Ibo Maza ist weg, doch Herthas nächstes Superjuwel ist schon da. Kennet Eichhorn fieberte diesem Sonntag herbei. Endlich Geburtstag, endlich 16 Jahre alt, endlich die Erlaubnis für das Profi-Team von Hertha BSC zu spielen. Lässt Trainer Stefan Leitl (47) Wunderkind Kennet gleich beim Saisonstart am Freitag (20.30 Uhr) auf Schalke als Joker ran?
Es wäre ein neuer Rekord in der Vereinsgeschichte: 16 Jahre und fünf Tage, so jung feierte noch kein Hertha-Spieler sein Profi-Debüt. Den Titel trägt bisher sein Mittelfeldkonkurrent Bobo Lum mit 16 Jahren und 363 Tagen.
In Deutschland wäre Eichhorn offiziell auf Platz 2, hinter dem Ex-Dortmunder Youssoufa Moukoko, der am 21. November 2020 bei seinem ersten Bundesliga-Spiel (gegen Hertha BSC) erst 16 Jahre und einen Tag gewesen sein soll. Bis heute gibt es Zweifel an Moukokos Alter, angeblich soll der Deutsch-Kameruner vier Jahre älter sein.

Leitl will Kennet Eichhorn schnell zum Profi machen
Bei dem gebürtigen Bernauer Eichhorn ist dagegen das Geburtsdatum wirklich kein Thema. Und trotzdem wirkt das Ganze wie ein Märchen. Leitl pochte darauf, dass der Mittelfeldspieler in diesem Sommer sofort bei den Profis trainiert. „Vergesst mir den Kennet Eichhorn nicht als absolutes Toptalent nicht. Der macht einen sehr starken Eindruck. Er wird nach und nach immer fitter. Eigentlich merkt man nicht, dass er erst 15 Jahre alt ist, was die Physis und das Spielverständnis betrifft“, hatte der Coach schon Ende Juni nach drei Tagen Saisonvorbereitung gesagt.
Der Druck für Hertha war damals groß. Denn die Bundesligisten Leverkusen und Frankfurt wollten den U16-Nationalspieler verpflichten. Doch Kennet blieb seiner Hertha treu und unterschrieb am 4. Juli einen langfristigen Vertrag. Der Teenie durfte bisher aber nur bei den Profis trainieren und nicht bei den sechs Testspielen dabei sein. In Deutschland dürfen Talente erst mit 16 Jahren im Seniorenbereich spielen.
Die Hürde ist jetzt weg und das Profidebüt kann kommen. Und zwar ganz schnell schon beim ersten Saisonspiel bei Schalke 04. Erster Schnupperkurs in der Zweiten Liga mit ein paar Einsatzminuten als Belohnung für so langes Warten und als nachträgliches Geburtstagsgeschenk …