Lachen mit Honecker und Co.

Witze aus der DDR: Ein Flugzeug voller DDR-Bürger wird entführt ...

Noch heute ist der Humor aus der DDR ein wunderbares Zeitzeugnis. Wir haben fünf tolle Witze aus der DDR für Sie zusammengestellt – viel Freude damit!

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Ein Lächeln konnte man bei Erich Honecker schon ab und an beobachten - doch ob er über Witze über die DDR wirklich lachen konnte?
Ein Lächeln konnte man bei Erich Honecker schon ab und an beobachten - doch ob er über Witze über die DDR wirklich lachen konnte?Werner Schulze/imago

Die DDR – ein Land, das für strikte Regeln, Mangelwirtschaft und strenge Überwachung bekannt war. Doch trotz oder gerade wegen dieser Herausforderungen bewiesen die Menschen hinter der Mauer einen bemerkenswerten Sinn für Humor. Mit scharfer Zunge und einem Augenzwinkern brachten sie die Absurditäten des Alltags auf den Punkt – und setzten dabei auch das Risiko in Kauf, dass ein falscher Witz am falschen Ort ernsthafte Konsequenzen haben konnte. Ob es um die allgegenwärtige Mangelwirtschaft, die Spitzel der Stasi oder die realitätsferne Propaganda der Staatsführung ging – das Volk fand immer eine Möglichkeit, den grauen Alltag mit einem Schmunzeln zu erhellen. Wir haben fünf der besten DDR-Witze herausgesucht, die auch heute noch für Lachtränen sorgen. Und falls auch Sie einen guten Witz aus der DDR kennen? Schicken Sie ihn uns per Mail an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns drauf!

Flugzeug entführt und Erich Honecker im Erzgebirge: Die besten Witze aus der DDR

Ein DDR-Flugzeug voller DDR-Bürger wird entführt und vom Entführer zum Flughafen Köln-Bonn gebracht. Auf der Landebahn wird die Maschine von schwer bewaffneten Polizisten überwacht, während der eilig eingerichtete Polizeistab Kontakt mit dem Entführer aufnimmt. Auch die DDR-Führung wird involviert und schickt einen Unterhändler zum Flughafen. Ihm offenbart der Entführer seine Forderungen. „Ich möchte, dass endlich der Trabant ausgeliefert wird, auf den ich schon seit 14 Jahren warte“, sagt er. „Außerdem will ich eine Drei-Zimmer-Wohnung für mich und meine Familie – und ich möchte dieses Jahr einen Ferienplatz an der Ostsee.“ Als die DDR-Führung die Wünsche hört, ist man empört – Erich Honecker warnt, dass man das nicht zulassen könne, sonst würde es Schule machen. Zuerst will man wissen, was der Entführer tun will, sollte man seinen Forderungen nicht nachkommen. Der Unterhändler wird erneut zum Flughafen Köln-Bonn geschickt. Die Antwort des Kidnappers: „Ich werde jede Stunde zwei der Geiseln freilassen!“

Ein DDR-Bürger kommt am Bahnhof zum Fahrkartenschalter. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragt der Mitarbeiter. Der Mann antwortet: „Ich möchte gern einen Fahrschein nach Kürze kaufen.“ Der Bahn-Mitarbeiter wundert sich, sucht in seinen Unterlagen nach der Stadt – und kann nichts finden. „Verzeihung, mein Herr, den Ort Kürze gibt es leider nicht.“ – „Doch“, sagt der Mann. „Ich will zum Einkaufen dort hin. Denn erst vor ein paar Tagen hat der Genosse Honecker im Fernsehen gesagt, dass es in Kürze alles zu kaufen gibt.“

Der Werksleiter beim VEB kommt zum Betriebsarzt und klagt über Bauchschmerzen. Der Doktor untersucht ihn, dann sagt er: „Ich kann nichts finden – ich schätze, das ist altersgemäßer Abbau.“ – „Und wie soll ich damit arbeiten?“, will der Werksleiter wissen. „Denken Sie einfach an den Genossen Krenz. Er ist schwer zuckerkrank – und arbeitet trotzdem jeden Tag sechzehn Stunden!“ Zwei Wochen später kommt der Werksleiter erneut zum Arzt. Dieses Mal klagt er über Schmerzen in den Beinen. Wieder kann der Doktor nichts finden. „Das ist nur der altersgemäße Verschleiß“, urteilt er. „Und wie soll ich damit arbeiten?“, fragt der Werksleiter. „Denken Sie einfach an den Genossen Mittag. Bein amputiert – und er arbeitet trotzdem jeden Tag von früh bis spät.“ Zwei Wochen später kommt der Werksleiter erneut zum Betriebsarzt. „Herr Doktor, ich spüre eine unglaubliche Leere in meinem Kopf.“ Er schaut dem Arzt in die Augen. „Und jetzt überlegen Sie genau, was Sie sagen!“

Eine Flugbegleiterin und ein Pilot der DDR-Airline Interflug. Auch um ein Flugzeug geht es in einem unserer Witze aus der DDR.
Eine Flugbegleiterin und ein Pilot der DDR-Airline Interflug. Auch um ein Flugzeug geht es in einem unserer Witze aus der DDR.Frank Sorge/imago

Erich Honecker besucht einen Holzschnitzer im Erzgebirge. In der Werkstatt schaut er sich erstaunt an, was der Mann aus Holz herstellt. Er schnitzt einen Bergmann, stellt ihn auf die Werkbank, haucht ihn an – und plötzlich erwacht der Bergmann zum Leben. Erich Honecker ist vollkommen fasziniert. „Kann ich das auch?“, will er wissen. „Probieren Sie es mal“, sagt der Schnitzer. Erich Honecker nimmt sich das Werkzeug und einen Holzblock, schnitzt und schnitzt. Die fertige Figur stellt er auf die Werkbank und haucht sie an, doch nichts passiert. Er haucht nochmal und nochmal, haucht sich fast die Seele aus dem Leib – nichts. „Aber Herr Honecker, das ist doch kein Bergmann“, sagt der Schnitzer. „Nee“, sagt Honecker, „das ist ein Genosse.“ Der Schnitzer: „Das hätte ich Ihnen gleich sagen können: Genossen muss man treten, damit sie sich bewegen.“

Vor dem IFA-Vertrieb in Berlin-Schöneweide steht eine lange Schlange: Tausende Menschen aus der DDR warten sehnlichst auf ihren Wartburg. Um 10 Uhr am Morgen geht die Tür auf und ein Abteilungsleiter tritt vor die Menge. „Alle, die US-Dollar haben, bitte zu mir!“ Rund 50 Leute treten aus der Schlange, gehen zum Abteilungsleiter und erhalten nach und nach ihren Wartburg. Dann meldet sich der Mann erneut zu Wort. „Und jetzt bitte alle, die D-Mark haben, zu mir!“ Etwa 100 Leute treten aus der Schlange, gehen zu ihm und bekommen ihren Wartburg. Dann ruft der Abteilungsleiter. „Und jetzt alle Parteisekretäre zu mir!“ Plötzlich treten 500 Leute aus der Schlange, kommen zum Abteilungsleiter und wollen ihren Wartburg. Sagt der IFA-Mann: „So, und ihr erklärt jetzt dem Rest, warum sie ihre Autos nicht kriegen!“

Kennen Sie tolle Witze aus der DDR? Schicken Sie sie uns per Mail!

Und, konnten Sie über diese Witze aus der DDR lachen? Und kennen Sie vielleicht auch selbst einen guten DDR-Witz, den Sie gern weitergeben möchten? Dann schicken Sie ihn uns per Mail an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!