Blau-weißer Strategiewechsel

Hertha BSC: Zu viele Flops! Keine Experimente mehr bei neuen Spielern

Hertha versucht es jetzt mit einer neuen Einkaufspolitik: Nur noch Profis, die die Zweite Liga kennen.

Author - Wolfgang Heise
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Der griechische Nationalspieler Andreas Bouchalakis konnte sich nie an die Zweite Liga gewöhnen. Jetzt verlässt er Hertha BSC wieder.
Der griechische Nationalspieler Andreas Bouchalakis konnte sich nie an die Zweite Liga gewöhnen. Jetzt verlässt er Hertha BSC wieder.Imago Images/Revier-Foto

Hertha BSC ist jetzt zwei Jahre in der Zweiten Bundesliga. In der dritten Saison soll einiges anders werden. Die Blau-Weißen nehmen bei der Kaderplanung einen kompletten Strategiewechsel vor. Keine neuen Profis mehr aus dem Ausland, sondern gestandene Zweitliga-Spieler. Es ist ein Eingeständnis: Es gab zu viele Flops!

In der Not, als es nach dem Abstieg im Sommer 2023 nur ums finanzielle Überleben ging, wurde das Team erst sehr spät endgültig zusammengestellt. Die Bilanz sieht ernüchternd aus, wenn man sich die einzelnen Verpflichtungen, die aus fremden Ligen ohne Zweitliga-Erfahrung kamen, anschaut.

Tabakovic war einziger Volltreffer bei Hertha BSC

Nur einen einzigen Volltreffer gab es mit Torjäger Haris Tabakovic (30), der für 500.000 Euro von Austria Wien verpflichtet wurde. Mit 22 Treffern – nach einer Saison wurde er für rund vier Millionen an die TSG Hoffenheim verkauft. Beim Polen Michal Karbownik (24) erkennt man erst jetzt, dass er bereit ist für die Zweite Liga.

Doch es kamen auch Smail Prevljak (30), Andreas Bouchalakis (32), Bilal Hussein (25), Gustav Christensen (20). Die konnten sich nie richtig durchsetzen. Zu viele Anpassungsprobleme, zu lange Wartezeit. Im Sommer 2024 kam noch Jon Thorsteinsson (26), doch auch der Isländer ist bisher eher nur dabei, statt mittendrin.

Mit den Experimenten ist jetzt Schluss. Es gibt eine andere Personalplanung. Da bestätigt auch Sportdirektor Benjamin Weber mit einem schlichten: „Ja, die gibt es. Dass wir einen gewissen Fokus auf Spieler haben, die die Liga kennen, ist sicherlich nicht zu verneinen.“

Der neue Kurs ist jetzt schon zu erkennen. Fix sind bisher zwei Neuverpflichtungen mit Mittelfeldspieler Leon Jensen (27)  vom KSC und Stürmer Sebastian Grönning (28) vom Drittligisten FC Ingolstadt. Verteidiger Niklas Kolbe (28) vom SSV Ulm steht kurz vor der endgültigen Unterschrift.

Kommen jetzt Paul Seguin, Philipp Hofmann und Aaron Keller?

Schaut man auf die Wunschkandidaten, die auf der Einkaufsliste stehen, geht dieser Trend weiter: Mittelfeldspieler Paul Seguin von Schalke 04, Stürmer Philipp Hofmann vom VfL Bochum, Linksaußen Aaron Keller vom SSV Ulm.

Die Logik dahinter ist klar: Hertha hat keine Zeit mehr, neue Spieler erstmal für die Zweite Liga zu integrieren. Sie müssen in der nächsten Saison sofort funktionieren, damit es mit dem Aufstieg klappt.