Berlin, die Stadt der Gegensätze! Hier treffen Arm und Reich aufeinander wie sonst kaum irgendwo in Deutschland. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg hat nun eine brisante Analyse der Einkommen sozialversicherungspflichtig Beschäftigter veröffentlicht – mit überraschenden Ergebnissen.
Wo Berlins Spitzenverdiener wohnen
Wer in Berlin das große Geld verdient, wohnt bevorzugt innerhalb des S-Bahn-Rings. Besonders hohe Einkommen gibt es am Gleisdreieck in Friedrichshain-Kreuzberg, am Kollwitzplatz in Pankow und am Nordbahnhof in Mitte. Dort verdient mehr als jede zweite Person ein Bruttoeinkommen von über 6.000 Euro monatlich.
Doch ein Viertel toppt alle: Der Planungsraum Alter Schlachthof, gelegen zwischen Frankfurter Allee und Storkower Straße, ist Berlins wahre Hochburg der Spitzenverdiener. Hier liegt das Medianeinkommen bei satten 6.438 Euro – Rekord! Gleichzeitig ist das Armutsrisiko mit gerade einmal 3,7 Prozent verschwindend gering.

Ganz anders sieht es am Berliner Stadtrand aus. Besonders betroffen sind Marzahn-Hellersdorf und Spandau. In den Planungsräumen Hellersdorfer Promenade oder Böhlener Straße liegen die Einkommen weit unter dem Durchschnitt: Mehr als 30 Prozent der Vollzeitbeschäftigten verdienen hier weniger als 2.530 Euro brutto – ein Wert, der als Indikator für ein erhöhtes Armutsrisiko gilt. Noch extremer ist es in Spandaus Maulbeerallee und der Rudolf-Wissell-Großsiedlung: Hier befinden sich sogar über 34 Prozent der Beschäftigten im unteren Entgeltbereich.
Arme Berliner, reiche Berliner: Zwischen Luxus und Existenzminimum
Die Statistik macht deutlich: Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in Berlin weit auseinander. Während sich im Alter Schlachthof die Gehälter in ungeahnte Höhen schrauben, kämpfen viele Berliner in den Randbezirken mit niedrigen Löhnen am Existenzminimum. Der Berliner Medianwert liegt bei 3.955 Euro. Eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt unter dem Medianwert, das Entgelt der anderen Hälfte liegt darüber.
Ein Beispiel für das Mittelfeld der Stadt ist der Planungsraum Friedrich-Karl-Straße nahe des S-Bahnhofs Tempelhof. Hier liegt das Medianeinkommen mit 3.954 Euro auf Berliner Durchschnittsniveau. Doch auch hier sind rund 14 Prozent der Bewohner von Armut bedroht.