Das hatten sich vier Berliner Bundestagsabgeordnete sicher auch anders vorgestellt. Sie fliegen nach der Teilwiederholung der Bundestagswahl aus dem Parlament!
Die Teilwiederholung der Bundestagswahl in Berlin zeigt Auswirkungen, obwohl sich an den Mehrheitsverhältnissen im Parlament nichts ändert. Vier Abgeordnete aus der Hauptstadt haben nach dieser Nachwahl ihren Sitz im Bundestag verloren, schreibt der RBB.
Diese Veränderungen betreffen sowohl die Berliner Grünen-Landesvorsitzende Nina Stahr (Steglitz-Zehlendorf) als auch Berlins FDP-Generalsekretär Lars Lindemann (Tempelhof-Schöneberg), die SPD-Abgeordnete Ana-Maria Trăsnea (Treptow-Köpenick) und den Linke-Parlamentarier Pascal Meiser (Kreuzberg-Friedrichshain Prenzlauer Berg Ost), wie die Bundeswahlleitung am Montagmorgen bekannt gab. Alle vier waren ursprünglich über die Landesliste ihrer Parteien in den Bundestag gewählt worden.

Im Gegensatz dazu konnten alle Kandidaten, die bei den Erststimmen im Jahr 2021 führend waren, ihr Direktmandat erfolgreich verteidigen. Schon vor der Wahl zeichnete sich ab, dass es für diejenigen, die sich auf dem letzten Platz der jeweiligen Landesliste ihrer Partei befanden und 2021 knapp den Einzug in den Bundestag geschafft hatten, bei der Teilwiederholung der Wahl am Sonntag schwierig werden könnte.
Teilwiederholung der Bundestagswahl verkleinert den Bundestag
Der Grünen-Abgeordnete Andreas Audretsch (Neukölln) auf Listenplatz 4, dessen Wiedereinzug als unsicher galt, konnte sich dennoch behaupten. Hingegen reichte es für Stahr auf Platz 5 nicht mehr. Bei der SPD hatte Trăsnea auf Listenplatz 6 aufgrund der niedrigeren Wahlbeteiligung und des SPD-Wahlergebnisses ebenfalls das Nachsehen.
Gemäß dem vorläufigen Ergebnis zieht nun Franziska Krumwiede-Steiner aus Nordrhein-Westfalen anstelle von Stahr in den Bundestag ein. Für Trăsnea wird voraussichtlich Angela Hohmann aus Niedersachsen nachrücken, während für Meiser Christine Buchholz aus Hessen vorgesehen ist. Leider entfällt Lindemanns Sitz, wodurch der Bundestag entsprechend kleiner wird. Die Anzahl der Abgeordneten beträgt jetzt 735, darunter lediglich 91 Vertreter der FDP, wie die Bundeswahlleiterin in der Nacht zu Montag bekannt gab.