Die Schulplatzvergabe für die Oberschulen im kinderreichen Bezirk Pankow treibt auch in diesem Jahr Familien die Tränen in die Augen. Zwölf Kinder hatten sogar einen Notendurchschnitt von 1,0 – und fielen trotzdem in der Schulplatzlotterie durch, so der Tagesspiegel. „Leider konnten wir von den ca. 3167 Anmeldungen an den Pankower Schulen nur 2684 Wünsche berücksichtigen“, schreibt das Schulamt Pankow auf seiner Webseite. „Etwa 520 Pankower Familien erhielten aus diesem Grund ein Schulplatzangebot innerhalb und außerhalb des Bezirkes.“
Für diese 520 Schülerinnen und Schüler beginnt das nächste Schuljahr an einem Gymnasien und ISS, das sie nicht kennen und nicht ausgewählt haben. Sie pendeln nach Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf, Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf, so eine Sprecherin des Pankower Schulsatrates. Das Schulplatzpech konnte dabei auch die superguten Schüler treffen. Auch wenn Kinder einen sehr guten Durchschnitt von 1,0 bis 1,2 hatten, müssen sie nun Fahrtwege von bis zu einer Stunde in Kauf nehmen.
Schulplatz-Lotterie in Berlin: Gymnasiasten in Pankow müssen pendeln
Gleich „mehrere Dutzend angehende Gymnasiasten“ aus Pankow haben trotz eines Notendurchschnitts von 1,2 oder besser keinen Platz an einer Schule in ihrem Heimatbezirk erhalten, so der Tagesspiegel. Sogar ein perfekter Schnitt von 1,0 reichte für einige nicht aus. Es ist in Pankow kein Geheimnis, dass einige Grundschulen Einsen sehr großzügig verteilen. Nun musste unter den 1,0-Schüler sogar gelost werden.
Nach Auskunft des Pankower Schulstadtrats Jörn Pasternack haben „1080 in Pankow wohnhafte Schülerinnen und Schüler mit einem Erstwunsch für ein Pankower Gymnasium einen Platz an einem Pankower Gymnasium erhalten“, erklärte er. 231 Gymnasiasten sei „eine Ausweichschule in einem anderen Bezirk angeboten“ worden, so der Stadtrat. Auf Portalen wie Nebenan.de diskutieren betroffene Familien etwa, welche Erfahrungen andere mit dem Thomas Mann Gymnasium im Märkischen Viertel haben, weil sie nun dort einen Platz erhalten haben und nicht an einem der Pankower Gymnasien.

Schlechte Karten bei Schulplätzen: Bestnoten helfen nicht bei der Vergabe
Unter den Schülern, die Pech hatten, sind 12 Schülerinnen und Schüler mit einem Notendurchschnitt von 1,0, so der Tagespiegel. Besonders das Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Prenzlauer Berg war dieses Jahr mit so vielen Wünschen sehr guter Schüler (1,0) nachgefragt, dass nicht alle Bewerber genommen werden konnten. 12 Kinder mit einem Notendurchschnitt von 1,1 ereilte das gleiche Schicksal, dazu 11 weitere mit einem Schnitt von 1,2.
Diese Oberschulen in Pankow waren übernachgefragt
Ebenfalls mit Erstwünschen übernachgefragt waren das Käthe-Kollwitz- Gymnasium, das Heinrich-Schliemann-Gymnasium, Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Rosa-Luxemburg-Gymnasium , Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium, Primo-Levi-Gymnasium, und Max-Delbrück-Gymnasium. Lediglich das Inge-Deutschkron-Gymnasium und das Robert Havemann Gymnasium hatten noch einige Plätze für Zweit- bzw. Drittwüsche (Havemann) zur Verfügung. Diese gingen an Pankower Schüler.
Bei den ISS waren die Kurt-Schwitters-Schule, die Kurt-Tucholsky-Schule, Konrad-Duden-Schule, Heinz-Brandt-Schule, Reinhold-Burger-Schule, Hagenbeck-Schule und die Janusz-Korczak-Schule mit Erstwunschbewerbern übernachgefragt. An der Tesla-Gemeinschaftsschule und an der Gustave-Eiffel-Schule und Hufeland-Schule konnten alle Schüler aufgenommen werden.