Bitterer Rekord

Chaosklub, Abstieg, kein Sieg! Hertha-Ikone Pekarik in Tschechen-Hölle

Herthas Peter Pekarik wechselte im Februar zu Dynamo Budweis und erlebt dort den Niedergang eines Vereins.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Vereinslegende Peter Pekarik steigt mit seinem Klub Dynamo Budweis in Tschechien ab.
Herthas Vereinslegende Peter Pekarik steigt mit seinem Klub Dynamo Budweis in Tschechien ab.Michal Fajt/Imago Images

Klub-Ikone Peter Pekarik (38) hat in seinen zwölf Jahren bei Hertha BSC viele Höhen und Tiefen mitgemacht. Doch zum Ende seiner Karriere erlebt er eine wahre Hölle in Tschechien. Im Februar ging er zu SK Dynamo Budweis. Doch was dann mit diesem Team passierte, geht in die traurigen Rekordbücher des Versagens ein. Der Chaosverein Budweis steht als Absteiger fest, ohne einen einzigen Sieg in der Ersten Liga Tschechiens.

Marathon-Mann Pekarik spielte nach seiner Verabschiedung bei Hertha im Sommer 2024 noch weiter – bei der EM war er für sein Heimatland Stammspieler. Auch nach dem Turnier in Deutschland dachte er nichts ans Aufhören. Im September 2024 wechselte er zu seinem Heimatklub MSK Zilina in die Slowakei. Dort geschah das erste Unglück: Muskelbündelriss im Oberschenkel, ausgerechnet bei dem ewigen Peter, der so hart für seinen Körper trainiert.

Doch das war nicht alles. Sein Nationaltrainer Francesco Calzona plante zwar mit ihm weiter, doch legte dem rechten Verteidiger nahe, den Klub zu wechseln, weil Zilina mit Dreier-Abwehr-Kette spielt. Das Nationalteam aber mit Vierer-Kette. Pekarik sollte sich ein Klub mit eben dieser Abwehrformation suchen.

Dubioser Eigentümer verkauft die Budweis-Stammelf

Den fand er dann mit Dynamo Budweis in Tschechien. Klang auf den ersten Blick gut, doch er landete bei einem Klub, bei dem es drunter und drüber ging. Zum Saisonbeginn hatte ein dubioser Eigentümer den Klub verkauft und das Trainerduo Jiri Lerch und Jiri Kladrubsky gefeuert, danach wurde quasi die gesamte Stammelf an andere Klubs verkauft. Folge: Budweis gewann bis zur Winterpause kein einziges Spiel.

Danach wurde der Eigentümer vom Hof gejagt, die alten Trainer durften wieder ran. Neue Hoffnung keimte auf, als dann auch noch Pekarik für die Rückrunde verpflichtet werden konnte. Doch nach nur drei Spielen verletzte sich Herthas Urgestein wieder – diesmal an der Wade. Sechs Wochen Pause und Budweis verlor immer weiter. Erst seit einem Monat ist Pekarik wieder fit. Vier Spiele über 90 Minuten, drei Pleiten und nur ein Unentschieden gegen den 1. FC Slovacko in der laufenden Abstiegsrunde der Ersten Liga.

Pekarik kehrt zu Hertha BSC zurück

Vergangenes Jahr verabschiedete sich Peter Pekarik von den Hertha-Fans.
Vergangenes Jahr verabschiedete sich Peter Pekarik von den Hertha-Fans.Koch/Imago Images

Sonnabend verlor der bereits feststehende Absteiger Budweis 0:3 gegen FK Teplice, es war das zweitletzte Saisonspiel, nächste Woche geht es noch gegen Dukla Prag. Die Hoffnung auf den ersten Sieg ist sehr gering. Was für eine Hölle für Pekarik. Mit MSK Zilina wäre er in der Slowakei Vize-Meister geworden.

Für den ewigen Peter gibt es aber einen dicken Trost. Er kehrt nach dem Ende seiner Profikarriere zu Hertha BSC als Jugendtrainer zurück und wird noch in der Nachwuchsmannschaft der Regionalliga aushelfen, wenn sein Körper es noch mitmacht.