Es gibt wenig Gerichte, auf die sich die meisten Menschen einigen können – und die noch dazu in so vielen Alltags-Situationen auf den Tisch kommen. Ein klassisches Beispiel: Bockwurst mit Brot! Ob am Imbiss-Stand, an der Tanke, als schneller Snack vor der Party oder zum Abendbrot nach einem anstrengenden Tag – eine Bocki mit einer leckeren Stulle passt einfach immer. Nur: Braucht es dafür ein Rezept? Natürlich nicht, werden Sie sagen. Aber: Wussten Sie, dass Sie einiges falsch machen können, wenn Sie sich eine Bockwurst wärmen? Wir haben den wohl wichtigsten Tipp für alle Bockwurstköche – und wünschen guten Appetit!
Warum platzen Bockwürste? Das steckt hinter dem Phänomen
Wasser auf den Herd, Bockwurst rein, Bockwurst raus, reinbeißen – knack! So schnell und einfach könnte man das Rezept für den Imbiss-Dauerbrenner erzählen. Wenn es da nicht ein großes Problem gebe, das jeder kennt, der gern Bockwürste isst: Einmal nicht aufgepasst, schon ist die Wurst geplatzt! Das sieht nicht nur äußerst unansehnlich aus – niemand möchte eine völlig aufgerissene Wurst auf seinem Teller haben. Sondern: Es verwässert auch den Geschmack der Wurst – und verhindert das Knacken, wenn man auf die Pelle der Bockwurst beißt. Ausgerechnet der Moment, den Bockwurst-Fans am meisten lieben, bleibt dem Wurst-Liebhaber so verwehrt.
Nur: Warum ist das so? Warum platzen Bockwürste – und was kann man dagegen unternehmen? Erklärt ist das Phänomen leicht: Wenn die Wurst erhitzt wird, dehnen sich Fleischbrät, eingeschlossenes Wasser und Luft im Inneren der Bockwurst-Pelle auf. Irgendwann kann die Wurstpelle dem Druck aus dem Inneren nicht mehr standhalten. Die Folge: Die Hülle der Bockwurst reißt! Das passiert vor allem dann, wenn die Wurst zu stark erhitzt wird. Hobbyköche kennen das Problem: Die Würste sind im Wasser, man passt kurz nicht auf, das Wasser beginnt zu kochen… und die Wurst hat schlechte Karten.

Aufmerksamen Beobachtern entgeht dabei auch nicht, dass Bockwürste stets entlang der Wurst aufplatzen – warum wird die Bockwurst nicht einfach in der Mitte gesprengt? Dafür gibt es eine physikalische Erklärung, die sogenannte „Kesselformel“. Sie besagt, dass sich die Kräfte in zylinderförmigen Körpern in Querrichtung immer doppelt so stark wirken wie in Längsrichtung. Deshalb reißt die Wurst von einem Ende zum anderen auf. Bei platzenden Rohren oder explodierenden Getränkedosen – ebenfalls zylinderförmige Hohlkörper – ist es übrigens genauso.
Bockwurst richtig zubereiten: So vermeiden Sie, dass die Wurst platzt
Und was kann man dagegen tun? Die Grundregel: Bockwürste sollten niemals in kochendes Wasser gelegt werden. Besser: Füllen Sie Wasser in einen Topf, kochen Sie es einmal auf, schalten Sie den Herd ab, legen Sie die Würste in das siedend heiße Wasser und lassen Sie sie warm werden. So kann es auch nicht passieren, dass das Wasser versehentlich kocht. Lassen Sie die Bockwürste für zehn Minuten im Wasser liegen, dann nehmen Sie sie heraus.

Auch durch verschiedene Zusätze im Wasser lässt sich das Platzen der Würste vermeiden. Der Klassiker ist Salz. Der Grund: Die Wurstpelle ist eine sogenannte osmotische Membran. Durch sie hindurch können Wassermoleküle in die Wurst gelangen. Salz aber kommt nicht hindurch. Wenn die Würste im gesalzenen Wasser liegen, kommt es also nicht zum Austausch von Flüssigkeit aus dem Inneren und Äußeren der Bockwurst – die Wurst bleibt heil. Berichten zufolge soll es auch mit etwas Milch funktionieren, die man ins Kochwasser gibt.