Ganz schön heftig

Hertha BSC: Irre! Fünf-Trainer-Fluch im Jahr 2023 für Dodi Lukebakio

Dodi Lukebakio wollte mit dem FC Sevilla hoch hinaus, doch er ist beim Krisenklub gelandet. Auch drei anderen Ex-Herthanern geht es nicht besser.

Author - Wolfgang Heise
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Ex-Herthaner Dodi Lukebakio steckt mit seinem neuen Klub FC Sevilla im Abstiegskampf. Bei den Spaniern hat er jetzt schon den dritten Trainer.
Ex-Herthaner Dodi Lukebakio steckt mit seinem neuen Klub FC Sevilla im Abstiegskampf. Bei den Spaniern hat er jetzt schon den dritten Trainer.Imago Images/Zuma Wire

Sie wollten im Sommer nach dem Bundesliga-Abstieg nur weg von der Krisen-Hertha und erhofften sich bei ihren neuen Klubs rosigere Zeiten. Für vier ehemalige Hertha-Profis lief es gar nicht gut und sie beendeten das Jahr 2023 mit einem Trainer-Fluch.

Ja, es klingt ziemlich irre. Dodi Lukebakio hat in diesem Jahr schon den fünften Trainer. Lucas Tousart, Marco Richter und Filip Uremovic spielten jeweils in diesem Jahr unter vier verschiedenen Fußballlehrern. Bei Hertha BSC erlebten alle vier Spieler in der Bundesliga-Rückrunde der Saison 2022/23 mit Sandro Schwarz und Pal Dardai zwei Trainer. Bei ihren neuen Klubs wurde schon in der Hinrunde gefeuert. So lief es für das Quartett.

Dodi Lukebakio (26) beim FC Sevilla

Es klang alles so schön für den Belgier, als er zum amtierenden Europa-League-Sieger FC Sevilla im August für 12 Millionen Euro Ablöse wechselte. Endlich in der Champions League und in der spanischen Liga spielen. Doch der Verein aus Andalusien entwickelte sich zum Flopklub.  Abstiegskampf! Am 9. Oktober wurde Coach Jose Luis Mendilibar (61) mit acht Punkten nach acht Spielen auf Rang 14 entlassen.

Auf ihn folgte Diego Alonso, der Trainertausch brachte keine Besserung. In den nächsten zehn Spielen gab es auch nur acht Punkte. Alonso wurde nach zwei Monaten am 17. Dezember nach einer 0:3-Heimpleite gegen FC Getafe gefeuert. Da fehlte Lukebakio schon wegen einer Bänderverletzung.

Seit zwei Spielen versucht es Coach Quique Sanchez Flores, der dann aber 0:3 beim FC Granada und 0:1 bei Atletico Madrid verlor. Lukebakio steckt mit Sevilla im Abstiegskampf auf Platz 15. Aus der Königsklasse hat sich der Verein als Tabellenletzter auch verabschiedet. 

Lucas Tousart (26) beim 1. FC Union

Lucas Tousart hat bei Unions neuem Trainer Nenad Bjelica gerad keine guten Karten.
Lucas Tousart hat bei Unions neuem Trainer Nenad Bjelica gerad keine guten Karten.Imago Images/Koch

Auch Lucas Tousart hatte sich seinen Wechsel ganz anders vorgestellt. Der Franzose wollte unbedingt in Berlin bleiben und erhoffte sich einen tollen Karriereschritt beim Stadtrivalen 1. FC Union, der sich für die Champions League qualifiziert hatte. Es kam alles ganz anders. Der Mittelfeldspieler verletzte sich in der Sommervorbereitung und Union legte einen Absturz in der Bundesliga hin.

Am 15. November trennten sich die Köpenicker von Trainer-Ikone Urs Fischer nach einem 0:4 in Leverkusen. Für ein Spiel übernahm Interimscoach Marco Grote beim 1:1 gegen Augsburg. Danach übernahm der Kroate Nenad Bjelica. Tousart kommt also eigentlich auf viereinhalb Trainer im Jahr 2023. Doch noch viel bitterer: Beim neuen Trainer war der Franzose noch bei keinem Bundesliga-Spiel im Kader. Ganz schön heftig für Tousart, der in der vergangenen Saison trotz Abstieg noch der beste Hertha-Spieler war.

Marco Richter (26) bei Mainz 05

Marco Richter kämpft wieder gegen den Abstieg, diesmal mit Mainz 05.
Marco Richter kämpft wieder gegen den Abstieg, diesmal mit Mainz 05.Imago Images/Treese

Der Offensivspieler machte im August noch vier Spiele für Hertha als Kapitän, dann wechselte er doch zu Bundesligist FSV Mainz 05. Doch der selbsternannte Karnevalsverein steckt seit Saisonbeginn im Abstiegskampf. Trainer Bo Svensson musste am 2. November gehen. Einen Tag nach der 0:3-Pokalpleite bei Hertha BSC. ZUnächst war das doppelt bitter für Richter. Doch unter dem neuen Coach Jan Siewert wurde der Edeltechniker immerhin jetzt Stammspieler. Aber Mainz steckt mit nur zehn Punkten ganz tief im Tabellenkeller.

Filip Uremovic (26) bei Hajduk Split

Ex-Herthaner Filip Uremovic (l.) erlebte bei Hajduk Split im Oktober einen Trainerwechsel.
Ex-Herthaner Filip Uremovic (l.) erlebte bei Hajduk Split im Oktober einen Trainerwechsel.Imago Images/Pixsell

Der kroatische Verteidiger Filip Uremovic wechselte nach nur einem Jahr bei Hertha BSC in seine Heimat zurück - zu Hajduk Split. Der erfolgsverwöhnte Balkan-Klub war nach zwölf Liga-Spielen nur Zweiter und feuerte nach einer 0:2-Heimpleite gegen NK Osijek seinen Coach Ivan Leko. Daraufhin wurde Mislav Karoglan sein Nachfolger. Der legte einen Siegesserie von sechs Spielen hin, danach folgten zwei Unentschieden. Hajduk ist jetzt Tabellenerster mit sechs Punkten Vorsprung vor Rijeka. Uremovic kann doppelt lachen. Denn in Split ist unumstrittener Stammspieler.