Wer stürmt denn nun bei Hertha BSC zum Saisonstart am Freitag (20.30 Uhr) auf Schalke? Kapitän Fabian Reese (27) ist selbstverständlich gesetzt. Doch wer ist der Mann daneben? Denn Trainer Stefan Leitl (47) steckt in einer Zwickmühle. Normalerweise müsste doch gleich der neue Angreifer Dawid Kownacki (28) ran. Doch ein anderer hat sich in den vergangenen Wochen aufgedrängt: Jon Thorsteinsson (26).
Bei der 1:1-Generalprobe beim FC Motherwell am vergangenen Freitag durfte der Isländer schon ran. Er holte dabei den Elfer raus, den Reese zum 1:0 verwandelte. Und auch davor lieferte Thorsteinsson richtig gut ab. Er schoss beim 2:1 gegen Austria Wien den Siegtreffer.
Der Angreifer aus dem ganz hohen Norden blüht bei Leitl jetzt richtig auf. Vergangene Saison kam der isländische Nationalspieler vom belgischen Klub OH Leuven für 250.000 Euro Ablöse, doch er hatte bei den Blau-Weißen erhebliche Anlaufschwierigkeiten. Auf dem linken Flügel bekam er nie so richtig eine Chance. Kein Tor in 18 Liga-Spielen (nur sechsmal in der Startelf).
Leitl lobt Thorsteinsson
Im Januar 2025 gestand er ehrlich: „Ich habe nicht das Level erreicht, das ich erreichen wollte. Manchmal ist das im Fußball einfach so.“ Doch auch in der Rückrunde wurde er nicht besser. Erst jetzt im Sommer dreht Thorsteinsson richtig auf und zeigt in einer neuen Rolle, was wirklich in ihm steckt.
Leitl lobt: „Mich freut es persönlich, dass er sich mit den Toren belohnen konnte. Er ist sehr fleißig und versucht gerade, uns allen zu beweisen, dass er ein richtig guter Spieler ist. Jetzt geht es darum, dass er noch besser in Form kommt – dann ist er ganz klar eine Option für uns.“

Wie weit ist Kownacki?
Nur eine Option? Oder auf Schalke in der Startelf? Beim letzten Test spielte der Isländer 90 Minuten durch. Solange kein neuer Stürmer da war, hat Thorsteinsson seine Chance in der Sommervorbereitung genutzt und sich in den Vordergrund gespielt.
Jetzt ist Dawid Kownacki seit neun Tagen da, ausgeliehen von Bundesligist Werder Bremen, doch er war nicht gleich in Schottland dabei. Er kam nur beim Trainingsspiel gegen Motherwells B-Team zuvor zum Einsatz. Leitl: „Ich bin glücklich, dass er da ist. Insgesamt macht Dawid einen sehr, sehr guten Eindruck. Jetzt werden wir die nächsten Tage schauen, wie wir ihn ins Training integrieren.“
Es geht um Laufwege und das Spielsystem. Der Isländer kennt es jetzt schon länger, Kownacki muss es schnell verinnerlichen. Es bleibt spannend: Thorsteinsson oder Kownacki – wer stürmt neben Reese auf Schalke?