Die U-Bahn-Linie U5 gehört zu den am meisten frequentierten in Berlin – und wer sie jeden Tag nutzt und mit dem Zug der U-Bahn im Untergrund von Station zu Station fährt, der kann die einzelnen Bahnhöfe auswendig aufsagen. Nach Tierpark kommt Friedrichsfelde, dann Lichtenberg, dann Magdalenenstraße … doch halt! Der Bahnhof zwischen Lichtenberg und Frankfurter Allee könnte bald schon anders heißen. Die CDU-Fraktion hat laut einem Bericht einen entsprechenden Antrag beschlossen. Wir verraten, wie der Bahnhof heißen soll, ob eine schnelle Umsetzung wahrscheinlich ist oder nicht und was die Umbenennung Berlin kosten soll.
‚Campus für Demokratie‘: Berliner CDU will U-Bahnhof Magdalenenstraße umgenennen
„Der Senat wird dazu aufgefordert, in Zusammenarbeit mit den Berliner Verkehrsbetrieben, die Umbenennung des U-Bahnhofes Magdalenenstraße in ‚Campus für Demokratie‘ vorzunehmen“, heißt es in dem Antrag, der der „Berliner Zeitung“ (erscheint, wie der KURIER, im Berliner Verlag) vorliegt und der auf der Klausurtagung der Berliner CDU-Fraktion beschlossen wurde. „Ferner soll die Beibehaltung der bisherigen Bezeichnung Magdalenenstraße als Zusatz geprüft werden.“
Hintergrund der Umbenennung: In unmittelbarer Nachbarschaft zum U-Bahnhof Magdalenenstraße, der übrigens im Jahr 1930 eröffnet wurde, befindet sich die ehemalige Stasi-Zentrale – das Gelände trägt seit einigen Jahren den Namen „Campus für Demokratie“. Mit der Umbenennung des Bahnhofs soll nun auf „die Funktion des Ortes als Bildungs- und Begegnungszentrum für demokratische Werte“ hingewiesen werden.

Stattfinden soll die Umbenennung schon bald, schreibt die „Berliner Zeitung“ weiter – spätestens zum Jahrestag der Erstürmung des Ministeriums für Staatssicherheit, der im Januar 2026 liegt. In Berlin dürften aber mehrere Fakten die schnelle Umsetzung des Plans erschweren: In der Vergangenheit wurden bereits U-Bahnhöfe umbenannt, es dauerte aber immer sehr lange. Die Umbenennung des Bahnhofs Zinnowitzer Straße in Naturkundemuseum dauerte beispielsweise drei Jahre. Und der Bahnhof Thielplatz wurde erst nach 20 Jahren zum Bahnhof „Freie Universität“.
Hohe Kosten: So viel Geld verschlingt die Umbenennung des U-Bahnhofs Magdalenenstaße
Und was soll die Umbenennung am Ende kosten? Laut Angaben der BVG liegt die Summe, die für eine Neubenennung eines Bahnhofes gebraucht wird, bei 250.000 bis 300.000 Euro. Der Grund: Es muss natürlich nicht nur ein einzelnes Bahnhofsschild erneuert werden – sondern auch alle Fahrpläne und alle entsprechenden Informationen, die auf Portalen im Netz hinterlegt sind. Und das auch noch zeitgleich. Deshalb finden solche Aktionen auch eigentlich zum Fahrplanwechsel statt – und nicht irgendwann mitten im Jahr.