Update: Der Transfer ist fix. Das bestätigte Werder Bremen am Donnerstag. Covic wird ab Sommer für die U19 der Bremer spielen.
Der Nächste, bitte! Offenbar baggert Bundesligist Werder Bremen intensiv an Patrice Covic (16). Der offensive Spielmacher ist bei Hertha BSC noch in der U17 zu Hause, weckt aber aufgrund seines Talents bereits das Interesse mehrere Klubs. Achtung, Hertha BSC: Werder will das nächste Talent wildern!
Es könnte das Hertha-Unwort der letzten Jahre sein: ablösefrei. In Zeiten großer finanzieller Schwierigkeiten droht den Blau-Weißen mit dem Verlust eines weiteren selbstausgebildeten Juwels zum Nulltarif der nächste Schlag in die Magengrube. Erst vergangenen Saison war es Lucas Ullrich (20, Borussia Mönchengladbach), im Sommer wird es Bence Dardai (18, VfL Wolfsburg) sein. Und womöglich auch noch Patrice Covic.
Hertha BSC: Werder will Patrice Covic
Die Liste an Talenten, die Hertha in der Vergangenheit in der Jugend oder unmittelbar vor dem Sprung zum Profi verlassen, könnte man noch beliebig erweitern. Fakt bei Patrice Covic ist: Der Fördervertrag des zweitältesten Sohns von Kurzzeit-Profi-Trainer Ante Covic (48), der derzeit die blau-weiße U16 coacht, läuft wie der von Bence Dardai im Sommer aus. Und sowohl Werder als auch wieder Wolfsburg sind laut dem Portal „Transfermarkt“ heiß auf Herthas Talent.

Covic Junior, dessen Bruder Maurice (25) bei der U23 unter Trainer Stephan Schmidt (47) Stammspieler ist und dem der große Karriere-Durchbruch bisher verwehrt blieb, soll in den nächsten Jahren Profi werden. Am liebsten natürlich bei Hertha BSC.
Patrice Covic grübelt über Hertha-Zukunft
Noch sei alles offen, aber Patrice, der bisher für Kroatien, das Heimatland seines Vaters, spielt, zweifelt zumindest an seiner blau-weißen Zukunft – was offenbar Folgen für ihn hatte. So ging er als Kapitän in die aktuelle Saison, verlor das Amt zum Jahreswechsel jedoch – laut Transfermarkt aufgrund seines ausbleibenden Hertha-Bekenntnisses. Auf seine Leistung hat die Degradierung dabei keinen Einfluss. In 19 Spielen kommt Covic in der U17-Bundesliga auf sieben Tore und fünf Vorlagen.
Patrice startete wie der einstige Hertha-Profi und neue DFB-Star Maximilian Mittelstädt (27) beim SC Staaken in Spandau, wechselte aber bereits im Alter von acht Jahren in den Hertha-Nachwuchs. Dass allein die familiäre Bindung zu Hertha BSC keinen Verbleib garantiert, sah man bereits bei Palko Dardai (24), der einst die Blau-Weißen in Richtung Ungarn verließ und erst seit dem Sommer wieder in Berlin spielt. Und auch Bence, der dritte Spross von Cheftrainer Pal Dardai, zieht es nach jahrelanger blau-weißer Jugendarbeit und trotz seiner Brüder Palko und Marton (22) sowie Papa Pal bald nach Wolfsburg.
Hertha BSC kassierte mit Boateng-Brüdern ab
Langfristige Zusammenarbeit mit Kian #Todorović! Bereits seit seinem achten Lebensjahr streift unser derzeitiger #BSCU17-Spieler das blau-weiße Trikot über. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft!https://t.co/4ytIvj4fyG ⬅️#HaHoHe pic.twitter.com/CLI15NAp5a
— Hertha BSC Fußball-Akademie (@HerthaBubis) April 11, 2024
Man könnte das alles positiv sehen und festhalten, dass Hertha weiterhin exzellente Jugendarbeit leistet und die eigene Talent-Schmiede in aller Munde ist. Für Hertha muss sich der Aufwand aber lohnen und zumindest wie bei Luca Netz (20, wechselte nach viel Tamtam 2021 zu Borussia Mönchengladbach) Millionen in die klamme Klubkasse spülen. Das gelang früher besser als heute. Prince und Jérôme Boateng brachten Hertha BSC 2007 zusammen mehr als zehn Millionen Euro ein.
Ärgerlich ist es dagegen, wenn die Talente-Jagd, seit Jahren ein knallhartes Business, das immer jüngere Jugendliche ins Visier nimmt, den Klubs bis auf die geringe, vom DFB festgeschriebene, Ausbildungsentschädigung ansonsten keinen Cent beschert. Immerhin: Herthas Mega-Talent Ibrahim Maza (18) sorgt bereits bei den Profis für Furore und soll der neue Hertha-Star werden – oder eben dank seines bis 2026 gültigen Profivertrags eine satte Millionensumme einbringen. ■