Das riecht nach verdammt viel Arbeit! Herthas neuen Finanz-Boss Ralf Huschen (45) erwarten mit seinem Dienstantritt am 1. Juli jede Menge offene Baustellen. Zwar hat sich die finanzielle Not nach dem Größenwahn der vergangenen Jahre rund um Ex-374-Millionen-Investor Lars Windhorst (47) verkleinert, kritisch ist die Situation aber weiterhin. Hertha BSC: Sparhammer für Finanz-Boss Huschen!
Wie gut Huschen mit dem Besen umgehen kann, ist noch nicht bekannt. Klar ist dagegen: Herthas neuen Mann für die Zahlen erwartet im Westend viel Arbeit.
Hertha BSC weiter mit Millionen-Minus
Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr zitterten die Blau-Weißen trotz eines radikalen Sparkurses lange um die Lizenz für die Zweite Liga. Nur durch die Verlängerung einer 40-Millionen-Euro-Anleihe und dank frischer Millionen von Windhorst-Nachfolger 777 Partners als Hertha-Investor (die Firma aus den USA hält 78,8 Prozent der Hertha-KG, nicht am Verein) bekamen die Blau-Weißen die nötige Liquidität zusammen und schließlich auch die Lizenzerteilung durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL).
Zwar kündigte Geschäftsführer Tom Herrich, der seit der Trennung von Finanz-Boss Ingo Schiller zum 31. Oktober 2022 allein für die Zahlen zuständig ist, nach dem Rekord-Verlust von 99,1 Millionen Euro (2022/23) jüngst erstmals seit Ewigkeiten wieder ein positives Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) für die aktuelle Saison an. Das ist durchaus beachtlich. Dass der berühmte Turnaround aber noch lange nicht erreicht ist, zeigt, dass Hertha in dieser Saison mit einem Minus von rund 25 Millionen Euro rechnet. Wie der Kicker jüngst berichtete, muss Hertha aktuell erneut beim Lizenzierungsverfahren für die kommende Spielzeit nachbessern.
Hertha BSC muss weiter kräftig sparen
Rund 70 Millionen haben sie bei Hertha bisher eingespart, seitdem Herrich und der im Januar verstorbene Präsident Kay Bernstein den Klub als Sanierungsfall bezeichneten und davon sprachen, dass Hertha finanziell auf der Intensivstation liegen würde. Trotz der gewaltigen Einsparungen, erwartet Huschen ab Sommer in Berlin ein neuer Sparhammer. Alles steht weiterhin auf dem Prüfstand. Überall muss weiter der Rotstift angesetzt werden.
Wie gut, dass Huschen, der seit 2019 als Finanz-Boss von Zweitliga-Konkurrent SC Paderborn arbeitet, als ein echter Experte gilt. Interimspräsident Fabian Drescher freut sich: „Mit Ralf Huschen ist es uns gelungen, einen absoluten Fachmann für Hertha BSC zu gewinnen. Tom Herrich, der zukünftig als Sprecher der Geschäftsführung agieren wird, hat in den letzten knapp zwei Jahren einen herausragenden Job als alleiniger Geschäftsführer gemacht. Es war aber stets klar, dass die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden müssen.“
Hertha BSC: Herrich und Huschen sollen es richten
Auch Herthas Oberboss Dr. Torsten-Jörn Klein ist vom neuen Mann und der zukünftigen Aufgabenteilung angetan. „Huschen und Herrich – das passt! Beide ergänzen sich perfekt, das war in den internen Gesprächen schon spürbar. Ich bin davon überzeugt, dass Ralf Huschen schon bald wichtige Leistungsbeiträge für unsere Sanierung und Restrukturierung leisten wird“, erklärt der blau-weiße Aufsichtsratsvorsitzende.
Und was sagt Huschen selbst? „Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen für das Vertrauen und vor allem für diese großartige Chance, meine Fähigkeiten zum Wohle eines solch großen Traditionsvereins einzusetzen.“ Trotz des Sparhammers ist Huschen Feuer und Flamme bei Hertha loszulegen: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Tom Herrich und den Gremien, allen Mitarbeitenden der Alten Dame und natürlich auf die Fans und Mitglieder sowie die herausragende Atmosphäre bei den Spielen, die ich das eine ums andere Mal schon als Gast bewundern durfte.“■