Die DDR – ein Land ist schon seit Jahren Geschichte, doch der außergewöhnliche Humor aus der damaligen Zeit lebt noch heute weiter. Denn hinter den angeblich grauen Fassaden blühte ein scharfer, oft erstaunlich mutiger Humor, mit dem die Menschen auch die Probleme ihres Alltags verarbeiteten. In einer Zeit, in der jeder Witz auch zur Mutprobe werden konnte, entwickelten die Ostdeutschen eine einzigartige Fähigkeit, die Absurditäten des Systems mit einem Augenzwinkern zu entlarven. Ob die „Stasi“ am Werk war, Mangelware zum Alltag gehörte oder der Sozialismus selbst Zielscheibe wurde – kein Thema war vor den spitzzüngigen Witzen sicher. Humor war in der DDR nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein Ventil für Frust und ein Zeichen stillen Widerstands. Wir haben fünf der besten Witze aus der Zeit für Sie gesammelt. Viel Spaß!
Tolle Witze aus der DDR: Einkaufen in der HO und Volkspolizisten am Flughafen
Herr Meyer wird von seiner Frau zum Einkaufen geschickt. Er geht zuerst in den Gemüseladen. An der Tür hängt ein großes Schild: „Wegen Warenannahme geschlossen!“ Er geht zum HO-Fleischer. Auch hier hängt ein Schild: „Wegen Betriebsausflug geschlossen!“. Danach geht es zum Elektroladen. Das gleiche Spiel: „Wegen Inventur geschlossen!“ Herr Meyer fährt weiter zum Bäcker. Auch hier erwartet ihn ein Schild an der Tür. „Wegen Haushaltstag geschlossen!“ Frustriert fährt er nach Hause zu seiner Frau. Sie empfängt ihn an der Tür. „Na, hast du alles bekommen?“ Antwortet Herr Meyer. „Nee. Aber dafür weiß ich jetzt, was es heißt, wenn in der Zeitung steht: Der sozialistische Handel steht geschlossen hinter der Bevölkerung!“
Auf einem internationalen Medizinerkongress werden zur Anschauung Mandeloperationen durchgeführt. Zuerst ist das Team der Amerikaner dran – die OP dauert 20 Minuten. Dann dürfen die Franzosen in den OP, hier ist der Eingriff nach 20 Minuten abgeschlossen. Dann sollen die Ärzte der DDR ihr Können zeigen. Nach acht Stunden kommt der Operateur völlig verschwitzt aus dem Saal. „Wieso hat das denn so lange gedauert?“, will der Kongress-Chef wissen. „Das müssen Sie verstehen“, sagt der Arzt. „Wir müssen die OP rektal durchführen – bei uns traut sich schließlich keiner, den Mund aufzumachen.“
Zwei Volkspolizisten stehen am Flughafen und beobachten, wie immer wieder Maschinen abfliegen und landen. Plötzlich sagt der eine zum anderen: „Du, ich würde echt gern mal wissen, wie es Terroristen immer wieder schaffen, solche großen Flugzeuge zu entführen.“ Antwortet der andere: „Genosse, bist du dumm? Die Flugzeuge werden ja nicht hier unten am Boden entführt, da sind sie riesig groß! Das passiert immer oben in der Luft, weil sie da winzig klein sind …“

Ein Bautrupp aus Japan baut ein neues Hotel in Leipzig. Direkt gegenüber der Großbaustelle ist eine andere Baustelle eingerichtet, betrieben vom volkseigenen Baukombinat. Jeden Morgen, wenn die japanischen Arbeiter ankommen, gehen sie kurz zur DDR-Baustelle, verneigen sich vor den Bauarbeitern und beginnen dann auf ihrer Hotel-Baustelle mit der Arbeit. Das geht Tag für Tag so. Nach einiger Zeit wird es dem Bauleiter des DDR-Baus zu bunt. Er schickt einen Mitarbeiter zu den Japanern, um die Gründe für ihr Verhalten zu erfragen. Kurze Zeit später kommt er Kollege zurück. „Sie verneigen sich, weil sie sich damit entschuldigen wollen, dass sie unseren Bummelstreik nicht mitmachen!“
Das Ehepaar sitzt am Frühstückstisch. Der Mann hat die Brille auf der Nase und liest Zeitung. „Du, Schatz“, sagt er, „hast du schon gesehen? Hier steht, die DDR gehört zu den fünf führenden Industrie-Nationen der Welt!“ Seine Frau lacht. „Das glaube ich gern. Schreib das doch mal Onkel Manfred in Düsseldorf. Und bevor du den Brief abschickst, schreib bitte dazu, dass er in seinem Oster-Paket bitte ein paar Rollen Klopapier mitschicken soll!“
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