Mit Hochspannung von vielen erwartet: Die Antwort auf die Kapitänsfrage! Herthas Trainer Stefan Leitl entschied selbst und liegt goldrichtig. Liebling Fabian Reese (27) ist der neue Spielführer bei Hertha BSC. Der Stürmer wird noch länger bei den Blau-Weißen bleiben. Mit dem jetzigen Hierarchiewechsel hat der alte Haudegen Toni Leistner (34) kein Problem. Er bleibt Vize-Kapitän.
Doch viel interessanter ist die Benennung des zweiten Stellvertreters. Kampfmaschine Deyo Zeefuik (27) ist jetzt auch im Mannschaftsrat-Trio. Leitl hat damit endgültig nach fünf Monaten Amtszeit bewiesen, dass er ein sehr feines Gespür hat. Er weiß, wie diese Mannschaft intern tickt und jeder einzelne Spieler.
Die Beförderung des Holländers ist das beste Signal. Der Emotionsspieler reißt seine Mitspieler auf dem Rasen mit und begeistert die Fans seit über zwei Jahren. Der Defensivspezialist musste bei Hertha viele Rückschläge wegstecken. 2020 kam er vom FC Groningen zu den Blau-Weißen, drei Jahre lang war er nur das fünfte Rad am Wagen und wurde sogar zu Blackburn Rovers und Hellas Verona ausgeliehen.

Zeefuik: Ein starker Wandel zum Führungsspieler
Doch seine Liebe zu Hertha verlor er deswegen nie. Zwei starke Saisons in der Zweiten Liga hat der schnelle Verteidiger jetzt hinter sich. Sein Vertrag lief im Sommer 2024 aus. Doch er unterschrieb wieder, obwohl er auf viel Gehalt verzichtete. Er gab den Grund an: Es war die Liebe der Hertha-Fans, die ihm die Entscheidung leicht machte. Auch jetzt im Mai bei der nächsten Vertragsunterschrift war es wieder so. Zeefuik blüht auf, wenn er Unterstützung und Vertrauen spürt. Er wird seit zwei Jahren als Führungsspieler gerade für die Jungprofis gebraucht. Das mehr an Verantwortung hat ihn noch selbstbewusster gemacht.
Vergangene Saison blitzte nochmal der junge Zeefuik auf, ihm brannten die Sicherungen durch, als er beim 1:2-Pokalaus dem Kölner Timo Hübers einen Kopfstoß verpasste und mit Rot vom Platz flog. Für diesen Blackout hat er sich aufrichtig geschämt und entschuldigte sich sofort nach dem Abpfiff: „Ich möchte mich bei der Mannschaft und allen Leuten, die Hertha BSC unterstützen, entschuldigen, dass ich sie im Stich gelassen habe. Ich bin sehr stolz auf das Team, wie alle gekämpft haben und welchen Geist sie gezeigt haben.“ Alle nahmen ihm die ehrlichen Worte ab.
Verantwortung für einen Fehler zu übernehmen, ist Charakterstärke. Doch dieser Platzverweis hat Zeefuik endgültig auch klüger gemacht. Nur noch positive Energie für das Team auf dem Platz und in der Kabine. Leitl hat Kämpfer Deyo ausgewählt – eine Entscheidung mit Herz und Verstand.