Die Weihnachts-Schlemmerei liegt hinter uns, Silvester steht vor der Tür, aber das neue Jahr startet bei Millionen Menschen mit einem unangenehmen Kater. Angestoßen wird traditionell mit Sekt, gefeiert und getrunken bis in den frühen Morgen. Spätestens beim Aufwachen stellt sich die Frage: Wie wird man wieder fit nach durchgefeierter Nacht, was ist das ideale Katerfrühstück? Die beste Antwort darauf kennt man in Asien: eine deftige, nahrhafte Suppe verspeist man traditionell frühmorgens. Tatsächlich ist die bekannte vietnamesisch Pho vor allem ein Frühstücksgericht: gesund, bekömmlich, leicht auch zu Hause zuzubereiten – hier gibt's das Rezept mit den frischen Zutaten, die man am spätestens am Silvestertag besorgen sollte.
Eine Suppe zum Frühstück? Das mutet zunächst seltsam an, wenn man unter Frühstück Schrippen, Marmelade und Käse, also überwiegend kalte Zutaten versteht. Warme Mahlzeiten wie Rührei oder ein Omelett gelten bereits als etwas Besonderes, doch das Porridge, traditionell auch als Haferschleim bekannt, hat sich als Trend etabliert. Exotisch mutet dagegen der asiatische Brauch an, deftige Suppen bereits zum Frühstück zu servieren. Insbesondere die vietnamesische Pho gilt bei Ernährungsexperten als wahre Wundersuppe. Beliebt ist sie auch hierzulande in Asia-Restaurants, wird dort jedoch eher abends verzehrt – und anders, als es in Vietnam üblich ist. Dort gibt es Pho als Streetfood nämlich für einen schmalen Taler an jeder zweiten Straßenecke – und gereicht wird meist mehr, als es in Asia-Restaurants in Deutschland üblich ist: Ein Korb voller aromatischer Kräuter und Sprossen, mit denen man die Suppe nach Belieben aufpeppen kann.
- Suppe landet bei Körpertemperatur im Magen; kaltes Frühstück muss der Körper erst erwärmen, was den Magen-Darm-Trakt stresst.
- Gekochtes Gemüse ist für den Körper bekömmlicher als schwer verdauliche Rohkost.
- Die Brühe enthält reichlich Mineralstoffe und versorgt die Körperzellen als isotonische Flüssigkeit mit den nötigen Nährstoffen, um sich rasch zu regenerieren.
Zutatenliste: Das brauchen Sie für eine deftige Pho-Suppe als Katerfrühstück am Neujahrsmorgen
Mengen beziehen sich auf 4 Portionen mit reichlich 4 Litern Suppe. Die Suppe wird üblicherweise ohne Einlage am Vorabend zubereitet, damit sie gut durchziehen kann. Die meisten Zutaten gibt es im Supermarkt, die Kräuter kauft man aber besser im gut sortierten Asia-Shop, da asiatischer Koriander, Minze etc. deutlich aromatischer schmecken. Sollten Sie eine Zutat nicht finden, improvisieren Sie, oder lassen Sie eines der vielen Kräuter einfach weg.
- eine Stange Lauch
- zwei Fenchelknollen
- 120 Gramm Shitakepilze oder Steinpilze
- vier mittelgroße Möhrchen
- zwei mittelgroße Zwiebeln
- zwei Lohrbeerblätter
- eine reichliche Prise Kardamon
- zwei daumengroße Stücke Ingwer fein geschnitten
- zwei Sternanis
- etwas Kokosöl, notfalls Rapsöl
- zwei Zimtstangen
- Salz, Sojasauce, grob gestoßener schwarzer Pfeffer, etwas Zucker zum Abschmecken. In Vietnam gibt man stets etwas Fischsauce hinzu (Asiamarkt).
- ein Kilo Rinderknochen vom Metzger
- ein Ochsenschwanz
- 500 Gramm mageres Rindfleisch (Brust, Beinscheibe, Schaufelbug)
In Asien wird die Pho üblicherweise mit Fleisch gegessen; gut gewürzt schmeckt sie aber auch als pure Gemüsesuppe. Der charakteristische Geschmack und die Konsistenz stammt jedoch aus dem ausgekochten Knochen.
- 150 Gramm Mungobohnensprossen
- vietnamesischer Koriander (deutlich kräftiger als die deutsche Variante)
- vietnamesische Minze: kräftig im Geschmack
- sogenannte Fischminze, auch Molchschwanz genannt: schmeckt tatsächlich etwas nach Fisch
- roter Shiso bzw. Perillakraut: erkennen Sie an den lila-roten Blättern. Leichter Anis-Geschmack
- vietnamesische Melisse
- vietnamesisches Pfefferblatt, teilweise auch als Betelblatt benannt
- Thai-Basilikum: kräftiger als die deutsche Variante
- Zitronengras
- Frühlingszwiebeln
- Chilischote – vorsichtig dosieren
- zwei Limetten, jeweils geviertelt
- 500 Gramm Reisnudeln

Zubereitung: So wird die Pho als Katerfrühstück besonders schmackhaft
Schnippeln Sie das Gemüse für die Brühe zusammen und kochen Sie es mit reichlich Wasser in einem großen Topf auf. Für die Rindfleisch-Variante das Fleisch kurz anschmoren und zusammen mit der Brühe aufkochen. Anschließend die Brühe bei mäßiger Hitze mindestens zwei Stunden gut durchziehen lassen.
Asia-Profitipp: Die Reisnudeln kochen Sie separat in Salzwasser und geben sie kurz vor dem Servieren in den Teller, damit sie nicht zuviel von der Brühe aufsaugen. Eine leckere Variante ist, die Nudeln nicht ganz durchzukochen, damit sie eine krispige Konsistenz bewahren und erst im Teller durchweichen.
Die übrigen Zutaten der Einlage geben Sie erst beim Servieren oder im Verlaufe des Suppen-Genusses zu – überwürzen Sie die Suppe nicht von Beginn an, sondern geben Sie je nach Geschmack von den Asia-Kräuterern, dem Chili und Limettensaft zu, bis er exakt den Grad an Schärfe erreicht, der Ihnen gefällt. Guten Appetit und guten Rutsch! ■