Der klare KURIER-Kommentar

Hertha-Profis, ärgert euch mal zwölf Tage über euch selbst

Hertha BSC verschenkt fahrlässig den Heimsieg gegen den Karlsruher SC und schiebt jetzt Frust.

Author - Wolfgang Heise
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Nach dem Abpfiff des 2:2 gegen den KSC gingen Herthas Profis in die Ostkurve zu den Fans. Doch der Frust war in ihren Gesichtern zu erkennen.
Nach dem Abpfiff des 2:2 gegen den KSC gingen Herthas Profis in die Ostkurve zu den Fans. Doch der Frust war in ihren Gesichtern zu erkennen.City-Press

Vergangene Woche 0:0 in Rostock, jetzt 2:2 gegen den Karlsruher SC. Das erste Unentschieden war Pech, das zweite Remis war absolut unnötig. Ganz brutal gesagt: Es war eigene Dummheit. Zweimal war ein Sieg drin, jetzt sind vier Punkte erst mal futsch. Statt Platz zwölf wäre Hertha BSC jetzt schon auf Rang sieben.

Schläfrig begonnen, trotzdem durch eine gute letzte Viertelstunde in der ersten Halbzeit 2:1 geführt. Danach erst wieder behäbig ohne echten Zugriff auf die Karlsruher, dann drei Riesenchancen, die vergeben wurden. Da sollte man genauer ins Detail gehen.

Fabian Reese traf aus spitzem Winkel den Innenpfosten. Ein leichter Querpass zu den frei stehenden Stürmern Haris „Fluppe“ Tabakovic oder Florian Niederlechner wäre die bessere Option gewesen. Und auch der Schuss des jungen Pascal Klemens über das Tor war nicht clever. Es standen wieder Mitspieler beim Konter frei.

Damit kein Missverständnis entsteht: Das ist kein Egoismus. Das ist einfach nur ungestümer Wille ohne Cleverness. „Da fehlt noch die Erfahrung“, sagt Trainer Pal Dardai. Am Ende können sich alle gemeinsam an die eigne Nase fassen und sich über dieses Remis, welches sich wie eine Niederlage anfühlt, ärgern.

Die Tabelle der Zweiten Liga ist so eng. Um wirklich weiter oben mitzuspielen, müssen 90 Minuten volle Pulle und Konzentration her. Im Pokal hat es beim 3:0 gegen Mainz hervorragend geklappt. Warum nicht auch im Liga-Betrieb? Diese Frage können sich die Spieler jetzt zwölf Tage lang in der Länderspielpause stellen. Und es dann hoffentlich in Hannover besser machen.