Er sprang ins Wasser, um seine Kinder zu retten – und ließ dabei sein Leben. Tagelang suchten Rettungskräfte im Comer See nach dem Gastronomen Sergio C. (55) aus Baden-Württemberg, der am Montag im See verschwunden war. Tagelang hoffte seine Familie, ihn bald wieder in die Arme schließen zu können. Doch jetzt ist es traurige Gewissheit: Der deutsche Gastwirt ist tot!
Die fieberhafte Suche dauerte Tage, bis zuletzt hofften seine Ehefrau und die beiden Kinder noch auf ein Wunder. Vergebens: Im Comer See in Oberitalien ist die Leiche des 55-jährigen Sergio C. gefunden worden. Die Leiche des Gastwirts aus Bühl in Baden-Württemberg wurde in etwa 220 Meter Tiefe von einem ferngesteuerten Tauchroboter entdeckt.
Drama geschah bei Bootstour mit der Familie
Der Roboter brachte den Toten dann auch eine größere Strecke nach oben, wie die Feuerwehr der Gemeinde Lecco mitteile. Geborgen wurde er dann von zwei Tauchern. Der Gastwirt war plötzlich im See verschwunden, nachdem er seine beiden Kinder aus dem Wasser gerettet hatte.
Es geschah am Montagmittag, 25. August: Der Gastwirt war mit seiner Ehefrau und den zwei Kindern auf einem gemieteten Boot bei Dorio am Ostufer des Sees unterwegs, der bei deutschen Urlaubern sehr beliebt ist. Seine beiden Kinder sprangen dann zum Schwimmen ins Wasser.

Familienvater wurde von Strömung erfasst
Wegen der starken Strömung schafften sie es aber nicht zum Boot zurück. Sergio C. sprang daraufhin selbst ins Wasser und schaffte es, seine beiden Kinder in Sicherheit zu bringen. Doch dann verschwand er plötzlich im Wasser und tauchte nicht mehr auf. Sehr wahrscheinlich war er selbst von einer Strömung erfasst worden.
An der Stelle ist der Comer See sehr tief. Zudem wurde die Suche durch widrige Wetterbedingungen erschwert, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Leiche stehe nun den Justizbehörden für die erforderlichen Untersuchungen zur Verfügung, hieß es.
Riesenschock in Sergios Heimat
Der Mann mit italienischem Wurzeln war in Bühl laut Oberbürgermeister Hubert Schnurr als Gastronom und als Organisator von Afterwork-Partys weithin bekannt. Schnurr sprach jüngst von einem „Riesenschock“: „Die Bestürzung ist nicht nur in der Stadt groß, sondern in der ganzen Region“, sagte der Politiker.