Stimmen zum 2:2 gegen den KSC

Hertha-Coach Dardai: „Ab der 25. Minute musste ich die Spieler beleidigen“

Herthas Trainer Pal Dardai war dem 2:2 gegen den Karlsruher SC angefressen, weil er mal wieder zu wenig Mut seiner Profis sah.

Author - Wolfgang Heise
Teilen
Herthas Trainer Pal Dardai stand oft an der Seitenlinie und griff verbal ins Spiel seiner Profis ein.
Herthas Trainer Pal Dardai stand oft an der Seitenlinie und griff verbal ins Spiel seiner Profis ein.City-Press

Das wird keine lustige Länderspielpause bei Hertha BSC für die Spieler. Denn Trainer Pal Dardai war nach dem 2:2 gegen den Karlsruher SC richtig angefressen. Erst sagt er klipp und klar: „Wir hätten zwei Tore machen müssen, dann steht es aber 2:2 und wir hätten das Spiel auch noch verlieren können. Nach meiner Rechnung haben wir in der Tabelle jetzt zwei Punkte zu wenig. Das müssen wir jetzt wieder gutmachen.“

Dann lederte er los: „Wir haben die ersten 25 Minuten verschenkt. Ich musste die Spieler von außen anmachen. Das ist nicht in Ordnung, was da passiert ist. Durch diese Beleidigungen von mir hatten wir dann wieder Mentalität und waren mutiger.“ Für Dardai war ein Heimsieg Pflicht, das hatte er auch vorher den Profis gesagt: „Ja, ich habe sie unter Druck gesetzt. Und zwar richtig. Ich musste das tun. Sie müssen daraus lernen. Führst du 2:1, musst du Verantwortung übernehmen. Diesen Lernprozess müssen wir machen, wenn wir etwas schaffen wollen.“ Die Profis selbst ärgerten sich auch über die verpasste Chance, in der Tabelle weiter nach oben zu kommen.

Tjark Ernst

„Richtig ärgerlich, aus meiner Sicht haben wir zwei Punkte verloren. Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verschlafen und sind auch vollkommen zurecht in Rückstand geraten. Anschließend haben wir uns reingekämpft. Nach der Pause hat die Marschroute gelautet, übers Pressing in die Kontersituationen kommen zu wollen. Wir haben uns zwar wieder einmal etwas zu passiv verhalten, hatten dann allerdings trotzdem genug Chancen, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen und das 3:1 zu machen. Wie es dann eben so ist: Wenn du die Dinger vorne nicht machst, bekommst du hinten noch eins. So kommen wir leider nicht von der Stelle, aber nach der Länderspielpause greifen wir wieder gemeinsam an.“

Florian Niederlechner

„Schade, dass wir den Sack bei unseren Chancen nicht zugemacht haben. Das nervt, weil wir auch in Rostock schon näher am Sieg waren und dann hier einen späten Ausgleich kassiert haben. Karlsruhe hat aber auch einen guten Ball gespielt, das muss man fairerweise sagen. Mit einem Dreier wäre es ein perfekter Abend gewesen. Nach der Länderspielpause müssen wir dann in Hannover gewinnen, das ist unser Ziel.“

Fabian Reese

„Wir wollten das Spiel gewinnen, haben aber die ersten 30 Minuten verschlafen. Dann sind wir durch individuelle Qualität wieder ins Spiel gekommen und haben nach der Pause trotz eines erneut schwierigen Auftakts große Chancen, es auch zuzumachen. Wenn wir gewinnen wollen, hätten wir das in den richtigen Momenten tun müssen. Stattdessen haben wir noch das Gegentor bekommen, was ein Tiefschlag war. Es müssen mehr Spieler von uns auf ihr Topniveau kommen und für Gefahr sorgen.“