Der Vertrag war schon länger vorbereitet. Eigentlich wollte Hertha BSC nächsten Sonntag bei der Mitgliederversammlung verkünden, dass Publikumsliebling Fabian Reese (27) bleibt. Jetzt ging alles doch schneller. Vor dem Saisonfinale im Olympiastadion gegen Hannover 96 wurde es amtlich gemacht. Das Reese-Märchen geht mindestens bis 2030 weiter. Möglich machte es Stefan Leitl.
Vor dem Anpfiff ging Reese um 15. 15 Uhr ans Stadionmikrofon und sagte: „Liebe Herthaner, wir haben alle einen gemeinsamen Traum. Deshalb bleibe ich bei Hertha BSC!“ In der offiziellen Statement des Klubs, die eine Minute später folgte, schrieb Reese: „Dieser Verein ist mir in den vergangenen zwei Jahren extrem ans Herz gewachsen. Ich weiß es zu schätzen, was mir diese besondere Konstellation bei Hertha und in Berlin alles bietet. Gemeinsam mit der Mannschaft, den Verantwortlichen, den Mitarbeitenden und den Fans will ich noch viel erreichen. Ich freue mich auf alles, was noch kommt!“
Sportdirektor Benjamin Weber war total happy, dass dieser Coup gelungen ist: „Es war kein Geheimnis, dass wir Fabi unbedingt langfristig an den Verein binden wollten. Umso glücklicher sind wir nun, dass es uns gelungen ist. Nach seiner langen Verletzungspause hat er zuletzt wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was es ihm bedeutet, im Olympiastadion aufzulaufen und was er unserem Team alles geben kann. Obendrein identifiziert sich Fabi zu 100 Prozent mit Hertha BSC.“
Verhandlungsgeschick ist das Eine, der entscheidende Faktor war Stefan Leitl. Mit dem Trainerwechsel im Februar keimte wieder Hoffnung bei den Blau-Weißen auf eine bessere Zukunft aus – und natürlich auch bei dem Offensivkünstler, dem wichtigsten Führungsspieler des Klubs. In drei Monaten erlebte Reese die Auferstehung seiner Hertha – vom Abstiegskampf wieder zurück in die Erfolgsspur.
„Wir alle, besonders seine Mitspieler, müssen Fabi überzeugen, dass er bleibt“, hatte Leitl dann im März gesagt. Trotz anderer Millionen-Angebote von Klubs aus der Bundesliga und dem Ausland, spürte jeder Hertha-Fan, dass dieser Reese etwas anders tickt. „Ich habe bei Hertha meinen Lieblingstrainer“, deutete er schon ganz früh an, dass er nicht nur seinen bis dahin gültigen Vertrag bis 2028 einhalten, sondern auch verlängern will.
Reese und Leitl arbeiteten schon in Fürth zusammen

Leitl und Reese arbeiteten schon in Fürth zusammen. Die beiden verstehen sich einfach. Als Leitl das Spielsystem umstellte und Reese vom linken Flügel direkt ins Sturmzentrum beorderte, kommentierte der Fanliebling es so: „Der Trainer hat das so entschieden und es ist erfolgreich.“
Reese ballerte nach seiner Knöchel-OP und acht Monaten Pause wieder aus allen Rohren – neun Tore in elf Spielen mit Leitl. Der Glaube ist wieder da, dass er endlich seinen Traum Bundesliga mit Hertha erfüllen kann. Er und seine Freundin Johanna lieben nicht nur den blau-weißen Klub, sondern auch den Lifestyle in Berlin. Das war schon nach ein paar Wochen klar, als Reese 2023 von Holstein Kiel kam.
Reese setzt das beste Signal zum Saisonfinale
Er spürt einfach die große Zuneigung der Fans. Das zählt für ihn mehr als nur das Geld. Trotzdem muss Hertha eine finanzielle Kraftanstrengung machen. Reeses Gehalt wird jetzt nochmal erhöht – über fünf Jahre. Es ist eine Investition für die Zukunft, die sich auszahlen muss.
Momentan ist es ein großes Signal - von Reese und Hertha BSC! Nach der verkorksten Saison ist Reeses blau-weißes Ja-Wort ganz viel wert. Es gibt keinen Ausverkauf, es gibt keinen Zerfall des Teams, nachdem der andere große Hoffnungsträger Ibo Maza (19) an Bayer Leverkusen für 12 Millionen Euro verkauft wurde.