Blau-weißer Machtkampf

Boss-Beben bei Hertha BSC: Jetzt hat auch Tom Herrich genug!

Der Geschäftsführer wirft nach mehr als zwei Jahrzehnten bei den Blau-Weißen hin. Sein Nachfolger soll zeitnah bestimmt werden. Gerüchte gibt es bereits.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
<a href="https://www.berliner-kurier.de/sport/fussball/boss-roulette-bei-hertha-bsc-der-zecke-ruecktritt-war-nicht-freiwillig-li.2318330">Andreas „Zecke“ Neuendorf (50, r.)</a>&nbsp;trat vergangene Woche als Leiter der Lizenzspielerabteilung zurück. Jetzt wirft auch Geschäftsführer Tom Herrich (60) hin.
Andreas „Zecke“ Neuendorf (50, r.) trat vergangene Woche als Leiter der Lizenzspielerabteilung zurück. Jetzt wirft auch Geschäftsführer Tom Herrich (60) hin.mix1/imago

Der Nächste, bitte! Andreas „Zecke“ Neuendorf (50) machte vergangene Woche den Anfang, jetzt geht auch Tom Herrich (60) bei Hertha BSC von Bord. Nach 20 blau-weißen Jahren hört der aktuelle Geschäftsführer auf und macht den Weg für einen neuen Oberboss frei. Ob Ex-HSV-Chef Jonas Boldt (43) der neue starke Mann bei Hertha BSC wird, ist aber weiter offen.

Gerüchte gab es zuletzt viele. Jetzt ist es amtlich. „Nachdem das Präsidium beschlossen hatte, die Strukturen von Hertha BSC für die kommenden Herausforderungen gezielt weiterzuentwickeln und wichtige personelle Veränderungen vorzunehmen, hat Tom Herrich als Reaktion sein Handeln angeboten, um die Pläne des Präsidiums im Sinne des Vereins zu unterstützen“, erklärt Präsident Fabian Drescher (42).

Hertha BSC spricht nicht nur mit Jonas Boldt

Gleichzeitig kündigt Hertha BSC einen Nachfolger an. Wer auf Herrich folgt, wird dabei allerdings nicht verraten. Zuletzt gab es Gerüchte, dass der ehemalige Sportboss des Hamburger SV, Jonas Boldt, der neue mächtige Mann rund um die Hanns-Braun-Straße werden soll. Außerdem laufen Gespräche mit drei weiteren Kandidaten.

Jonas Boldt (42) war zuletzt Sportvorstand beim Hamburger SV und gilt nach dem Aus von Tom Herrich als heißester Kandidat für den Chefsessel bei Hertha BSC
Jonas Boldt (42) war zuletzt Sportvorstand beim Hamburger SV und gilt nach dem Aus von Tom Herrich als heißester Kandidat für den Chefsessel bei Hertha BSCJan Huebner/imago

Mit Herrich verlässt ein Ur-Herthaner den Klub. Seit 2022 war er Geschäftsführer, nachdem er zuvor bereits über ein Jahrzehnt Mitglied der Geschäftsleitung war. Der Abschied tut Herrich entsprechend weh: „Hertha BSC ist für mich weit mehr als ein Beruf – es ist Heimat, Leidenschaft und Herzenssache. Als Fan, Mitglied und Herthaner war es mein größter Antrieb, die strategische Neuausrichtung von Hertha BSC voranzutreiben, den Club zukunftsfähig aufzustellen und ein bestelltes Feld zu hinterlassen.“

Tom Herrich rettete Hertha BSC vor dem Super-GAU

Jetzt sei jedoch der Moment gekommen, an dem er zum ersten Mal an sich und seine Familien denken müsse. Herrich: „Die letzten Jahre haben Kraft gekostet. Daher muss ich jetzt erstmal Energie tanken, um wieder für neue Herausforderungen bereit zu sein.“

Herrich hatte vor allem nach Trennung von Skandal-Investor Lars Windhorst (48) und der Verbrennung von 374 Millionen Euro einen Namen als Sanierer gemacht und so auch das Vertrauen des verstorbenen Ex-Präsidenten Kay Bernstein (†43) erarbeitet. Herrichs Einsatz für die Erhaltung der Lizenz betont auch Aufsichtsrats-Boss Torsten-Jörn Klein (61: „Dies war eine herausragende Leistung, die große Kraftanstrengungen gekostet hat. Darum hat der Aufsichtsrat dem gemeinsamen Begehren von Tom Herrich und des Präsidiums nach vorzeitiger Vertragsbeendigung zugestimmt.“ ■