Haben Sie den Killer von Fabian (8) ermittelt? Für das Schweigen der Polizei im Fall des getöteten Jungen gibt es womöglich einen Grund, und der dürfte viele überraschen.
Vor genau drei Wochen verschwand der achtjährige Fabian aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern. Nur wenige Tage später fanden Spaziergängerinnen seine Leiche in einem Tümpel rund 15 Kilometer entfernt bei Klein Upahl. Seitdem war die Polizei mehrfach am Tatort und in der Umgebung unterwegs. Aber die Ermittlungen laufen trotzdem schleppend.

Nicht zuletzt darum und auch weil die Behörden weiter schweigen, schießen immer öfter krude Spekulationen ins Kraut. Jetzt kommt aus einer anderen Richtung eine mögliche Antwort, die viele irritieren dürfte. Der erfahrene Profiler Axel Petermann spricht im Interview mit t-online über die möglichen Gründe des Schweigens. Und seine These beunruhigt.
„Als Staatsanwaltschaft etwas zu sagen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, kann schon sinnvoll sein und zu neuen Hinweisen aus der Bevölkerung führen“, sagte Petermann. Denn: Je mehr Zeit vergehe, desto schwieriger werde es, Zeugen zu finden. „Erinnerungen verblassen im Laufe der Zeit.“
Fabian: Erkenntnisse zum Täter und zu seinem Motiv
Allerdings, so der 73-jährige Profiler, gebe es möglicherweise auch gute Gründe, warum die Ermittler nicht so redselig sind. Vielleicht haben die Ermittler längst einen Verdächtigen im Visier. Dann wäre es natürlich schlimm, ihn durch vorschnelle Auskünfte zu warnen. So etwas ist schon vorgekommen.
Aber selbstverständlich gibt es auch noch die andere Möglichkeit, so Petermann: „Es gibt keine Erkenntnisse zum Täter und zu seinem Motiv.“ In dem Fall müsse man schweigen, auch wenn es, wie gesagt, besser wäre, wenn Polizei und Staatsanwalt die Bevölkerung regelmäßig einbinden würde.



