Ein schrecklicher Fall eines brutalen Femizid erschüttert Berlin: Nurhan B. (36) wurde am Mittwochabend in Zehlendorf auf grausame Weise ermordet. Der Täter? Ihr Ex-Mann (50)! Und die Tochter hatte sie noch gewarnt …
Was war passiert? Nurhan B. hatte sich bereits vor einiger Zeit von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt und eine Gewaltschutzverfügung gegen ihn erwirkt. Doch das hielt den 50-Jährigen nicht davon ab, seiner Ex-Frau nachzustellen. Nachbarn berichten, dass er ihr vor ihrem Haus in der Hampsteadstraße auflauerte – und dann erbarmungslos zuschlug. „Er war völlig außer sich und schrie immer wieder: ‚Das hast Du verdient! Das ist mein Recht‘,“ erzählt ein Augenzeuge.
Mord in Zehlendorf: Frau lief ihrem Ex in die Arme
Tragisch: Nurhans 15-jährige Tochter hatte ihre Mutter noch kurz vor der Tat gewarnt. Per WhatsApp schrieb sie, dass ihr Vater in der Nähe der Wohnung sei. Doch die Warnung kam zu spät. Auf dem Heimweg lief Nurhan B. direkt ihrem Mörder in die Arme.
Der Angriff geschah direkt vor dem Mehrfamilienhaus. Ein Augenzeuge zur „B.Z.“: „Meine Frau hörte Schreie und ging raus, um nachzusehen. Sie sah den Mann hin und her laufen und die schwer verletzte Frau am Boden liegen.“ Eine andere Nachbarin soll noch verzweifelt versucht haben, die Wunden zu versorgen.

Die Vierfach-Mutter musste noch vor Ort reanimiert werden, kam in die Charité Campus Benjamin Franklin und wurde umgehend notoperiert. Doch die Ärzte konnten ihr Leben nicht mehr retten. Sie erlag ihren schweren Verletzungen.
Der Ex-Mann wurde noch in der Nacht am Tatort festgenommen. Die Berliner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich um einen Ehrenmord handeln könnte. Der Tatverdächtige habe seine Ex-Frau gezielt getötet, um seine „Ehre“ wiederherzustellen.
Ex-Mann nach Messer-Mord in Zehlendorf in U-Haft
„Tatverdächtig ist der Ex-Mann des Opfers. Es gab in der Beziehung wiederholt Fälle häuslicher Gewalt gegen die Frau durch den Mann. Schließlich trennte sich die Frau“, erklärt Oberstaatsanwalt Sebastian Büchner, Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, gegenüber der „B.Z.“. Am Donnerstag wurde Haftbefehl wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen erlassen, der Ex-Mann sitzt in Untersuchungshaft.
Die aus dem Libanon stammende Familie hat vier gemeinsame Kinder, die jetzt ohne ihre Mutter auskommen müssen. Sie sind vorerst bei Verwandten untergekommen. Nachbarn und Augenzeugen stehen unter Schock. Am Tatort mussten sich Seelsorger um die erschütterten Anwohner kümmern.
Nurhan B.s Tod ist kein Einzelfall. Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), schlägt Alarm: „Femizide sind ein wachsendes Problem in unserer Gesellschaft, und dennoch fällt es im politischen Raum schwer, Rahmenbedingungen zu schaffen, um gefährdete Frauen besser zu schützen.“