Abzocke per Telefon

Aktuelle Betrugswelle: So locken Fake-Anrufer Bankkunden in die Falle

Betrüger haben es auf Kunden von Postbank, Haspa, Deutscher Bank, Commerzbank und Solarisbank abgesehen. Auch die Techniker Krankenkasse ist ein Ziel.

Author - Stefan Henseke
Teilen
Anrufer, die sich als Bankmitarbeiter ausgeben, versuchen an vertrauliche Bankdaten zukommen.
Anrufer, die sich als Bankmitarbeiter ausgeben, versuchen an vertrauliche Bankdaten zukommen.ingimage/imago

Die Techniker Krankenkasse warnt aktuell, auch die Postbank und die Verbraucherzentrale Hamburg: Vor den Anrufen von täuschend echt wirkenden Mitarbeitern. Die aber nur eines wollen. Arglose Kunden abzocken. Viele sind schon darauf hereingefallen. Wie sie die üblen Trickser erkennen und was Sie im Ernstfall tun müssen.

Auf der Log-in-Seite der Postbank im Internet springen gleich die Sicherheitshinweise ins Auge. „Aktuell wird ein erhöhtes Aufkommen von Anrufen falscher Bankmitarbeiter festgestellt“, steht dort als Warnung. Dass immer mehr Kunden dubiose Abrufe von Fake-Mitarbeiter bekommen, kann auch die Verbraucherzentrale Hamburg bestätigen.

Schritt für Schritt: So gehen die Betrüger vor

Laut einer aktuellen Information sind zurzeit vor allem Kunden von Haspa, Deutscher Bank, Commerzbank, Postbank und Solarisbank betroffen. Die Vorgehensweise der Betrüger ist immer die gleiche.

Schritt 1: Die Anrufer geben sich als Sachbearbeiter der entsprechenden Bank aus.

Schritt 2: Die Betrüger informieren die Verbraucher über eine angeblich verdächtige Buchung auf deren Konten. Gleichzeitig bieten sie an, die Buchung zu stoppen.

Schritt 3: Die Angerufenen werden ausgefordert, den Vorgang am Telefon mit einer Push-TAN autorisieren. Und damit schnappt die Falle zu.

Denn mit der Push-TAN ist es den Betrügern möglich, sich Geld vom Konto der Angerufenen zu überweisen. Wichtig: In der Regel ruft ein Kreditinstitut Sie nicht unaufgefordert an, lassen Sie sich auch nicht von einer scheinbar echten Nummer täuschen. Denn die Betrüger werden immer cleverer. Die Verbraucherzentale berichtet von einem Fall, in dem eine Verbraucherin während des Gesprächs die Telefonnummer des Anrufers überprüfte. Sie stimmte mit der Nummer der Haspa bis auf die letzte Ziffer überein ...

Bei der TK sind Pflegebedürftige das Ziel von Betrügern

Ganz klar: Anrufer, die Sie am Telefon nach Passwörtern oder TANs ausfragen, sind immer Betrüger. Beenden Sie umgehend das  Gespräch und setzen sich telefonisch mit Ihrer Bank in Verbindung. Sind Sie aber auf den Trick hereingefallen, müssen Sie schnell handeln. Sperren Sie Ihr Konto und den Online-Zugang telefonisch über die Nummer 116 116 und erstatten Anzeige bei der Polizei.

Von einem anderen Trick berichtet die Techniker Krankenkasse (TK). Hier werden zur Zeit Pflegebedürftige hereingelegt. Sie werden  von angeblichen TK-Mitarbeitern am Telefon dazu gedrängt, Abos zur regelmäßigen Lieferung von Hilfsmitteln abzuschließen. Auch Hausnotrufsysteme werden am Telefon angeboten – mit dem Ziel, über diesen Umweg an die Bankdaten zu kommen.

Laut Ruhr24 gibt es auch Fake-Abrufer, die behaupten, eine Prämie auszahlen zu wollen. Sie müssten für die TK „nur kurz Bankverbindung und Adresse abgleichen“. Und dann schnappt die Falle zu.