama, sie haben keine großen Ansprüche.

Und der Kaffee dazu ist natürlich ein Muss. Stark und heiß, mit einem Schuss Milch- er rundete er das Gericht ab. Wenn ich selbst einen Ofenpfannkuchen mache, versuche ich, es genauso zu tun wie Mama – aus der Hüfte heraus, mit dem, was gerade da ist, ohne viel nachzudenken.
Für diejenigen, die trotzdem gerne mit Maßeinheiten einen Ofenpfannkuchen machen wollen, kommt hier ein Rezept: Nehmen Sie drei Eier, 150 Milliliter Milch, 90 Gram grobes, frisch gemahlenes Mehl, einen Esslöffel Zucker und eine Prise Salz – alles zu einem glatten Teig verrühren. Lassen Sie 30-50 Gram Butter in einer hitzebeständigen Form im Ofen schmelzen, streuen Sie Zimt und Zucker darüber und gießen Sie den Teig hinein. Verteilen Sie frische oder gefrorene Beeren nach Belieben, backen Sie den Pfannkuchen bei 220 Grad etwa 15-20 Minuten goldbraun und genießen Sie ihn am besten noch warm. Guten Appetit, liebe KURIER-Leser! ■