Streunende Hunde mit blauem Fell, mitten in der Sperrzone rund um das verlassene Atomkraftwerk von Tschernobyl! Seit Tagen rätselten Medien und Internet-Nutzer über die bizarren blauen Hunde. Ist die Farbe eine Folge der radioaktiven Strahlung nach dem Super-Gau 1986? Jetzt ist klar: Hinter dem vermeintlichen Strahlenwunder steckt etwas völlig Anderes.
Auf einer Videoaufnahme aus der radioaktiv verseuchten Sperrzone um das havarierte sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl waren plötzlich Hunde mit blauem Fell aufgetaucht und sorgten für die wildesten Spekulationen. Die spektakulären Aufnahmen führten im Netz zu wilden Theorien über genetische Veränderungen durch Radioaktivität.
Blau leuchtende Hunde eine Folge der Reaktorkatastrophe?
Doch jetzt lüftet ein Experte das Rätsel um die blauen Hunde. „Dass es in der Nordukraine blaue Hunde gibt, ist Unsinn“, erklärt Serhij Kirjejew, Generaldirektor des ukrainischen Staatsunternehmens Ecocentre, das die Zone überwacht.
„Die Hunde wurden sterilisiert, und sie werden mit Blau gekennzeichnet, dass sie sterilisiert wurden.“ Sterilisiert werden die Tiere dem Generaldirektor zufolge, damit ihre Ausbreitung eingedämmt wird. Die Farbe diene also schlicht der Kennzeichnung – und sei völlig ungefährlich, betont Kirjejew: „Die Farbe ist harmlos für diese Hunde.“
Haustiere wurden beim Reaktorunglück zurückgelassen
Die Wahrheit hinter den blau leuchtenden Hunden ist also deutlich nüchterner, als Spekulationen über Strahlungsschäden – aber nicht weniger tragisch. Seit der Reaktorkatastrophe von 1986, der schlimmsten in der Geschichte der zivilen Atomkraft, leben in der evakuierten 30-Kilometer-Zone immer noch Nachkommen der damals zurückgelassenen Haustiere. Viele von ihnen sind verwildert, krank oder verletzt.


