Humor aus Honis Zeiten

Die besten Witze aus der DDR: Kommt ein Wessi ins Interhotel ...

Die DDR lebt weiter – in den herrlichen Witzen, die aus der damaligen Zeit erhalten sind. Wir haben zehn geniale Exemplare für Sie zusammengestellt.

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Ob Erich Honecker über diese DDR-Witze gelacht hätte? Das lässt sich nicht mehr prüfen.
Ob Erich Honecker über diese DDR-Witze gelacht hätte? Das lässt sich nicht mehr prüfen.photothek/imago

Die DDR mag längst Geschichte sein, doch die Spuren des geteilten Deutschlands finden sich noch heute – auch im Bereich des Humors. Zwischen Trabant, Plattenbau und Mangelwirtschaft blühte eine ganz eigene Art von Witzen, die die Absurditäten des Alltags in der sozialistischen Republik aufs Korn nahm. Witze wurden zur heimlichen Waffe gegen den grauen Ernst der Staatsmacht, zum Ventil für Frust und zur kleinen Rebellion im Wohnzimmer. Oft entstanden sie heimlich, zirkulierten hinter vorgehaltener Hand – denn wer zu laut lachte, konnte schnell die Stasi am Hals haben. Hier präsentieren wir zehn der besten DDR-Witze, die nicht nur die Ostalgie befeuern, sondern auch heute noch für Lachtränen sorgen! Viel Vergnügen …

Geniale Witze aus der DDR: Kommt ein Gast aus Westdeutschland ins Interhotel ...

Ein Volkspolizist geht mit seiner Frau ins Kino. In einer Szene des Films ist ein Polizist zu sehen, der über einen schwankenden Steg läuft. „Ich wette, dass er gleich ins Wasser fällt“, sagt die Frau. Ihr Mann hält dagegen. „Der Kollege schafft das schon“, sagt er und lächelt. Es kommt, wie es kommen musste: Der Polizist im Film verliert das Gleichgewicht und stürzt in die Fluten. Der Volkspolizist schüttelt den Kopf. „Das gibt es nicht! Ich habe den Film gestern schon gesehen – und ich hätte nie gedacht, dass er den gleichen Fehler nochmal macht!“

Ein Kaninchen hoppelt über die Grenze vom Osten in den Westen. Es beantragt politisches Asyl – mit der Begründung, dass in der DDR jetzt auch Elefanten verfolgt werden. „Aber Sie sind doch gar kein Elefant“, sagt der Sachbearbeiter. Darauf das Kaninchen: „Das ist mir schon klar – aber machen Sie das mal der Stasi klar!

Ein Gast aus dem Westen besucht das Restaurant des Interhotel. Er will vom Kellner wissen, was er bestellen kann. Der Kellner antwortet: „Alles, was Sie wünschen, mein Herr!“ Der Gast glaubt ihm nicht. „Doch, nennen Sie mir ein Gericht – und ich werde es Ihnen bringen. Wenn es nicht klappt, zahle ich Ihnen 500 Mark.“ Der Gast überlegt kurz. „Gut, dann hätte ich gern gepökelten Elefantenpopo mit Zwiebelringen.“ Der Kellner verschwindet. Kurze Zeit später sieht der Gast aus dem Fenster, wie ein Elefant durch den Hintereingang des Hotels in die Küche geführt wird. Doch der Kellner kommt und kommt nicht zurück. Nach zwei Stunden steht er plötzlich wieder am Tisch – mit trauriger Miene. „Hier, mein Herr, Ihre 500 Mark! Mit ihrem Gericht klappt es leider nicht.“ Der Gast: „Aber Sie haben doch einen Elefanten in die Küche geführt …“ Der Kellner: „Ja, haben wir, der Elefant ist auch nicht das Problem. Versuchen Sie mal, auf die Schnelle Zwiebeln aufzutreiben!“

Auch sie war eine Ikone des DDR-Humors: Entertainerin Helga Hahnemann.
Auch sie war eine Ikone des DDR-Humors: Entertainerin Helga Hahnemann.Gueffroy/imago

Im Unterricht in der Schule spricht der Lehrer mit den Schülerinnen und Schülern über Erich Honecker. Am Ende der Stunde geht es um das Ableben des Politikers. „Was würdet ihr sagen, wenn ihr am Grab des Genossen Honecker stehen würdet?“ Die kleine Susi meldet sich: „Er war ein großer Staatsmann!“ – „Sehr gut, Susi“, sagt der Lehrer. Da meldet sich Paul. „Er wurde von seinem Volk geliebt.“ – „Sehr gut, Paul“, lobt der Lehrer. Da fällt Andreas sein Radiergummi unter den Tisch. Er bückt sich, sucht danach, findet ihn – und sagt laut: „Da liegt ja das Mistvieh!“

Ein Polizist hält einen Trabi-Fahrer an. „Bürger, Sie haben ja gar keinen Tacho. Wie wollen Sie denn da die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten?“ Der Autofahrer antwortet: „Ach, das ist überhaupt kein Problem. Wenn ich 20 Kilometer pro Stunde fahre, vibriert die Windschutzscheibe, bei 30 wackeln die Sitze, bei 50 scheppern die Türen und bei 80 Kilometer pro Stunde klappern meine Zähne!“

SED-Genossen vor Gericht und Trabis auf der Autobahn: Tolle Witze aus der DDR

Erich Honecker sitzt vor Gericht, weil er im betrunkenen Zustand mit dem Auto zwei DDR-Bürger angefahren hat. Im Gespräch fragt er den Richter, welche Strafe er jetzt wohl zu erwarten hat. „Natürlich gar keine, Genosse Honecker! Sie haben ja nichts verbrochen. Den Mann, der durch die Windschutzscheibe Ihres Autos geflogen ist, kriegen wir wegen Einbruch dran. Und der andere, der zehn Meter durch die Luft geschleudert wurde, ist bald wegen Unfallflucht dran.“

Ein Volkspolizist kommt nach der Arbeit mit einem riesengroßen Präsentkorb nach Hause. „Wofür ist der denn?“, will seine Frau wissen. „Unser Amtsleiter hat heute eine Matheaufgabe gestellt – er wollte wissen, wie viel fünfmal sechs ist!“ – „Und was hast du geantwortet?“, fragt seine Frau. „35“, sagt er. Seine Frau schüttelt verwirrt den Kopf. „Aber das ist doch falsch!“ – „Stimmt, aber ich war mit meinem Ergebniss am nächsten an der richtigen Lösung!“

Ein Mann kommt mit seinem nagelneuen Trabant an eine Autobahnraststätte. Er wendet sich an den Mechaniker vor Ort, weil die Scheibenwischerblätter gerissen sind. „Entschuldigen Sie, ich hätte gern zwei Scheibenwischerblätter für meinen Trabi!“ Der Mechaniker guckt sich das Fahrzeug an. „Alles klar, das hört sich nach einem fairen Tausch an!“

Drei Jungs unterhalten sich in der Schule über die Berufe ihrer Väter. „Mein Papa ist Pfarrer. Wenn er durchs Dorf geht, reden ihn alle, die ihn treffen, mit ,Euer Hochwürden‘ an“, sagt der erste. Antwortet der zweite: „Mein Papa ist Landesbischof! Wenn er durch die Stadt geht, sprechen ihn alle mit ,Eure Heiligkeit‘ an!“ Da meldet sich der dritte zu Wort. „Und mein Papa ist Parteisekretär. Wenn ihn jemanden auf der Straße sieht, sagen immer alle ,Oh Gott‘!“

Der sprechende Papagei von Herrn Schneider ist entflogen. Als er bemerkt, dass das Tier weg ist, schreibt er einen Brief an die Stasi. „Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Schneider und mein Papagei ist entflogen. Auf diesem Weg möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich die politische Einstellung des Vogels nicht teile.“

Konnten Sie über unsere Witze aus der DDR lachen? Und: Kennen Sie vielleicht selbst gute Witze aus der DDR? Schicken Sie sie uns per Mail – an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns schon sehr auf Ihre Zuschriften! ■