Es gibt Produkte, die wir alle beinahe jeden Tag in den Händen halten – und doch machen wir uns selten darüber Gedanken, wie man sie richtig entsorgt. Ein Beispiel gefällig? Beim Bäcker und vor allem an den Brötchen-Theken in den Supermärkten gibt es die bekannten Tüten aus Papier, die meist mit einem großen Sichtfenster versehen sind. Es ist wichtig, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Kasse sehen, was sich in der entsprechenden Tüte befindet. Aber: Wie entsorgt man diese Tüten richtig? Gehören sie in die Papiertonne – oder in den Restmüll?
Eine Bäckertüte mit Sichtfenster aus Kunststoff hat wohl jeder schon einmal in den Händen gehalten. Vor allem an den Gebäck-Theken im Supermarkt kann man damit schnell Brot, Brötchen und süße Teilchen verpacken. Die Tüten haben vor allem für die Arbeit an der Kasse einen großen Vorteil: Mit einem schnellen Blick kann man sehen, was sich genau im Brotbeutel verbirgt. Dafür wird die Entsorgung zum Problem: Können die Bäckertüten ganz einfach im Altpapier entsorgt werden? Oder gehören sie aufgrund der Plastikfolie in den Restmüll?
Sichtfenster aus Plastik: Gehören Brötchentüten ins Altpapier oder in den Restmüll?
Die Frage stellte jetzt auch ein Nutzer auf Reddit. Er veröffentlichte ein Bild seiner Brötchentüte mit Plastik-Sichtfenster, schrieb unter der Überschrift „Plastik oder Papier?“: „Ich bin mir nicht sicher, ob diese Brottüte dem Papier- oder Plastikmüll angehört. Ich bitte um Ratschläge wie ich diese richtig entsorge.“
Sofort melden sich zahlreiche Nutzer zu Wort. Ein Nutzer schreibt: „Ich schmeiß die in den gelben Sack und Frage mich jedes einzelne mal, ob man die Dinger nicht einfach ganz aus Papier machen kann.“ Ein anderer rät: „Du musst zuerst die Plastikfolie vorne ganz sauber und ordentlich abtrennen und sie dann in die Gelbe Tonne stecken, das Papier tust du in die Blaue Tonne.“ Und einer hat eine ganz andere Idee: „Die Dinger dürfen tatsächlich sogar in den Biomüll. Ist alles pure Cellulose. Da ist kein Plastik dran, außer es sind beschichtete Tüten.“ Ob man Bäckertüten im Biomüll verwenden darf, erfahren sie in unserem Artikel.
Aber: Was ist denn nun richtig? Das hängt ganz davon ab, um was für eine Art Tüte es sich handelt. Es gibt Bäckertüten mit Sichtfenster, bei denen das, was nach Plastik aussieht, aus Cellulose hergestellt wird – erkennbar ist das meist daran, dass das Sichtfenster hier etwas trüb und milchig ist. So ist es übrigens auch bei Briefumschlägen mit Sichtfenster. Tüten, die aus diesem Material bestehen, können einfach im Altpapier entsorgt werden. Vorausgesetzt, es kleben keine Lebensmittelreste daran! Denn verschmutztes oder verunreinigtes Papier sollte nicht in die Papiertonne.

Beim Sichtfenster aus Plastik gehen die Meinungen hingegen auseinander. Korrekter ist es in jedem Fall, das Plastik-Fensterchen vom Papier zu trennen, das Papier dann im Altpapier und das Plastik in der Gelben Tonne zu entsorgen. Allerdings melden einige Ratgeber Bedenken an, dass das wirklich nötig ist. Auf der Website der Freien Universität Berlin heißt es etwa, Altpapier werde im Recyclingprozess zu einem Brei verarbeitet. „Die Sichtfenster lassen sich dann problemlos aus diesem Altpapierbrei abtrennen.“ Deshalb könne man auch Brötchentüten mit Plastik-Fenster in die Papiertonne werfen.
Muss man bei der Brötchentüte das Plastikfenster vom Papier trennen?
Ein Nutzer auf Reddit hält dagegen. „Ich arbeite in einem Betrieb, der Papier recycelt, und ich kann dir zu 100 Prozent sagen, dass diese fuck Bäckertüten NICHT gut recycelt werden können“, schreibt er. Die Folie löse sich nicht auf, sondern werde abgetrennt und lande dann in den sogenannten „Spuckstoffen“, die verbrannt werden. „Der Betrieb zahlt also zweimal: erst bezahlt er das Gewicht der Folie als Altpapier und dann bezahlt er die Verbrennung. KEIN Recyclingbetrieb ist also froh, wenn er diese Tüten im Altpapier findet.“ Sein Rat: Man solle entweder die Folie abtrennen und separat entsorgen – oder gleich ganz zu Plastiktüten greifen, die besser sortiert und recycelt werden können.