Eigentlich sollte der Umstieg zwischen Tram und S-Bahn an der Greifswalder Straße längst verbessert werden. Doch stattdessen gibt es leere Versprechungen – und eine erneute Verschiebung des Baustarts. Der ursprünglich für 2024 geplante Umbau wurde nun komplett auf Eis gelegt.
Das ist besonders bitter für die täglich rund 50.000 Fahrgäste, die sich hier durch unpraktische Wege und enge Übergänge quälen. Seit 2016 gibt es Pläne zur Verbesserung der Situation – doch passiert ist bis heute: nichts. Das schreibt der Tagesspiegel (Bezahlschranke).
Noch Mitte 2023 gab sich die zuständige Senatsverwaltung optimistisch: „Nach aktueller Einschätzung erfolgt der Baubeginn 2025“, hieß es damals. Doch diese Prognose ist nun Geschichte. Laut Verkehrsverwaltung gibt es weiterhin Abstimmungen mit der BVG zur „bauzeitlichen Abwicklung“. Eine neue Zeitschiene? Gibt es nicht.
Konkret bedeutet das: Niemand weiß, wann oder ob die Bauarbeiten überhaupt beginnen. Und selbst wenn gebaut wird, fällt das Ergebnis bescheiden aus. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass der bestehende Fußgängertunnel erhalten bleibt – nur etwas aufgehübscht und sicherer gemacht. Von einer wirklichen Neugestaltung kann keine Rede sein.
- Grundinstandsetzung der Haltestelle und Gleise
- Neue Fußgängerüberdachungen
- Verbreiterung der Fußgängerfurt auf zehn Meter

Ein zusätzlicher Übergang von der Tram-Mittelspur in südwestlicher Richtung ist ebenfalls angedacht – allerdings ohne eigene Ampel. Die Begründung der Verkehrsverwaltung: „Es ist aktuell keine zusätzliche Lichtsignalanlage geplant.“
Verkehrsexperte entsetzt über Verzögerung am Bahnhof Greifswalder Straße
SPD-Verkehrsexperte Tino Schopf zeigt sich entsetzt. Seit fast zehn Jahren werde geplant – doch die Verantwortlichen bekämen es einfach nicht hin, das Projekt voranzutreiben. „Dass sich die Verkehrsverwaltung seit nunmehr 2016 nicht in der Lage sieht, bezüglich des Baustarts und der Zeitschiene konkret zu werden, ist ein Unding“, so Schopf im Tagesspiegel.
Sein Vorwurf: Der Senat wolle sich aus der Verantwortung stehlen, während die Station immer weiter verfalle. Jahr für Jahr werde die Öffentlichkeit vertröstet – und nichts passiert.
Der Umbau des wichtigen Verkehrsknotens bleibt eine endlose Geschichte. Statt Lösungen gibt es nur Verzögerungen, abgespeckte Pläne und ungewisse Aussichten. Die Fahrgäste müssen weiter mit schlechten Umsteigewegen leben – und hoffen, dass der Senat irgendwann doch noch liefert. Es wäre uns allen zu wünschen.
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