Fünf neue Bahnhöfe im Nordosten

S75: Berliner S-Bahn will alte DDR-Strecke ausbauen

Die Bahn hat jetzt die Planung für das Milliardenprojekt auf den Weg gebracht. Ab 2033 könnten Züge rollen.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Bisher endet die S 75 in Wartenberg. In Zukunft soll die Linie bis zur Schönerlinder Straße verlängert werden.
Bisher endet die S 75 in Wartenberg. In Zukunft soll die Linie bis zur Schönerlinder Straße verlängert werden.imago images/Lars Reimann

Ein alter Plan aus DDR-Zeiten kommt wieder in Fahrt: Die S-Bahn-Linie 75 nach Wartenberg soll bis zum Karower Kreuz verlängert werden. Jetzt hat die Bahn die Ausschreibung veröffentlicht. Ziel: fünf neue Stationen im Berliner Nordosten.

Konkret geht es in der Erweiterung des Streckennetzes um die Linie S75 nach Wartenberg. Seit 1985 gibt es diese Strecke. Schon die DDR-Planer hatten daran gedacht, dass die Strecke einmal verlängert werden könnte.

Die Trasse wurde in den 1980er-Jahren bereits viergleisig angelegt, genug Platz für neue S-Bahngleise gibt es also. Heute fahren auf den Gleisen bereits Regional- und Güterzüge.

Doch nach der Wende wurden die neuen Wohngebiete entlang der Strecke zunächst nicht umgesetzt, die Verlängerung über Wartenberg hinaus kam aufs Abstellgleis. Das ist jetzt anders, Berlin wächst, auch im Nordosten. Mit dem neuen Wohngebiet Alte Schäferei etwa entstehen tausende neue Wohnungen. Die Menschen, die in Zukunft in und um die neuen Bahnhöfe Malchow Nord, Sellheimbrücke, Karower Kreuz, Bucher Straße und Schönerlinder Straße wohnen, brauchen einen Anschluss an den ÖPNV.

In der Nähe der Schönerlinder Straße soll außerdem eine der geplanten neuen S-Bahn-Werkstätten entstehen. Laut  einem Bericht der Berliner Zeitung ist seit Jahren vorgesehen, den Knotenpunkt Ring und Stettiner Bahn zu einem Umsteigebahnhof auszubauen – dem Karower Kreuz.

S75-Verlängerung: 2033 sollen S-Bahnen über Karow bis Schönerlinder Straße rollen

„Mit der Verlängerung der S75 über ihren heutigen Endpunkt Wartenberg entlang des Berliner Außenrings in Richtung Hohen Neuendorf wird eine neue Verbindung im Nordosten Berlins geschaffen“, so der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg.

Nach Auskunft der Deutschen Bahn (DB) wird die S-Bahn-Strecke erst 2033 fertiggestellt. Das Karower Kreuz, der neue Umsteigepunkt, könnte sogar erst 2040 in Betrieb gehen.

In einem ersten Abschnitt soll die neue S-Bahn-Strecke zwischen Wartenberg und S-Bahnhof Sellheimbrücke realisiert werden. In einem zweiten Abschnitt soll dann die Strecke bis Schönerlinder Straße ertüchtigt werden. Für beide Abschnitte rechnet die DB damit, dass die Vorplanung voraussichtlich 2026 abgeschlossen wird, berichtet die Berliner Zeitung.

Erst in einem dritten Abschnitt kommt dann der Turmbahnhof Karower Kreuz. Und dort auch ein neuer Halt der Linie S2.

Die Entwurfsplanung soll 2028 enden, im selben Jahr folgen die Genehmigungsverfahren. Mit dem Baubeginn rechnet die Bahn in beiden Fällen für 2031. Von 2033 an könnten dann tatsächlich S-Bahnen fahren.