Verdammt lang her

4 Tore: Liam Kirk weckt Erinnerungen an einen Super-Eisbär

Der Engländer schafft ein seltenes Kunststück, doch in der Saison 1994/95 verzückte Jiri Dopita die Eisbären Berlin noch mehr.

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Ehre, wem Ehre gebührt: Liam Kirk (l.) wird nach dem 7:3 gegen Schwenningen vor versammelter Mannschaft als Solist von den Fans der Eisbären gefeiert.
Ehre, wem Ehre gebührt: Liam Kirk (l.) wird nach dem 7:3 gegen Schwenningen vor versammelter Mannschaft als Solist von den Fans der Eisbären gefeiert.Marco Leipold/City-Press

7:3 (5:1, 2:1, 0:1) gegen Schwenningen im letzten Heimspiel 2024 in der mit 14.200 Zuschauern mal wieder ausverkauften Uber Arena, für den perfekten Jahres-Ausklang wollen die Eisbären am Montag in Augsburg (19.30 Uhr) nachlegen. Die Chancen stehen gut. Zumal Liam Kirk (24) vor Selbstvertrauen bis in den kleinen Zeh nur so strotzen dürfte.

Dem Engländer gelang gegen die Wild Wings nicht nur ein lupenreiner Hattrick – seine Tore zum 3:0 (14.), 4:0 (16.) und 5:0 (19.) erzielte er im ersten Drittel –, er packte auch noch das 6:2 (36.) obendrauf. Vier Tore in einem Spiel gibt es auch beim DEL-Rekordmeister nicht alle Tage.

Jiri Dopita wird zum Augsburg-Albtraum

Zuletzt gelang dieses Kunststück von 30 Jahren in der Saison 1994/95 einem gewissen Jiri Dopita (heute 56), der im Welli beim 9:3 gegen Augsburg sogar sechsmal traf (DEL-Rekord, viermal allein im ersten Drittel). Aber der Tscheche wurde anschließend ja auch Olympiasieger (1998) und dreimal Weltmeister (1996, 2000 und 2001).

Jiri Dopita in der Saison 1994/95 im Eisbären-Trikot. Rechts hinter ihm steh der damalige Trainer Jaroslav Walter.
Jiri Dopita in der Saison 1994/95 im Eisbären-Trikot. Rechts hinter ihm steh der damalige Trainer Jaroslav Walter.Marco Leipold/City-Press

Mit seinen vier Toren kann sich Kirk trotzdem sehen lassen. Der Stürmer war natürlich stolz, bezog aber die Kollegen mit ein: „Wir freuen uns über den Erfolg. Wir hatten uns vorgenommen, von Beginn an unser Eisbären-Hockey zu spielen, das ist uns über die gesamte Spielzeit geglückt. Es war mein erster Hattrick als Profi und auch das erste Mal, dass ich in einem Spiel vier Tore erzielt habe.“

Liam Kirk kam schon viel rum

Der Engländer aus Maltby bei Sheffield lief trotz seiner jungen Jahre schon weltweit übers Eis. Bereits mit 16 Jahren spielte Kirk für seinen Heimatverein Sheffield in der englische Premium League. Das sprach sich schnell herum. Die Arizona Coyotes drafteten ihn als erster Engländer überhaupt für die NHL. Liam landete aber beim Farmteam Tuscon Roadrunner in der AHL.

Da gefiel es ihm offensichtlich nicht sonderlich, Kirk kehrte schon bald nach Europa zurück. Bei Mikkelin Jukurit in Finnland kam er Liam wegen einer Verletzung nur auf ein paar Spiele. Ein Jahr später blühte Kirk mit 28 Treffern bei HC Litvinov auf. Kirk: „Die Tschechen haben eine starke Liga, da sind eigentlich alle Mannschaften gut. In dieser Liga Tore zu schießen, ist nicht einfach.“ Da muss man schon gut sein. Was auf Kirk hundertprozentig zutrifft. Die Buden gegen Schwenningen waren seine Saisontore zehn bis 13. Aber in Augsburg kann Kirk ja gleich nachlegen.