Sicherheits-Bericht enthüllt

Schock-Zahlen! Immer mehr Gewalt bei der BVG – fühlen SIE sich sicher?

2023 stieg bei der BVG die Anzahl der Fahrgäste – aber auch die Anzahl der Straftaten. Wie viele Delikte es gab, welche Taten am häufigsten begangen werden.

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Wo viele Menschen aufeinandertreffen, gibt es auch viele Straftaten. Neue Zahlen zeigen, wie viele es im Bereich der BVG im Jahr 2023 waren.
Wo viele Menschen aufeinandertreffen, gibt es auch viele Straftaten. Neue Zahlen zeigen, wie viele es im Bereich der BVG im Jahr 2023 waren.Britta Pedersen dpa/lbn

Unzählige Menschen nutzen in Berlin täglich Busse und Bahnen – und viele fühlen sich nicht mehr sicher. Der Grund: Immer wieder kommt es in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu schweren Straftaten und Gewalt. Ein Medienbericht enthüllt nun einen neuen Sicherheitsbericht der BVG, der zeigt, wie stark die Zahlen angestiegen sind – und welche Taten in den Bussen und Bahnen der Verkehrsbetriebe und auf Bahnhöfen besonders häufig begangen werden.

Sicherheits-Bericht: Pro Tag gibt es im Bereich der BVG 40 Straftaten

Laut dem Bericht, über den die Zeitung „BZ“ berichtet, sind die Zahlen im Bereich der sogenannten physischen Delikte erneut angestiegen – und nicht nur das: Im Jahr 2023 hätten sie den Höchststand seit mindestens zehn Jahren erreicht. Täglich gibt es laut der Analyse des Blattes demnach insgesamt elf Raubüberfälle, Körperverletzungen, Nötigungen und Sexualdelikte in Bussen, U-Bahnen, Straßenbahnen und auf den Bahnhöfen der BVG. Werden alle weiteren Straftaten dazugerechnet, liegt der Durchschnitts-Wert bei 40 Straftaten am Tag.

Die konkreten Zahlen: Im Jahr 2023 wurden im Bereich der BVG insgesamt 14.825 Straftaten registriert (2020: 13.709). In den Bereich der physischen Delikte fielen 4181. Dazu gehörten 388 Raub-Tate, 2898 Körperverletzungen, 636 Fälle von Nötigung, 259 Sexualdelikte. Außerdem wurden 4176 Taschendiebstähle registriert, 2027 Fälle von Sachbeschädigung, 1051 Drogendelikte und 695 Fälle von Beleidigung.

Auf den Bahnhöfen der BVG kommt es immer wieder zu Gewalttaten.
Auf den Bahnhöfen der BVG kommt es immer wieder zu Gewalttaten.Anikka Bauer

BVG-Vorstandschef zu Gewalt-Zahlen: „Jede Straftat ist eine zu viel“

Die BVG spricht laut „BZ“ von einer stabilen Sicherheitslage auf hohem Niveau. Der Grund: Auch die Kunden-Zahlen des Unternehmens steigen. 11 Prozent mehr Menschen nutzten laut Statistik im Jahr 2023 die Verkehrsmittel der BVG, die Anzahl der Straftaten stieg um neun Prozent. Trotzdem: „Jede Straftat ist eine zu viel – sowohl gegen unsere Fahrgäste als auch gegen unsere Mitarbeitenden“, sagt BVG-Vorstandschef Henrik Falk. „Die BVG kann dieses Problem allerdings nicht allein lösen. Wir sind alle gefragt, uns gegenseitig Respekt vorzuleben und entschieden für ein friedliches Miteinander einzustehen.“

Auch gegen die Mitarbeiten gab es Angriffe – hier sanken die Zahlen laut Sicherheitsbericht aber. Im Jahr 2022 waren es 338 Taten, im Jahr 2023 insgesamt 250. Dafür stiegen die Kosten im Bereich Vandalismus: Mussten 2022 noch 1,2 Millionen Euro berappt werden, um Sprayer-Kunstwerke zu beseitigen, waren es 2023 schon 1,4 Millionen Euro. Bei anderen Vandalismus-Schäden stieg die Zahl von 3,3 Millionen auf 3,5 Millionen Euro. Beim Sicherheitsdienst wurde die Arbeitszeit weniger: 2022 waren die Mitarbeiter noch 2344 Stunden pro Tag im Einsatz, 2023 waren es nur noch 1789 Stunden. Der Grund dafür: Wegen mangelnder Qualität wurde einem Dienstleister gekündigt, die dadurch entstehende Lücke sei allerdings nicht so schnell geschlossen worden.

Fühlen Sie sich auf Berlins Bahnhöfen und in den Verkehrsmitteln der BVG sicher? Schicken Sie uns Ihre Meinung an leser-bk@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!