Das Berliner U-Bahn-Desaster scheint kein Ende zu nehmen, die Nerven der Berliner Pendler liegen blank. Wie aus „Checkpoint“-Informationen hervorgeht, haben sich am Wochenende über 50 U-Bahn-Fahrer krankgemeldet. Aber Achtung! Es sind nicht nur die grassierenden Coronafälle, die das Chaos verursachen. Hinter vorgehaltener Hand ist die Rede von einem kalten Protest gegen die Chefetage der BVG.
Der Unmut unter den Fahrern brodelt schon länger, das berichten Insider. Der Grund dafür: neue Dienstpläne, die den Fahrern immer mehr abverlangen – weniger Freizeit, dafür mehr Wochenend- und Nachteinsätze. Vielen U-Bahnern stinkt’s.
Der Frust scheint nun seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Auf fast allen Linien gab es am Wochenende massive Taktlücken von bis zu 20 Minuten – und das, obwohl die Fahrpläne bereits wegen veralteter Wagen ausgedünnt worden waren. Wer in der U-Bahn-Community unterwegs ist, der weiß: In Fachforen wird bereits das Schlimmste befürchtet. Wenn das am Montag so weitergehe, breche das komplette Chaos aus, heißt es dort alarmierend.
Und tatsächlich, immer wieder hört man in U-Bahnhöfen die Ansage: „Unsere Züge fahren nicht im gewohnten Takt. Wir bitten Sie um Geduld“ – doch das Verständnis der Fahrgäste schwindet zunehmend.
Protest-Krankmeldungen bei der BVG verschärfen das Chaos
Dabei hatte die BVG angekündigt, dass es nur zu geringfügigen Änderungen bei Taktzeiten und Zuglängen auf fünf Linien kommen würde, um das System zu stabilisieren. Doch von Stabilität kann hier keine Rede sein.

Diese seit letzter Woche angekündigten Änderungen treffen die Fahrgäste besonders hart: Verkürzte Strecken bei der U1, verlängerte Taktzeiten bei der U2 und die U9 fährt in der Hauptverkehrszeit nur noch alle fünf statt vier Minuten. Auf der U4 gibt es unregelmäßige Intervalle von sechs, sechs und sieben Minuten – das bedeutet: Chaos pur. Die Geduld der Berliner wird damit echt auf eine harte Probe gestellt.
Was ist der Hauptgrund für die Misere? Die BVG verweist immer wieder auf die angespannte Situation ihres U-Bahn-Fuhrparks. Technische Störungen und Personalprobleme, darunter die genannten Protest-Krankmeldungen, verschärfen die Lage zusätzlich. BVG-Chef Henrik Falk sprach im RBB von Startschwierigkeiten bei der Umstellung und bittet die genervten Berliner um Verständnis. Doch für die geplagten Pendler wird es kaum eine Erleichterung geben: Neue U-Bahn-Züge sollen den Fuhrpark frühestens 2025 entlasten. ■