Gegenstück zum West-Burger

Kennen Sie noch Grilletta? Das beste Rezept für den Burger aus der DDR

Auch in der DDR gab es Hamburger: Die Grilletta war im Osten einer DER Imbiss-Snacks schlechthin. Wir haben ein simples Rezept zum Nachmachen.

Teilen
Lust auf Grilletta? Den kultigen Hamburger aus der DDR können Sie mit unserem einfachen Rezept ganz leicht selber machen.
Lust auf Grilletta? Den kultigen Hamburger aus der DDR können Sie mit unserem einfachen Rezept ganz leicht selber machen.Frank Sorge/imago, Youtube

Es gibt Snacks, die aus der kulinarischen Geschichte der DDR nicht wegzudenken sind. Dazu gehören neben Gerichten wie der Ketwurst oder der Karlsbader Schnitte auch Grilletta – die sozialistische Antwort auf die populären Hamburger, die man im Westen kannte. Während sich das Brötchen mit Fleisch-Patty und verschiedenen anderen Zutaten anderswo längst zum Kult-Essen entwickelte, entwickelte die DDR ihre eigene Interpretation dieses kulinarischen Imports, die den Namen Grilletta trug und sich großer Beliebtheit erfreute. Er wurde an speziellen Imbissen verkauft – heute findet man ihn nur noch selten. Mit einem einfachen Rezept können Sie den Kult-Snack zu Hause aber auch ganz einfach selbst nachbauen.

Grilletta wurde in den 1970er Jahren als Antwort auf die zunehmende Popularität des westlichen Hamburgers eingeführt. In einer Zeit, in der die Versorgungslage durch Mangelwirtschaft geprägt war, war die Entwicklung eines solchen Produkts eine Herausforderung. Die Zutaten mussten leicht verfügbar sein, und der Produktionsprozess musste den Standards der sozialistischen Wirtschaft entsprechen. Grilletta wurde in staatlichen Fleischkombinaten hergestellt, wobei das Hackfleisch häufig aus Schwein und Rind bestand. Die Boulette war im Vergleich zu westlichen Burger-Patties meist etwas dicker und weniger gleichmäßig geformt ´. Als Brötchen diente ein Weizenbrötchen.

Grilletta wurde an zahlreichen Imbissen verkauft - der Burger sollte das Gegenstück zu Hamburgern aus dem Westen sein.
Grilletta wurde an zahlreichen Imbissen verkauft - der Burger sollte das Gegenstück zu Hamburgern aus dem Westen sein.ecomedia/robert fishman/imago

Weizenbrötchen, XXL-Boulette und Letscho: Hier ist das Rezept für Grilletta wie in der DDR

Die Zubereitung von Grilletta war unkompliziert und spiegelte die Pragmatik der DDR-Küche wider. Das Hackfleisch wurde mit Zwiebeln, Semmelmehl und Gewürzen wie Salz und Pfeffer vermischt, geformt und zu einer Boulette gebraten. Das Brötchen wurde aufgeschnitten und leicht getoastet, bevor die Boulette hineingelegt wurde. Als Sauce diente häufig Letscho, eine pikante Mischung aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln, die der Grilletta eine würzige Note verlieh. Darüber hinaus gab es verschiedene Variationen: Manche legten zusätzlich eine Scheibe Käse, Gurken oder Tomaten auf die Boulette, während andere die Grilletta pur bevorzugten.

Mit der Wende 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands verschwand die Grilletta nicht sofort, wurde jedoch von westlichen Produkten wie dem klassischen Hamburger und Cheeseburger zunehmend verdrängt. Die Ankunft internationaler Fast-Food-Ketten führte dazu, dass der kulinarische Alltag der Ostdeutschen sich schnell veränderte. Dennoch blieb die Grilletta für viele ein nostalgisches Erinnerungsstück an vergangene Zeiten. Wer sich an damals erinnern will, kann den berühmten DDR-Hamburger auch ganz leicht selbst zaubern: Hier kommt ein einfaches und klassisches Rezept für Grilletta – viel Spaß beim Nachmachen!

Diese Zutaten brauchen Sie für Grilletta Marke Eigenbau
  • 4 Brötchen
  • 500 Gramm Hackfleisch
  • 2 Eier
  • Salz, Pfeffer
  • Semmelmehl nach Geschmack
  • 1 Zwiebel
  • etwas Letscho
  • etwas Margarine
Grilletta war zu DDR-Zeiten einer der Kult-Snacks am Imbiss, wurde aber nach der Wende von den West-Hamburgern abgelöst. Das Rezept ist aber sehr einfach - und lädt dazu ein, den DDR-Burger wieder aufleben zu lassen.
Grilletta war zu DDR-Zeiten einer der Kult-Snacks am Imbiss, wurde aber nach der Wende von den West-Hamburgern abgelöst. Das Rezept ist aber sehr einfach - und lädt dazu ein, den DDR-Burger wieder aufleben zu lassen.Youtube

Die Zubereitung: So geht das Rezept für Grilletta wie in der DDR

Und so geht’s: Das Hackfleisch für die Grilletta wird in eine große Schüssel gegeben und sorgfältig mit der fein gewürfelten Zwiebel, den Eiern sowie dem Semmelmehl vermengt. Dabei wird die Masse mit einer Prise Salz und frisch gemahlenem Pfeffer nach Geschmack gewürzt, bis sie eine geschmeidige, gut formbare Konsistenz erreicht. Anschließend formt man aus der Mischung Bouletten, die von der Größe her gut in ein Brötchen passen.

In einer Pfanne wird Margarine bei mittlerer Hitze geschmolzen, bis sie leicht zu schäumen beginnt. Die Bouletten werden hineingelegt und von beiden Seiten goldbraun und knusprig gebraten, dabei sorgt die moderate Hitze dafür, dass sie auch im Inneren gut durchgaren, ohne außen zu verbrennen. Währenddessen werden die Brötchen für die Grilletta vorbereitet: Mit einem scharfen Messer halbiert und die Schnittflächen leicht angeröstet, entweder in einem Toaster oder in einer Pfanne, um sie warm und knusprig zu machen.

Für den Zusammenbau der Grilletta wird eine Hälfte des getoasteten Brötchens großzügig mit Letscho bestrichen, einer aromatischen Paprika-Tomatensauce, die den Geschmack wunderbar abrundet. Darauf wird die noch heiße Boulette gelegt. Je nach Geschmack kann man das Brötchen weiter verfeinern: Mit einer Scheibe Käse, die durch die Wärme der Boulette leicht zu schmelzen beginnt, frischen Tomatenscheiben, knackigem grünen Salat oder dünn geschnittenen Gurkenscheiben, die eine angenehme Frische beisteuern. Schließlich wird die obere Brötchenhälfte daraufgelegt, um das Ganze zu einem herzhaften, saftigen Snack zu vervollständigen.

Dieser selbstgemachte Burger á la Grilletta eignet sich hervorragend als Hauptgericht, lässt sich aber auch wunderbar mit Pommes oder einem Salat kombinieren. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – wer mag, kann mit zusätzlichen Zutaten wie Zwiebelringen, Senf oder einer Prise Chili experimentieren, um dem Burger eine persönliche Note zu verleihen. Guten Appetit und viel Freude mit dem Rezept! ■