Das Aus für das Multifunktionsbad in Pankow ist amtlich. Weil Berlin sparen muss, gibt es keine Mittel mehr für das Mega-Projekt. Stattdessen heißt es in Pankow: alles wieder wie früher. Es soll stattdessen eine einfache Schwimmhalle mit 25 Meter-Becken und Nichtschwimmerbecken gebaut werden. Nichts anderes wollten die Pankower in den letzten zehn Jahren eigentlich.
„In Pankow soll eine schlichte Funktionsschwimmhalle entstehen, die sowohl dem Schul- und Vereinssport als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen wird. Das bislang vorgesehene Multifunktionsbad mit Saunalandschaft, für das zuletzt bis zu 75 Mio. Euro aus SIWA-Mitteln bereitstanden, wird nicht gebaut“, teilen die Berliner Bäderbetriebe auf KURIER-Anfrage mit.
Neue Schwimmhalle für Marzahn-Hellersdorf
Die SIWA-Mittel sollen stattdessen für den Bau mehrerer kleinerer Schwimmhallen in ganz Berlin verwendet werden, so eine Sprecherin. Auch in Marzahn-Hellersdorf könnte auf diesem Weg eine dringend benötigte neue Schwimmhalle am Standort Kienberg gebaut werden.
Weil diese zum Teil in Fertig- oder Modulbauweisen gebaut werden können, sind Bauzeiten und Kosten deutlich niedriger als bei individuell geplanten Bädern. Die neue Schwimmhalle in Pankow könnte demnach schon 2029 fertig sein: „Unter der Voraussetzung, dass der Bebauungsplan bis Ende 2025 erstellt und die Abstimmungen mit dem Bezirk abgeschlossen werden können, ist ein Baubeginn in Pankow im Jahr 2027 und eine Fertigstellung Ende 2029 möglich“, sagte die Sprecherin.
Derweil haben ganze Generationen von Pankower Kindern in den Hallen anderer Bezirke und Ortsteile ihre Seepferdchen-Prüfungen absolviert. Denn seit der Schließung einer alten DDR Schwimmhalle an der Wolfshagener Straße gibt es im Kiez Alt-Pankow keine Schwimmhalle mehr. Noch heute steht die Ruine neben dem Sommerbad Pankow leer.

Spaßbad in Pankow wird nicht gebaut
Auf dem Gelände des Sommerbades sollte seit Jahren eigentlich in einem ambitionierten Projekt ein „365-Tage-Freizeit- und Wellnessbad“ gebaut werden. Rutsche, Wellenbad, Sauna, Freizeitschwimmen, Vereinsschwimmen und Schulschwimmen sollten dort Platz haben. Doch schnell gab es Probleme. Wie sollten die vielen Gäste, das das Bad anziehen würde, anreisen? Das Verkehrskonzept musste mit Zählungen mehrmals angepasst werden. Hickhack hab es auch um die benötigten Flächen für Parkplätze an dem Bad. Eine Fertigstellung des Bades war zuletzt für 2030 geplant gewesen.
Nun können die Pankower im besten Fall schon etwas früher wieder abtauchen, wenn auch in deutlich kleinerem Rahmen. Ob die alte Schwimmhalle für die neue abgerissen wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht fest, heißt es von den Berliner Bäderbetrieben. Baustart könnte, wenn alles glattgeht, 2027 sein.
Statt eines teuren Bades mehrere kleine
Statt 75 Millionen müssen Senat und BBB aber nur noch mit 22 Millionen Investitionskosten rechnen. Die Details des neuen Bads werden „gemeinsam mit dem Bezirk und den Gremien der BBB erarbeitet“, bestätigt BBB-Sprecherin van der Wehr gegenüber dem Tagesspiegel. Ganz aufgeben will der Bezirk den Traum vom großen Bad aber offenbar noch nicht. Wie das Blatt berichtet, will das Pankower Bezirksamt den nötigen Bebauungsplan weiterhin auf das Multi-Bad ausrichten. Damit später vielleicht doch noch erweitert werden kann.