Das Jahr neigt sich dem Ende zu – und noch immer beschäftigt ein Mordfall ganz Deutschland: Mitte Oktober wurde der gerade acht Jahre alte Fabian aus Güstrow brutal ermordet. Der Junge verschwand erst aus dem Haus seiner Mutter, wurde nach einer tagelangen Suchaktion tot an einem Tümpel bei Klein Upahl entdeckt. Wer hat ihn getötet – und warum musste Fabian sterben? Viele Menschen verfolgen den Fall – und hofften, dass das Rätsel um den Tod des Jungen noch in diesem Jahr gelöst wird. Doch inzwischen ist klar: Bis die Ermittler den Fall knacken, könnte es eine Weile dauern.
Fall des getöteten Fabian aus Güstrow beschäftigt ganz Deutschland
Am 10. Oktober verbreitete sich die Meldung, die viele Menschen in Deutschland in den kommenden Monaten beschäftigen sollte: Der acht Jahre alte Fabian aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern wurde von seiner Mutter als vermisst gemeldet. Am Tag zuvor hatte er an Nasenbluten gelitten, sollte sich deshalb zu Hause ausruhen und nicht in die Schule gehen. Auch sollte der Junge an jenem Freitag das Haus nicht verlassen. Doch als seine Mutter von der Arbeit kam, war er verschwunden.
Sie meldete sich bei der Polizei, eine lange Suchaktion folgte. Mit Tauchern, Spürhunden und Hubschraubern durchkämmten Ermittler zahlreiche Grundstücke, ohne Erfolg. Erst vier Tage später entdeckte eine Spaziergängerin – zufälligerweise Gina H., die Ex-Freundin von Fabians Vater – die Leiche des Jungen an einem Tümpel bei Klein Upahl in etwa 15 Kilometern Entfernung. Schnell war klar: Fabian aus Güstrow fiel einem Gewaltverbrechen zum Opfer. Außerdem hatte der Täter oder die Täterin versucht, die sterblichen Überreste des kleinen Jungen zu verbrennen.

Die Ermittler stehen vor einem Rätsel – und nun ist klar: In diesem Jahr wird sich das Puzzle um Fabian und seinen Tod nicht mehr lösen lassen. Der Rostocker Oberstaatsanwalt Harald Nowack bestätigte inzwischen, dass man erst im März des kommenden Jahres mit einem Abschluss der Ermittlungen rechnen könne. Es wird also vermutlich noch Monate dauern, bis es im Fall von Fabian aus Güstrow zum großen Durchbruch kommt. Das Problem ist hier zugleich ein Vorteil für die Ermittlungen: Es müssten Hunderte Spuren ausgewertet werden, sagte Nowack. „Das dauert.“

Derweil sitzt Gina H., die als Verdächtige in dem Fall gilt, weiter in Untersuchungshaft. Sie ist die Ex-Freundin von Fabians Vater, fand die Leiche des Jungen an dem Tümpel – angeblich zufällig bei einem Spaziergang. Allerdings gibt es mehrere Augenzeugen, die Gina H. schwer belasten. So wurde berichtet, dass sich ein Mann bei der Polizei gemeldet habe, den Gina H. schon am Abend vor dem Leichenfund zum Tümpel geführt haben soll, um ihm die sterblichen Überreste von Fabian zu zeigen.
Zeigte Gina H. die Leiche von Fabian einem Augenzeugen?
Er meldete sich erst nach dem Fund der Leiche bei den Ermittlern, weil er Angst hatte, selbst in Verdacht zu geraten. Ein weiterer Zeuge gab in einem Interview mit dem „Nordkurier“ an, dass er das Auto von Gina H. am Tag von Fabians Verschwinden bei Klein Upahl gesehen hatte. Unklar ist auch, was die Auswertung von Material einer Überwachungskamera in der Nähe des Hauses von Fabians Mutter ergeben hat. Sollte Gina H. Fabian am Tag seines Verschwindens zu Hause abgeholt haben, hätte man sie hier sehen müssen.




