Er war einer der ganz großen Entertainer im Deutschen Fernsehen, zog mit seiner Rateshow „Dalli Dalli“ und mit „Rate mal mit Rosenthal“ die Massen vor die Fernseher. Die Sendungen von Hans Rosenthal sind ein Stück TV-Geschichte, er selbst eine Legende. Nun kommt heraus: Auch der Geheimdienst der DDR interessierte sich für den West-Promi. Der Grund: Ein Aufruf an die Zuschauer – und ein mysteriöses Postfach!
Darum interessierte sich die Stasi in der DDR für Hans Rosenthal
Unterlagen, die auf Anfrage von BILD jetzt von der Stasi-Unterlagenbehörde veröffentlicht wurden, zeigen das besondere Kapitel der Stasi-Geschichte: Das Ministerium für Staatssicherheit hatte tatsächlich TV-Star Hans Rosenthal im Blick. Der Grund ist skurril: Hans Rosenthal arbeitete beim Radiosender RIAS, dem „Rundfunk im amerikanischen Sektor“. Der Sender saß in West-Berlin, man konnte die Sendungen aber beinahe in der gesamten DDR empfangen.
Ab 1965 gab es hier auch die Sendung „Das klingende Sonntagsrätsel“ – die Lösung des Rätsels konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer per Post an den Sender schicken. Das versuchten natürlich auch zahlreiche Menschen aus der DDR. Die Stasi fing die Briefe allerdings ab. Der Sender versuchte es mit einem Trick, entwickelte immer neue Deckadressen – und genau das rief den Geheimdienst auf den Plan.

Denn man wurde aufmerksam, dass etliche Bürger des Bezirkes Neubrandenburg an eine Adresse Briefe schickten – „Hans Rosenthal, 01 Berlin 62, Postfach 500“. Ein Stasi-Major fragte nun nach einer Bestätigung, ob es sich wirklich um eine Deckadresse des Senders RIAS handelte. Denn: Man habe „die operative Bearbeitung des Personenkreises aufgenommen“, hieß es.
Stasi wollte wissen, ob Hans Rosenthal Mitarbeiter bei RIAS ist
Wissen wollte er, ob der genannte Mitarbeiter (Hans Rosenthal) Mitarbeiter des Senders RIAS und an der Gestaltung des Sonntagsrätsels beteiligt sei. Außerdem brauchte er Informationen über den „Charakter der Sendungen“ und „Personalien und genaue Anschrift des Rosenthal und wenn möglich, eine Einschätzung zur Person“.




