Saisonstart für Hertha BSC am Freitag (20.30 Uhr), doch der Königstransfer ist nicht dabei. Paul Seguin (30) war richtig heiß darauf, gegen seinen Ex-Klub Schalke 04 zu spielen. Doch daraus wird nichts. Und es kommt noch schlimmer: Wegen seiner hartnäckigen Muskelverletzung in der Wade weiß keiner, wann der Mittelfeldspieler überhaupt sein erstes Pflichtspiel für die Blau-Weißen macht.
Es ist der Wunschspieler von Trainer Stefan Leitl, schließlich stieg der Coach mit Paul Seguin bei der SpVgg Greuther Fürth vor vier Jahren in die Bundesliga auf. Die Erwartungen war hoch, dass der Mittelfeldspieler als Umschaltspieler den Rhythmus des Teams zwischen Defensive und Offensive organisiert und die Fäden zieht.
Leitl: „Paul Seguin hat sich bei Schalke geopfert“
Jetzt sagt Leitl niedergeschlagen: „Bei Paul ist es etwas schwieriger, das muss ich ehrlich gestehen. Und da nochmal zur Einordnung, weil über seine Person viel Falsches geschrieben wurde: Paul hat sich in den letzten zwei Jahren für seinen damaligen Arbeitgeber in der Form geopfert. Das sehen wir jetzt als Produkt mit seiner Verletzung.“
Der Coach bestätigt damit, dass die Wadenverletzung eine lange Vorgeschichte hat. In den letzten Monaten bei Schalke spielte Seguin nie beschwerdefrei. Er quälte sich für seinen Klub. Dabei macht die sogenannte Plantarfaszie, eine Sehnenplatte an der Fußsohle, die Probleme. Von dort strahlten die Schmerzen bis in die Wade.

Anfangs war Seguin davon nichts anzumerken. Er trainierte in den ersten Tagen voll mit, spielte planmäßig 45 Minuten beim 3:0-Test gegen Ludwigsfelde. Herthas Fans konnten sich bei dem Kurz-Auftritt davon überzeugen, dass Seguin mit präzisen Pässen glänzt und ständig Anspielstation für seine Mitspieler war.
Leitl: „Ich hoffe, dass Seguin schnell fit ist“
Doch nach diesem Spiel traten die Schmerzen wieder auf. Seguin musste sich schonen. Im Trainingslager in Kitzbühel war Seguin noch optimistisch: „Ich war zwei Wochen raus, aber habe trotzdem sehr viel mit dem Athletiktrainer gemacht. Ich denke, dass ich das sehr schnell wieder drin habe.“ Doch das Problem blieb. Ein geplanter Kurzeinsatz beim 2:1-Test gegen Austria Wien fiel für ihn aus. Seine Wade musste wieder bandagiert werden.