Probleme zum Jahresstart

Eisbären Berlin: So reicht das vorn und (vor allem) hinten nicht

Der Meister hat aktuell mal wieder nur fünf einsatzbereite Verteidiger und einigen Stürmern fehlt gerade die gewohnte Leichtigkeit.

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Symbolisch für die aktuellen Eisbären: Lean Bergmann Lean Bergmann kommt gegen Iserlohns Hubert Labrie etwas aus dem Gleichgewicht.
Symbolisch für die aktuellen Eisbären: Lean Bergmann Lean Bergmann kommt gegen Iserlohns Hubert Labrie etwas aus dem Gleichgewicht.Nordphoto/imago

Das Erfreulichste am 3:2 (0:2, 2:0, 1:0)-Sieg der Eisbären gegen die Iserlohn Roosters vor 14.200 Zuschauern in der erneut ausverkauften Uber Arena  „waren die drei Punkte“, wie Trainer Serge Aubin (49) nach dem Match feststellte. Einen Traumstart ins Jahr 2025 legte der DEL-Rekordmeister (10 Titel) gegen die Broiler aus dem Sauerland jedenfalls nicht hin.

Vor allem der Top-Reihe mit Leo Pföderl, Zach Boychuk und Ty Ronning schien noch der Silvester-Punsch in den Knochen zu hängen. Aber zum Glück ist ja Liam Kirk um den Jahreswechsel auf eigenem Eis nicht zu stoppen. Im letzten Heimspiel 2024 hatte der Engländer beim 7:3 gegen Schwenningen schon viermal getroffen, diesmal bedankte er sich für die Glückwünsche zu seinem 25. Geburtstag mit zwei Buden zum 1:2 bei doppelter Überzahl (35.) und zum 3:2 (41.). Den Ausgleich zwischendurch zum 2:2 besorgte Gabriel Fontiane (39.).

Eisbären in einer Woche viermal auswärts

Trotz des wichtigen Erfolges überschlug sich Chefcoach Aubin wahrlich nicht mit Lob für sein Team: „Wir nehmen die drei Punkte gern mit, müssen aber besser spielen. In der jetzigen Saisonphase steigt das Level noch einmal an, dafür müssen wir bereit sein.“ Zumal jetzt eine Auswärts-Tournee ansteht.

Eisbären sind auf Verteidiger-Suche

Am Sonntag (14 Uhr) steht das Spiel in Nürnberg an, am Dienstag (19.30 Uhr) geht es nach Köln, am Donnerstag (19.30 Uhr) geht es dann in Mannheim weiter. Den Abschluss bildet dann am Sonntag (14 Uhr) die Partie in Düsseldorf. Da macht der EHC nicht nur auf dem Eis mächtig Meter, da bleibt auch keine Zeit zum Trainieren. Deshalb sagt Aubin: „Wir werden die Partie gegen Iserlohn gründlich auswerten und Informationen sammeln, damit wir auswärts gute Ergebnisse einfahren können.“

Stürmer Freddy Tiffels (r.) gibt auch defensiv alles, ist aber kein gelernter Verteidiger, wie man hier gegen Iserlohns Jake Virtanen sehen kann.
Stürmer Freddy Tiffels (r.) gibt auch defensiv alles, ist aber kein gelernter Verteidiger, wie man hier gegen Iserlohns Jake Virtanen sehen kann.Florian Pohl/City-Press

Noch mal zurück zum Iserlohn-Spiel: Da konnten sich die Eisbären über netten Besuch freuen. Unter den Fans in der voll besetzten Arena saßen auch die Männer vom Fußball-Bundesligisten Holstein Kiel, die am Sonntag in der Alten Försterei (13 Uhr) zu einem Testspiel gegen den 1. FC Union antreten. Kiels Ex-Unioner Steven Skrzybski wünschte den Eisbären-Fans ein erfolgreiches Jahr 2025.

Und: Nicht zu übersehen ist die aktuell dünne Kaderdecke der Eisbären. Vor allem bei den Verteidigern ist es richtig eng. Für Mitch Reinke (Schulter) ist die Saison schon vorbei, Marco Nowak ist nach Schulter-OP noch in der Reha, Markus Niemeläinen noch angeschlagen und Top-Talent Rio Kaiser spielt ab sofort in Kanada. Da die Aushilfe von Stürmer Freddy Tiffels in der Abwehr keine Dauerlösung sein kann, sucht Sportchef Stéphane Richer (58) Verstärkung.