Die Vogelgrippe in Brandenburg greift immer weiter um sich. Was mit ein paar Kranichen begann, hat sich innerhalb von Tagen zu einer echten Katastrophe ausgeweitet. Am Sonntag die nächste Schreckensmeldung: In einem Geflügelbetrieb im Landkreis Märkisch-Oderland ist jetzt ein Bestand mit etwa 10.000 Pekingenten betroffen. Schätzungen gehen davon aus, dass insgesamt schon mehr als 150.000 Tiere an der aktuellen Vogelgrippe-Welle starben. Da fragen sich viele: Werden bald auch die Eier teurer – und sind sie überhaupt sicher?
Vogelgrippe breitet sich aus: Nächster großer Betrieb betroffen!
Die Ausbreitung der Vogelgrippe in dem Betrieb in Märkisch-Oderland ist der nächste herbe Schlag für die Geflügelwirtschaft. Im Landkreis mussten wegen des Ausbruchs der Tierseuche in diesem Herbst bereits mehr als 130.000 Gänse und Enten in Geflügelbetrieben getötet werden. Der Betrieb ist bereits der elfte Fall, in dem die Vogelgrippe in Tierhaltungen nachgewiesen wurde. Schon am Samstag gab es Meldungen, unter anderem zu einem Gänsebestand mit etwa 950 Tieren im Landkreis Uckermark. Hier wurden mehrere Tiere tot aufgefunden.
Auch zwei private Halter von Hühnern waren betroffen, auch hier starben Tiere. Denn natürlich kann die Vogelgrippe auch Hühner infizieren. Was bedeutet das für die Verbraucher – und kann es sein, dass die Preise für Eier durch die Decke gehen, wenn sich die Seuche weiter ausbreitet? In einem Interview mit tagesschau.de meldete sich dazu bereits Hans-Peter Goldnick, der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, zu Wort. Bundesweit habe die Geflügelwirtschaft bisher 0,5 Prozent des Hennenbestandes verloren, sagte er. „Das ist zwar furchtbar, aber nicht gravierend.“

Für Hühner lief die Vogelgrippe bisher glimpflich ab
Für Hühner lief die aktuelle Seuche also bisher glimpflich ab. Das Problem: Es gebe in Deutschland sowieso eine Unterversorgung mit Eiern. „Sollte die zehnfache Menge an Hühnern gekeult werden müssen, dann wird das ein Problem“, warnt der Experte. Bricht das Vogelgrippe-Virus also auch in Hühner-Großbetrieben aus, könnte es schnell zum Mangel kommen – und das könnte auch die Preise in die Höhe treiben.

Bei Eiern ist es auch noch etwas problematischer als beim Geflügelfleisch: Während 70 Prozent der Eier, die hierzulande verkauft werden, auch aus deutscher Produktion kommen, ist es etwa bei der Weihnachtsgans nur ein Anteil von 20 Prozent. Auch Robert Schmack, der Vorsitzende des Landesverbands der Bayrischen Geflügelwirtschaft, mahnte bereits an, dass die Preise für Hühnereier bereits auf einem hohen Niveau seien. „Eierpreise, die sich dann um die Hälfte noch mal erhöhen, die halte ich nicht für ausgeschlossen“, sagte er.
Stellen Eier in Zeiten der Vogelgrippe eine Gefahr dar?
Übrigens: Laut Experten stellen Eier keine Gefahr für Verbraucher dar. Bisher liegen keine Daten dazu vor, dass sich Menschen über Lebensmittel mit dem Virus infiziert hätten. Der Grund: Das Virus, das die Vogelgrippe auslöst, ist hitzeempfindlich – werden Lebensmittel gut durcherhitzt, wird es abgetötet. Das Durcherhitzen der entsprechenden Lebensmittel ist wichtig, denn die Viren können sich in allen Bestandteilen des Eis befinden, auch auf der Schale. Verbraucher sollten bei entsprechenden Ausbrüchen in Hühnerbetrieben also besser auf Produkte mit rohem Ei verzichten, beispielsweise kein frisches Tiramisu zubereiten.




