Dieser Fall berührt ganz Deutschland – und sorgt dafür, dass der Unmut gegen die Ermittlungsbehörden nach und nach wächst. Denn noch immer gibt es keine neuen Informationen über den schrecklichen Mord an dem kleinen Fabian (8) aus Güstrow, über mögliche Täter oder ein Motiv. Während die einen Angst haben, dass ein Kindermörder durch die Gegend streift, versuchen es andere mit eigenen Spekulationen. Und viele fragen sich: Was verschweigen die Behörden?
Ermittlungen zum Mord an Fabian laufen im Hintergrund weiter
Es dürfte klar sein, dass um den Mord an dem kleinen Fabian (8) noch lange keine Ruhe eingekehrt ist, dass die Ermittlungen im Hintergrund weiterlaufen. Nur: Warum gibt es keinerlei neue Informationen? Die Behörden baten im Netz darum, nicht über mögliche Täter oder über den Tathergang zu spekulieren – und die Ermittler hielten sich bisher bedeckt. „An dieser Stelle bitten wir nochmals um Verständnis, dass zu Details der Ermittlungen derzeitig keine Angaben gemacht werden können“, hieß es vor Tagen in einer Mitteilung.

Warum halten sich die Behörden im Fall Fabian zurück?
Grund für die Zurückhaltung sei einzig und allein der Umstand, „dass die laufenden Ermittlungen nicht durch vorschnelle Medienauskünfte behindert oder erschwert werden sollen“. Hat die Polizei also Informationen, die sie gezielt verschweigt, um dem Täter auf die Schliche kommen zu können? Das ließ auch Professor Stefan Harrendorf, Kriminologe der Uni Greifswald, in einem Interview mit der Ostsee-Zeitung durchblicken.
Es sei für die Ermittler in solchen Fällen beispielsweise wichtig, dass kein Täterwissen an die Öffentlichkeit dringt. Wie wurde jemand getötet? In welcher Position lag die Leiche? „Das sind Dinge, die nur der Täter über die Tat wissen kann“, sagte Harrendorf dem Blatt. Bei späteren Verhören können selbst die kleinsten Details wichtig sein. „Wenn man einen Tatverdächtigen befragt, erzählt er in der Aufregung vielleicht Dinge, die eigentlich nur der Täter wissen kann und lässt sich so überführen.“
Kriminologe glaubt, dass Fabians Mörder schnell gefunden wird
Obwohl es aktuell so wenig Informationen gibt, ist der Kriminologe zuversichtlich, dass der Mörder von Fabian schnell gefunden wird. Der Grund für die Annahme ist aber dennoch schockierend: Viele Fälle werden laut dem Experten deshalb aufgeklärt, „weil der Großteil der Täter aus dem unmittelbaren sozialen Umfeld des Opfers stammt und ein Motiv hat, über das man sie relativ schnell ermitteln kann.“ Das heißt: Es könnte sein, dass der Täter auch im Fall Fabian aus dem Umfeld des Jungen kommt.

Warum wurde die Leiche von Fabian an einem Tümpel abgelegt?
Unklar ist auch, warum der Täter den Tümpel in 15 Kilometer Entfernung von Fabians Wohnhaus auswählte, um die Leiche abzulegen. Und: Warum ging Fabian überhaupt vor die Tür? Seine Mutter berichtete gegenüber dem „Nordkurier“, dass Fabian am Tag vor seinem Verschwinden an Nasenbluten litt, am Freitag deshalb zu Hause bleiben und sich ausruhen sollte. Er durfte aber nicht nach draußen gehen. Als sie von der Arbeit kam, sei sie sauer gewesen, dass sie ihn nicht antraf.



