Der Aufstieg ist schon lange futsch. Hertha BSC steckt im Abstiegskampf der Zweiten Liga. Die Planungen für die neue Saison laufen dagegen auf Hochtouren. Superjuwel Ibo Maza (19) wird den Klub wohl im Sommer verlassen. Doch was passiert mit Publikumsliebling Fabian Reese (28)? Bleibt er oder ist wegen der geplatzten Aufstiegsträume weg? Jetzt kann ihn nur noch Herthas neuer Trainer Stefan Leitl (47) halten.
Beim RBB gab Reese ein Interview und da sagt er Folgendes über seine Zukunft: „Ich hätte ja auch schon vergangenen Sommer den Schritt in die Bundesliga machen können. Aber manchmal verschieben sich Ziele im Leben, und du wiegst ab, was wie viel wert ist. Es gibt ja nicht nur das Geld und Erfolge in der Bundesliga als Währung, sondern auch viele weiche Faktoren. Letzten Sommer habe ich mich für einen Verbleib entschieden, diesen Sommer müssen wir das neu bewerten.“
Die weichen Faktoren waren schon bei seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung vor einem Jahr entscheidend. Der Emotionsspieler wird von den Fans geliebt, er fühlt sich in der Stadt pudelwohl und seine Freundin Johanna wollte auch nicht weg aus Berlin. Er hoffte damals, dass seine Verlängerung noch mal dem ganzen Team einen Schub gibt für den Aufstiegskampf. Klappte 2024 nicht!
Reese wiederholt sein Liebesbekenntnis zu Hertha
Und es kam noch schlimmer: Wegen seiner schweren Knöchelverletzung fiel der Dribbelkönig ein halbes Jahr aus und Hertha hatte mit dem Aufstiegskampf nichts mehr zu tun. Eigentlich wäre ein Abgang des Flügelflitzers im Sommer zu einem Bundesligaklub normal. Aber Reese überrascht immer wieder mit seiner Vereinstreue.
Reese: „Ich habe große Freude an der Stadt Berlin und daran, jeden Tag bei Hertha trainieren und spielen zu dürfen. Ich liebe diesen Verein heiß und innig – das ist keine Floskel, sondern wirklich so.“
Reicht das alleine für einen Verbleib aus? Reese will in den restlichen elf Saisonspielen vom Team mehr Mumm und Willen sehen. Da sagt er auch unverblümt: „Wir werden diese Saison nicht mehr aufsteigen. Es geht jetzt um die Art und Weise, wie wir spielen. Was sind wir bereit zu geben, um Spiele zu gewinnen?“
Reese über Leitl: „Herausragender Trainer und Top-Mensch“

Siege müssen her, damit Reese das Gefühl zurückgewinnen kann, dass es vielleicht nächste Saison mit dem Aufstieg klappen könnte. Für die Motivationskünste ist der neue Coach Leitl verantwortlich. Das Gute: Reese kennt Leitl schon aus gemeinsamer Zeit bei Greuther Fürth von Februar bis Juni 2019.
Reeses Hoffnung ist auch Leitl, er lobt den Coach: „Eigentlich war unser Ziel, dass wir uns irgendwann in der Bundesliga wieder treffen. Jetzt sind wir hier bei Hertha, und ich bin einfach froh, wieder mit ihm zu arbeiten. Er ist ein herausragender Trainer, ein Top-Mensch und ein akribischer Arbeiter.“
In Reeses Gefühlswelt ist ein weiterer Faktor hinzugekommen – Stefan Leitl. Schafft der Coach das Restdrittel der Saison mit einem Aufwärtstrend für die Blau-Weißen, der Reese überzeugt, dass der Aufstieg im dritten Anlauf klappen könnte, wird die Hoffnung größer bei den Fans, dass Reese doch noch bleibt. Dafür muss aber schnell ein Sieg her, am besten Sonntag (13.30 Uhr) in Elversberg. ■