Der Tod der erst 16-jährigen Liana K. am Bahnhof Friedland erschüttert die Region in Niedersachsen. Noch immer stellen Trauernde Kerzen ab an der Stelle, wo Liana am 11. August ums Leben kam. Jetzt kommen neue grausige Details ans Licht, wie die Jugendliche sterben musste!
Zunächst war die Polizei beim Tod der 16-Jährigen von einem Unglück ausgegangen. Am Freitag, 29. August, wurde aber bekannt, dass ein 31-jähriger Iraker verdächtigt wird, die Jugendliche gegen einen Güterzug gestoßen zu haben. Es seien DNA-Spuren des Mannes an der Schulter des Opfers gefunden worden, hieß es von der Staatsanwaltschaft Göttingen. Der Mann sei per Unterbringungsbefehl in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden. Er war in Friedland schon zuvor als Randalierer aufgefallen.
Liana wollte mit dem Zug nach Hause
Dass Lianas Tod am Bahnhof Friedland in Niedersachsen mutmaßlich durch einen Stoß gegen einen Zug verursacht wurde, kommt für ihr Umfeld nicht überraschend. „Das war immer ein vorsichtiges Mädchen“, sagte Markus Janitzki (CDU). Er ist Bürgermeister der Gemeinde Geisleden in Thüringen, wo die Familie zeitweise gewohnt hatte. Die Eltern hätten früh vermutet, dass es kein Unfall gewesen sein könne. „Die Empörung und die Wut ist jetzt natürlich sehr groß.“
Inzwischen wurde auch bekannt, was kurz vor Lianas Tod geschah. Sie verließ an jenem 11. August die Zahnarztpraxis, in der die junge Ukrainerin ihre Ausbildung begonnen hatte. Auf dem Heimweg wollte sie vom Bahnhof den Zug nach Hause nehmen. Ihre aus Mariupol in der Ukraine geflohene Familie wohnte im Heilbad Heiligenstadt. Von dort war die 16-Jährige täglich zu ihrer Ausbildungsstätte nach Friedland gependelt.

Lianas Opa hörte Schreie
Während Liana K. die letzten Meter zum Bahnsteig ging, rief sie noch ihren Großvater in der Ukraine an, wie Focus berichtet. Wenig später kam es zu einer tödlichen Attacke. Während des Telefonats soll der Iraker Muhammad A. (31) das Mädchen mit voller Wucht vor einen durchfahrenden Güterzug gestoßen haben.
„Ihr Opa musste alles mitanhören“, berichtet Bürgermeister Markus Janitzki. „Er hörte Schreie, dann nur noch Zugrauschen.“ Der Großvater informierte sofort Lianas Eltern. Als diese am Bahnhof eintrafen, war ihre Tochter bereits tot. „In ihrer Verzweiflung riefen sie mich an. Dann bin ich sofort los“, schildert Janitzki.
Und wieder stellt sich die Frage, ob Lianas Tod hätte verhindert werden können. Der beschuldigte Iraker war nämlich bereits kurz vor der Tat aufgefallen. Die Polizei war wegen eines randalierenden Mannes zum Bahnhof gerufen worden. Vor Ort hätten Beamte drei Personen angetroffen, darunter den Beschuldigten.
Iraker hätte abgeschoben werden können
Dieser habe die Polizisten nach ihren Angaben zu einem Bahnsteig geführt, wo die 16-Jährige bereits tot lag. Er bestritt aber, etwas mit dem Tod zu tun zu haben. Ein Atemalkoholtest habe 1,35 Promille ergeben. Da zunächst keine Beweise vorgelegen hätten, sei er wieder entlassen worden.

Außerdem hätte der 31-Jährige schon längst Deutschland verlassen müssen! Der Iraker hatte 2022 in Braunschweig Asyl beantragt. Dieser Antrag wurde aber im Dezember 2022 abgelehnt. Eine Abschiebung nach Litauen wäre seit März 2025 möglich gewesen. Einen Antrag auf Abschiebehaft hatte das Amtsgericht Hannover jedoch im Juli 2025 abgelehnt. Zwischenzeitlich verbüßte der 31-Jährige eine Ersatzfreiheitsstrafe und meldete sich danach erneut in Friedland als Asylsuchender.