Der Fall Fabian bewegt Deutschland. Der Achtjährige aus Güstrow, der vor zwei Wochen spurlos verschwand und dann vier Tage später tot an einem Tümpel gefunden wurde. Er wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Jetzt erhebt die Mutter des toten Fabian schwere Vorwürfe gegen die Ermittler.
Am 10. Oktober verschwand Fabian, vier Tage später wurde seine Leiche gefunden. Als sie zur Arbeit ging, sah ihn seine Mutter am Morgen des 10. Oktober, gegen 8.30 Uhr, zum letzten Mal. Der Achtjährige durfte zu Hause bleiben und musste nicht zur Schule, weil er sich nicht wohlfühlte.
Fabians Mutter: Die Polizei habe vor allem beschwichtigt
„Ich habe mich von meinem Kind verabschiedet mit einem ‚Hab Dich lieb und bis später‘“, erzählte die Mutter unter Tränen in einem Videointerview mit dem Nordkurier. Sie hätte mit ihrem Sohn abgesprochen, dass er nicht rausgehen soll, „bis Mama zu Hause ist.“ Doch als sie von der Arbeit nach Hause kam, war der Sohn verschwunden.
Sie und Freunde hätten zuerst alleine nach Fabian gesucht, dann aber gemerkt, dass das im Dunklen gar nichts bringe. Die Mutter ging dann zur Polizei.
Wie der Nordkurier berichtet, erhebt die Mutter jetzt schwere Vorwürfe gegen die Ermittler. Sie hätte sofort ein schlechtes Bauchgefühl gehabt, sie soll sofort von einem Fremdverschulden ausgegangen sein. Doch die Polizei habe vor allem beschwichtigt, sagt die Mutter. Unklar ist, ab wann die Polizei von einem Verbrechen ausging. Auf eine Anfrage von Ippen.Media zu den erhobenen Vorwürfen reagierte das Polizeipräsidium Rostock zunächst nicht.
Wie der KURIER berichtete, hatten zahlreiche Rettungskräfte tagelang nach einem vermissten Jungen gesucht. Dabei kamen Hubschrauber, Boote und Spürhunde zum Einsatz. Trotz intensiver Bemühungen konnten die Helfer zunächst keinen Erfolg verzeichnen.
Die Suche nach dem Täter: Bisher keine heiße Spur
Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass das Kind beabsichtigte, seinen Vater zu besuchen, der getrennt von der Mutter südlich von Güstrow lebt. Spürhunde verfolgten die Fährte des Jungen bis zum Busbahnhof in Güstrow und konnten die Spur später in der Nähe des Wohnortes des Vaters erneut aufnehmen, ehe sich diese wieder verlor.
Am Dienstag vergangener Woche entdeckte schließlich eine Frau die Leiche des Jungen in der Nähe des Ortes Klein Upahl, der südwestlich von Güstrow liegt. Laut Angaben der Ermittler hatte der Hund der Finderin an dieser Stelle angeschlagen und so zur Entdeckung beigetragen.

Bisher scheint es keine heiße Spur auf den Täter zu geben. Es gebe bislang keine Festnahme, sagte Anne Neumerkel, Sprecherin der Rostocker Staatsanwaltschaft am Freitagnachmittag. Natürlich werde aber auch am Wochenende weiter ermittelt. Weitere Details nannte sie, wie schon in den Vortagen, nicht.





