Kurz vor dem Jahreswechsel ist immer auch die perfekte Zeit für einen Rückblick. Der bietet sich auch bei Regionalligist BFC Dynamo an. Und zwar auf die Spieler, die im Sommer die Weinrot-Weißen verlassen haben. Neun Abgänge, neun Neu-Anfänge bei anderen Klubs. Der KURIER hat mal geschaut, wie es seit dem Abschied aus Hohenschönhausen gelaufen ist.
Alexander Siebeck (31): Der Mittelfeld-Antreiber ist sicher der Abgang, der am meisten schmerzt. Der Leipziger entschied sich nicht gegen Dynamo, sondern für die Heimat und heuerte bei Lok an. Ein Volltreffer - für beide Seiten. Die Probstheidaer legten auch dank Taktgeber Siebe ein brutal gutes Halbjahr hin, sind Tabellenführer der Regionalliga Nordost. Siebeck verpasste nur den 19. Spieltag (2:2 in Luckenwalde) wegen eines Nasenbeinbruchs, den er sich zuvor gegen Altglienicke zuzog. Schon da klagte Trainer Jochen Seitz (48): „Man hat gemerkt, wie wichtig er für unser Spiel ist. In der zweiten Halbzeit hat uns seine ordnende Hand ein wenig gefehlt.“ Fazit: Siebeck hat sein Glück gemacht.
Patrick Sussek lässt Duisburg jubeln
Arthur Ekallé (28): Der Rechtsverteidiger, bei Dynamo nie mehr als ein Notnagel, fand erst Ende Oktober einen neuen Verein. Bei Eintracht Hohkeppel, Aufsteiger in die Regionalliga West (aktuell Platz 15), durfte er in sechs Spielen einmal über 90 Minuten ran. Fazit: Ekallé kam vom Regen in die Traufe.

Patrick Sussek (24): Beim BFC war der Flügelflitzer fast immer dabei, aber fast immer auch nur Joker. In 33 Einsätzen kam er auf zwei Tore und fünf Vorlagen. Bei Regionalliga-West-Spitzenreiter MSV Duisburg stand er 18-mal in der Startelf, hat schon sechs Tore und sechs Vorlagen auf dem Konto. Fazit: Für Sussek hat sich der Wechsel gelohnt.
Dominic Duncan (26): Wie Siebeck blieb auch der US-Boy, den bei Dynamo ein Syndesmoseband-Anriss lange ausbremste, der Liga erhalten, anfangs war die Defensiv-Kante (1,96 m) bei Rot-Weiß Erfurt gesetzt. Doch nach der ersten Gelb-Roten Karte am 6. Spieltag (inzwischen sind es zwei) kam der Bruch und er - wenn überhaupt - meist von der Bank. Fazit: Duncan sucht noch seine Rolle.
Felix Meyer war einziger BFC-Aufsteiger
Amar Suljic (26): Bei Dynamo immer nah dran an der Startelf, als Offensiv-Joker Nummer 1 in 33 Einsätzen mit 8 Toren und 7 Vorlagen sehr gut dabei. Über diese Rolle kam der Bosnier auch bei Südwest-Regionalligist FC Homburg nicht hinaus und hat weniger Erfolgserlebnisse (17 Spiele, 1 Tor, 1 Vorlage). Fazit: Suljic brachte der Wechsel sportlich nicht weiter.

Felix Meyer (22): Der einzige Dynamo-Spieler, der trotz Abschluss-Platz 4 aufstieg. Der linke Verteidiger startete bei Drittligist Alemannia Aachen und Ex-BFC-Trainer Heiner Backhaus (42) anfangs richtig durch. Doch seit dem 8. Spieltag, den er erkrankt verpasste, läuft es nicht mehr richtig rund. In den elf Partien danach steht nur noch ein Einsatz über 90 Minuten, fünfmal blieb er ganz draußen. Fazit: Für Meyer war der Wechsel trotzdem der richtige Karriere-Schritt.
Louis Malina sucht noch seinen Platz
Leonidas Tiliudis (24): Beim BFC nur 13 Kurz-Einsätze, ist der Innenverteidiger jetzt bei Bayern Alzenau gelandet und ist beim Hessenligisten (5. Liga) mit drei Ausnahmen immer die volle Spielzeit auf dem Rasen. Fazit: Tiliudis wollte Spielpraxis, die hat er - allerdings eine Spielklasse tiefer.
Louis Malina (22): Im Sportforum kam der Stürmer mit Gardemaß (1,92 m) nie über den Talent-Status hinaus (19 Spiele, 3 Tore). Als bei Liga-Konkurrent Chemnitz akute Angreifer-Not herrschte, ging er Ende August zum CFC. Und kam auch da nicht vom Fleck - acht Spiele, einmal Startelf, eine Vorlage. Fazit: Malina bleibt auch in Sachsen nur ein Versprechen.

Tugay Uzan (30): Bei Dynamo konnte er nie an die zuvor bei Altglienicke gezeigten Leistungen anknüpfen, im ersten Halbjahr 2024 zwang ihn zudem eine langwierige Rückenverletzung komplett zum Zuschauen. Bei Oberligist BFC Preussen hat er bisher immerhin Teileinsätze. Fazit: Uzan kämpft darum, wieder fit zu werden. ■