Der KURIER ahnte schon im Juli, dass Peter Görlich neuer Geschäftsführer bei Hertha BSC werden könnte. Jetzt wurde die KURIER-Vermutung offiziell. Der ehemalige Hoffenheimer folgt auf Tom Herrich und soll am 1. September vorgestellt werden, wie der Berliner Fußball-Zweitligist mitteilt. Herrich hatte Ende April seinen mehr oder weniger freiwilligen Rücktritt angekündigt.
Seit dem Personalbeben im Frühjahr waren zahlreiche prominente Namen für den Posten gehandelt worden. Neben Rangknick und Kahn waren auch der ehemalige HSV-Sportvorstand Jonas Boldt oder Felix Magath im Gespräch.
Erste Aufgabe für Peter Görlich: Hertha braucht noch einen Stürmer
Görlich bildet gemeinsam mit Ralf Huschen, der die Geschäftsführung zuletzt allein verantwortete, eine Doppelspitze. Huschen wird sich fortan wieder auf sein Kerngebiet Finanzen fokussieren. Die Entscheidung sei durch einen einstimmigen Beschluss des Präsidiums und des Aufsichtsrates gefallen, heißt es.
„Unser Ziel ist es, den Verein zukunftsfähig auszurichten. Mit Ralf Huschen und Peter Görlich sind wir hierfür nun bestens aufgestellt“, sagte Präsident Fabian Drescher und fügte an: „Mit seiner weitreichenden Expertise, seiner strategischen Herangehensweise und seiner Leidenschaft hat er uns vom ersten Gespräch an überzeugt. Peter Görlich ist fachlich und menschlich die ideale Besetzung für Hertha BSC.“
Gemeinsam mit Sportdirektor Benjamin Weber und Sportkoordinator Sami Allagui wird der 58-Jährige noch in dieser Transferperiode den Kader aktiv mitgestalten. Die Berliner suchen weiter einen Stürmer. Der Hoffenheimer Mergim Berisha soll der Hertha kürzlich abgesagt haben.
Hat Görlich genug Expertise? Görlich war einer der Kandidaten, die von der beauftragten Personalberatungsagentur für die Geschäftsführerposition bei den Berlinern empfohlen wurden. Der Sportwissenschaftler gilt als gut vernetzt, bringt jedoch keine tiefgehende sportliche Fachkompetenz mit.
Peter Görlich: Erst Vertrag unterschrieben, dann wieder gekündigt
Bevor er nach Hoffenheim wechselte, führte Görlich mehrere Unternehmen mit Schwerpunkt im Gesundheitsbereich. Zwischen 2015 und 2021 war er bei der TSG Hoffenheim als Geschäftsführer für die Bereiche Sport, Strategie, Innovation, Kommunikation, Marketing und Sponsoring tätig.
Erst im Juli übernahm er die Geschäftsführung der SHR University Heidelberg. Für das Engagement bei Hertha scheidet er nach Kicker-Informationen direkt wieder aus dem frisch unterzeichneten Vertrag aus.